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Auf leisen Sohlen folgte Sowjet den Stimmen. Eine davon gehörte natürlichem Reich, die andere kam ihm nicht sehr bekannt vor. Er blieb immer so weit von ihnen entfernt, dass er nur sah, wie sie um eine Ecke bogen oder die Treppe erklommen.

Er folgte ihnen, bis er beobachten konnte wie sich die Tür von Reichs Büro schloss. Kurz wartete er noch, dann näherte er sich langsam um sie zu bespitzeln.

,, Um es klar zu machen: Ich möchte so schnell wie möglich zur Sache kommen. Weniger Blech reden, nicht um den heißen Brei bitte.", sagte die noble Stimme. Die Person, zu die sie gehörte, war bestimmt nicht älter als 23 Jahre.

,, Keine Sorge Deutschland. Ich werde zum Punkt kommen.", seufzte Reich. Wie Sowjet ihn kannte würde er jetzt trotzdem lächeln.

,, Also. Wie sieht es mit deinem Gefangenen aus? Du hältst ihn hier doch schon länger, nicht wahr?" 

,, Ja, ja. Er ist hier seit längerem untergebracht." 

 ,, Nun, das sollte sich vielleicht ändern, denkst du nicht?", fragte Deutschland.

Er hatte eine Hand auf den Stuhl gelegt, in dem er vermutlich eher sitzen sollte als daneben zu stehen. Vor wenigen Sekunden war er noch im Raum auf und abgewandert während Reich wie eingefroren an seinem Platz saß.

,, Wobei, eigentlich würde ich noch gerne wissen wie er dir in die Hände gefallen ist."

,, Er war geschwächt und rannte durch einen verschneiten Wald wo er verblutet wäre, hätten wir ihn nicht behandelt. Das wäre eine Schande gewesen."

,, In der Tat. Es wäre bedauerlich, den Feind erfrieren zu lassen. Er stellt ein gutes politisches Druckmittel da."

,, Bisher gab es wenig Widerstand. Er ist ein angenehmer Gefangener, im Gegensatz zu anderen. Er ist gehorsam, trägt aber noch eine Fußfessel."

,, Gut. Dann würde ich dazu mal gerne den Auslöser haben. Die Fernbedienung bitte."

Das war Sowjets Stichwort sich zu verziehen. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, über den sich nun auch eine Gänsehaut zog.

Reich zögerte. Er vertraute ihm nicht recht. Dann übergab er sie Deutschland, der sie musterte, in der Hand wog... Er wollte ihn daran hindern, den Knopf zu drücken. 

Aber er konnte nicht. Er tat es nicht.

Sowjet hatte gerade erst die Treppe erreicht, da durchfuhr ihn der Schmerz, drückte Luft aus seinem Brustkorb und ihn zusammenklappen. Mit aller Macht, die er noch aufbringen konnte, versuchte er nicht zu schreien.

Er biss sich so stark auf die Lippe, dass sie zu bluten anfing. Verzweifelt krallte er sich in den Läufer der einen Großteil der Treppe bedeckte.

Gerade da kam das Dienstmädchen die Treppe hinunter. Ihre Augen weiteten sich beachtlich beim Anblick des zusammengebrochenen Mannes.

So schnell sie konnte brachte sie ihn zurück auf sein Zimmer, hievte ihn aufs Bett und redete aufgebracht auf ihn ein.

,, Das war gefährlich! Sie hätten sterben können, hätte man Sie erwischt!"

Doch dann hörte sie abrupt auf, eine Standpauke zu halten.

Sie rauschte davon, ohne ein weiteres Wort zu sagen, die Lippen aufeinander gepresst als würde sie es bereuen ihm etwas gesagt zu haben.

Dieses Mal schloss sie das Zimmer ab. Sie hatte gelernt.

Sowjet war geschockt. Aber die Überraschung legte sich darüber. 

Hatte sie ihn etwa gewarnt und belehrt? Redete sie nicht immer vom gütigen Herrn?






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