24. Verletzte

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Sofort eile ich auf einen Soldaten zu, muster ihn kurz von oben bis unten, um zu schauen, ob er schwerwiegende Verletzungen aufweist, was jedoch nicht der Fall ist. Ich packe ihn leicht am Unterarm und zieh ihn leicht mit mir zu einen der Betten. Dort setzt er sich auf das Bett, während ich meine Handschuhe anziehe und ihn nochmal ein bisschen muster.

>>내가 이렇게 좋아 보여? 아니면 왜 항상 나를 쳐다보나요? (Sehe ich so gut aus oder warum starrst du mich die ganze Zeit an?)<< fragt er mich, wobei er eine Augenbraue in die höhe zieht und ein schmunzeln aufsetzt.

>>Ich schau mir deine Verletzungen an. Hast du noch wo anders welche, als die an deinem Arm und im Gesicht?<< frag ich ihn, wobei ich eine Pinzette sowie ein Wattepad nehme.

Ich besprühe das Wattpad mit etwas Desinfektionsmittel und lehne mich etwas weiter vor, um seine Wunden im Gesicht mit der Watte zu desinfizieren.

>>Mein Name ist übrigens Hyuk. Darf ich erfahren, wie du heißt?<<

>>Versuchst du gerade mit mir zu flierten?<< frag ich ihn, wobei ich einen Schritt zurück mache und ihn zu muster.

>>Wäre es schlimm, wenn ich es tät?<< fragt er mich, woraufhin er zu schmunzeln anfängt, woraufhin ich ihn nur kurz muster.

>>Halt lieber still, ich muss mich konzentrieren.<< sag ich also und stell mich zwischen seine Beine, um ihn etwas zu provozieren und um seine Wunden besser versorgen zu können.

Eine Viertelstunde später bin ich gerade dabei eine Wunde an seiner Stirn zu nähen, als Hyuk mir plötzlich in die Augen schaut und anfängt zu grinsen. Ich lehn mich etwas mit den Kopf zurück um ihn besser ins Gesicht sehen zu können, wobei er noch mehr anfängt zu grinsen. Warum grinst er eigentlich die ganze Zeit, hab ich irgendwas im Gesicht? Kurz bevor ich ihn das fragen möchte, erhebt er schon das Wort.

>>Du siehst übrigens süß aus, wenn du dich konzentrierst.<<

Warte was? Sofort spüre ich wie mir die Hitze in dei Wangen steigt und ich mir am liebsten die Hände vor mein Gesicht halten möchte, damit er nicht sieht, was für Auswirkungen seine Worte auf mich haben. Jedoch kann ich das leider nicht machen, da ich eine Schere sowie die Nadel mit dem Faden, um seine Wunde zu nähen in meinen Hände halte. Ich versuch mich zu beruhigen und tut so, als würden mich seine Worte total kalt lassen, wobei ich das Gefühl habe, dass mir das nicht so wirklich gelingt. Natürlich habe ich in meinem Leben Kompliment bekommen jedoch nur von meinen Freunden und das ist was komplett anderes, als wenn das ein Typ macht, denn ich noch nicht Mal kenne. Gerade möchte ich wieder weiter machen, da fängt er leicht an zu lachen, woraufhin ich ihn nur fragend anschaue.

>>Du hast anscheinend noch nie ein Kompliment von jemandem bekommen, denn du nicht kennst. Lieg ich richtig?<<

Dadurch, dass ich auf seine Frage hin ihm nicht antworte, fängt er Mal wieder an zu lachen, wobei ich ihm am liebsten eine für Klatschen könnte. Was denkt er wer er ist? Ich versuche dies jedoch zu ignorieren und seine Wunde weiter zu zunähen. Circa eine halbe Stunde später bin ich so gut wie fertig, ihn zu nähen und zu verbinden.

>>Ich kann dir noch ein paar Medikamente mitgeben, die gegen die Schmerzen helfen.<< sag ich zu ihm, wobei ich mich zu den kleinen Tisch rechts von mir drehe, um dort meine Utensilien hinzulegen, welche ich noch gerade ncoh benötigt habe.

Als ich mich wieder zu ihm umdrehe nickt er mir nur zu, woraufhin ich meine Handschuhe ausziehe, sie wegschmeiße und eben ins Lager gehe, wo wir kleine Medikamenten behälter haben, wovon ich mir einen nehme und damit wieder zurück gehe. Wieder bei ihm, sortiere ich ein paar Medikamente und packe sie in den behälter, welchen ich ein paar Minuten später Hyuk hinreiche. Bedankend nimmt er sie an und steht langsam auf, wobei er einen Schritt auf mich zu macht und sich Mal wieder ein schmunzeln auf seinem Gesicht breit macht.

>>Hyuk, bist du fertig?<< kommt es plötzlich von einem anderen Soldaten, welcher hinter ihm steht und ihn erwartungsvoll anschaut.

>>Ich hoffe wir hören uns bald. Ich würde mich freuen.<< flüstert er mir zu, wobei er sich kurz darauf umdreht und auf den anderen Soldaten zu geht und beide den Raum verlassen.

Was ein komischer Typ denke ich mir, ehe ich mich kurz darauf umdrehe und mich dem Tisch zu wende, wobei mir ein kleiner Zettel auffällt, als ich anfangen wollte die Utensilien wegzuräumen.

Hyuk
+82 11-0457-8392
Meine Nummer, schreib mir ;)

Ich nehme den Zettel in die Hand und lese ihn mir ein paar Mal durch, wobei ich etwas darüber schmunzeln muss. Ich steck den Zettel schlussendlich in meine Hosentasche und schaue nach, ob jemand noch Hilfe benötigt. Jedoch ist das nicht der Fall, weshalb ich meine Utensilien entsorge und die Sachen wieder auffülle, welche ich vorhin benötigt habe. Gerade als ich dabei bin die Medikamente aufzufüllen, geht die Tür auf und Soo-ri kommt über eine liege gebeugt in den Raum.

>>Yuna komm mit! Du wirst mir assestieren! Mach dich fertig!<<

Kurz bleib ich verdatert stehen, da ich erstmal realisieren muss was hier gerade passiert. Renne jedoch wenig später sofort los, steraliesiere mich und zieh mir einen Kitel sowie eine Haube an. In unserem improvisierten Operationssaal angekommen, steht Soo-ri sowie Jaesang im Raum.

>>Komm Yuna. Jaesang wird seine Wunden an seinen Beinen und Armen versorgen, während du mir bitte hilfst, seine Blutungen zu stoppen.<<

Kurz schaue ich ihn etwas überrascht an, geh jedoch auf die beiden zu und leg meine Hände auf die Kompressen, welche auf der Höhe seiner achten und neunten Rippe liegen. Ich drücke fest auf die Wunde während Soo-ri seine Hände wegnimmt, welche davor die Blutung des Soldaten versucht haben zu stoppen. Daraufhin nimmt er jetzt einen Wundspreizer und setzt ihn an das durchtrennen Gewebe an, wobei ich die Kompressen für kurze Zeit wegnehmen muss. Durch den Wundspreizer haben wir jetzt eine gute Sicht auf das innere des Mannes vor uns und können jetzt gucken, wo die starke Blutung herkommt.

Vier Stunden sind vergangen, indem Soo-ri, Jaesang und ich versucht haben die Bauchaorta des Soldaten wieder zu schließen und ihm somit das Leben zu retten. Völlig fertig lass ich mich auf einen Stuhl fallen, welcher in der Nähe des Operationssales steht. Mittlerweile ist es schon dunkel draußen und am liebsten möchte ich in mein Bett gehen, jedoch hab ich noch einiges zu tun, weshalb ich mich erhebe und mich umziehen gehen. Nachdem ich Medikamente nachsortiert habe, ich nach unserem OP-Patienten geschaut habe, und noch weitere Soldaten versorgt habe, lass ich mich auf eines der Betten nieder und lege meinen Kopf in meine Hände. Ich denke über meine Eltern nach und überlege, ob sie eigentlich schon wissen, dass es doch zu einem Krieg gekommen ist. Wahrscheinlich wissen sie es schon und machen sich vermutlich große Sorgen um mich. Vielleicht währe es das Beste, wenn ich sie anrufe und ihnen erzähle, dass es mir gut geht. Ich geh also mit meinem Handy in der Hand raus vor die Medizinstation und stell mich etwas abseits hin, sodass ich nicht gestört werde. Ich wähle also ihre Nummer und warte darauf, dass sie abheben.

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Between us Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt