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Nach einem ausgiebigen Bad, überraschender Weise in einer Wanne gefüllt mit warmem Wasser, verband man ihm sein Bein neu und legte ihm eine elektronische Fußfessel an. 

Sowjet empfand gemischte Gefühle.

Warum würde man ihn so gut behandeln? Was würde noch auf ihn zukommen?

Zitternd stand er, nur in Unterwäsche, vor der Wanne. Ab und zu hustete er, obwohl es eher klang als würde sich seine Lunge aus dem Brustkorb lösen, da es mit solcher Wucht passierte und seinen gesamten Körper erschütterte. 

Ein warmes, trockenes Handtuch wurde ihm in die Hand gedrückt. Das Dienstmädchen sah ihn nicht an, sie verschwand sofort wieder. Keine Minute später kam sie mit einem Stapel Kleidung zurück. Der Russe konnte sich nur zaghaft abtrocknen, da wurde ihm schon ein Hemd in die Hand gedrückt und das Handtuch beinahe schon entrissen.

Einen Moment betrachtete er es, dann die restliche Kleidung, welche ihm auf einem Hocker bereitgestellt wurden. Nun war er alleine in der Waschküche. 

Die Bekleidung war vornehm, der Stoff schien fein und teuer. Misstrauisch beäugte er es.

Wofür die Mühe?

Trotzdem zog er es an.

Ein Schauer lief ihm über den Rücken als er humpelnd den warmen Waschraum verließ. 

Das Dienstmädchen stand bereits ungeduldig auf dem Flur. Nein, nicht ungeduldig. Nervös.

,, Gibt es einen Grund für die... vornehme Kleidung?", fragte er, seine Stimme war rau und leise. 

,, Der Meister befahl es mir so.", antwortete sie ungerührt. 

,, Wo befindet sich dieses Haus? Wo sind wir?"

,, Berlin."

Einfach Berlin. Kein Stadtteil wurde ihm genannt, einfach nur Berlin. Es frustrierte ihn regelrecht.

Ohne ein weiteres Wort auszutauschen führte sie ihn durch das Haus. Der Begriff an sich war eine Untertreibung. Villa wäre passender, wenn nicht sogar Schloss...

Ihm war mulmig zu Mute.

Schließlich kamen sie im Speisesaal an. Dort wurde er am endlos scheinenden Tisch platziert, seine Füße mit Fesseln an seinem Stuhl festgebunden. Dann ließ man ihn einfach alleine. 

Panisch sah Sowjet sich um. Er überlegte sich einen möglichen Fluchtweg, Obwohl er wusste, es würde keine Flucht geben...-

Neben den riesigen Fenster hingen schwere, hohe Vorhänge. 

Eine große Tür führte höchstwahrscheinlich zur Küche.

Die größten Türen führten zum Flur, durch diese waren sie gekommen. Es waren schwere Türen. Das Dienstmädchen musste sich mit ihrer ganzen Kraft dagegen lehnen. 

Draußen war es finster. Man sah nichts, vor allem durch das Licht innerhalb des Hauses.

Erst jetzt bemerkte er das Besteck, den Teller und das Glas vor sich: Gabel, Löffel, Messer-

Messer...?

...

Messer.

Sowjet griff wie ferngesteuert nach dem Messer.

Messer hieß für ihn Waffe. Waffe hieß für ihn Sicherheit-



Die großen, schweren Türe öffneten sich. 

Reich betrat den Raum. Der Reich.

Er war sehr vornehm gekleidet. Er war...- Reich lächelte.

Sein Blick schweifte sofort zu seinem Gefangenen.

,, Für nächstes Mal lasse ich dir auch gerne Handfesseln anlegen, bis das Essen serviert wird."

Er sprach so scharf, seine Stimme durchbohrte Sowjet.

Doch der Russe schwieg. Es war kein nobles oder trotziges Schweigen. Es war Angst, die ihn nicht reden ließ.

Der Deutsche lachte, seine spitzen Zähne kamen zum Vorschein. Schließlich nahm er am Kopfende Platz.

,, Wenn du so freundlich wärst und das Messer zurück legst."

Sowjet schüttelte heftig mit dem Kopf.

,, Es wird nichts bringen. Wir werden es sowieso wiederfinden."

Zögernd legte er es zurück.

Würde er überhaupt etwas zu Essen bekommen?

Guilty | Countryhumans | IFBGachaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt