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Es wurde Frühling, die Knospen verwandelten sich in frische, grüne Blätter, aus dem Boden schossen Schneeglöckchen.

Reich hatte den ,,professionellen Pfad" längst verlassen. Sein Vertrauen in Sowjet wurde immer größer.

Er fing an zu denken, dass der Russe ihn wirklich mochte, wenn nicht sogar liebte. Er ließ sich von seinem Vertrauen in ihn blenden.

Sowjet war innerlich immer noch gegen den Deutschen, obwohl es ihm immer schwerer fiel sein Ziel zu verfolgen. Sein Plan war der einzige Grund, warum er es tat.

Er musste ihn durchsetzen.

Von nun an plante der Gefangener aktiv seine Flucht.

Das einzige, was er noch brauchte, war der Schlüssel zu der Fußfessel.

An dem Tag, an dem er dies geplant hatte, kam unangekündigt Besuch. Jedenfalls dachte er, es wäre unangekündigt.

Im Gegensatz zum letzten Besucher, dem strikten Deutschland, war der jetzige ein besonderer Mensch.

Sowjet wanderte durch die Hallen, bis er stehen blieb, da er Schritte hörte.

Die fremde Person kam die Treppe hinauf, sah sich auf dem Flur neugierig um. Auf einmal entdeckte er den Russen.

Mit einem sanften Lächeln sah er ihn an.

,, Hallo.", meinte er fröhlich, ,, Mein Name ist F.I, nennen Sie mich Italien.".

Sein nettes Gesicht wirkte stark auf Sowjet ein. Es ließ Hoffnung in ihm auf flimmern.

Er sah in ihm eine Chance...

Ruckartig packte er den Italiener an den Schultern, zerrte ihn in einen Abstellraum und stellte sich vor die Tür.

Überrumpelt sah der Besucher ihn an.

,, Bitte helfen Sie mir, Italien. Ich flehe sie an. Ich muss hier weg, helfen Sie mir.", flehte Sowjet ihn an.

Italien schien die Lage Sowjets zu realisieren und erkannte ihn nun.

,, Hören Sie zu, Sowjet... Ich rate Ihnen stark bis zu den Verhandlungen zu warten.", wollte er ihn beschwichtigen.

,, Nein, ich kann nicht warten. Seit Wochen, seit Monaten bin ich hier gefangen! Bitte, ich flehe Sie an! Zuhause sind meine Kinder. Sie brauchen mich. Ich kann nicht länger hier bleiben. Sie brauchen mich.", redete Sowjet auf ihn ein, ,, Ich brauche den Schlüssel für meine Fußfessel. Sonst habe ich keine Chance. Sonst komme ich nie nach Hause."

Verschreckt drückte er sich dichter an die Tür.

Hatte er zu viel gesagt? Würde man ihn verraten?

Unsicher sah der Italiener ihn an.

Kurz darauf nickte er.

,, Ich möchte Ihnen helfen. Doch ob der Zeitraum ausreicht, das weiß ich nicht."

Da stockte Italien.

,, Eigentlich fällt Reich nie auf...", fügte er hinzu, ,, Aber ich helfe Ihnen."

Sowjet wich von der Tür, um den Italiener heraus zu lassen.

Als er selbst hinaus kam, sah er das Dienstmädchen an der Treppe stehen.

Sie hatte wohl alles gehört und gesehen...

Als Italien an ihr vorbeizog nickte sie ihm zu. Dieser nickte ebenfalls.

Verdutzt sah der Russe ihnen dabei zu. Er begann zu zittern, fragte sich, ob alles damit enden könnte. Ob eine falsche Entscheidung seine ganze Arbeit, über Monate hinweg aufgestellt, zerschmettern könnte, zusammenfallen wie ein Kartenhaus.

Kalter Schweiß umhüllte ihn.

Würde man ihn umbringen? Würde man ihn foltern?

Die Übelkeit bahnte sich ihren Weg durch jede Zelle seines Körpers.

Er drückte sich gegen die Wand, legte den Kopf in den Nacken und tat das, was er seit Jahren nie tat, seitdem sein Vater tot war:

Beten.

Guilty | Countryhumans | IFBGachaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt