Kyung-won:
Nach ein paar Minuten, in denen ich total in Gedanken versunken war, komme ich vor der Medizinstation an. Kurz überlege ich, ob ich wirklich rein gehen soll. Jedoch entscheide ich mich doch dazu, da ich Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn ich mich nicht verarzten lasse. Zumindest ist es das, was ich mir einrede, nur um den wahren Grund zu verdrängen, weshalb ich eigentlich hier bin. Ich atme also nochmal kurz ein und aus, bevor ich die Tür zur Station öffne. Drinnen herrscht ein Chaos, sämtliche Ärzte und Assistenten rennen Kreuz und quer durch die Gegend und verarzten verwundete Soldaten. Ich bleibe kurz mittem im Raum stehen und überlege ob es nicht doch besser ist, wenn ich wieder gehe. Doch genau in dem Moment, als ich mich umdrehen und abhauen möchte, höre ich wie jemand hinter mir meinen Namen ruft. Ich drehe mich also zu der Stimme um und erblicke ein paar Meter vor mir Diara. Sofort kommt sie lächelnd auf mich zu gelaufen und macht einen Meter vor mir halt.
>>Wie geht es dir? Geht es denn anderen auch gut? Seit ihr verletzt? Warum konnte man euch nicht erreichen? Wir haben es öfters über Funk versucht, aber ihr habt nie reagiert. Wir dachten euch sei was passiert.<< sprudelt es plötzlich aus ihr heraus, wobei sie schon fast wie eine besorgte Mutter klingt, weshalb ich mir ein lachen verkneifen muss, um nicht unhöflich zu wirken, da sie und die anderen sich anscheinend große Sorgen um uns gemacht haben.
Ich lege meine Hand also auf ihre Schulter, wobei ich kurz meine Augen zusammen kneifen muss, da es ausgerechnet der Arm ist, welcher verletzt ist. Jedoch versuch ich mir nichts anmerken zu lassen und erzähle ihr, dass wir nicht wissen, warum sie uns nicht erreichen konnten und dass ich mich darum später kümmern werde sowie ich ihr erzähle, dass es uns soweit gut geht.
>>Okay, dann ist ja gut.<< flüstert sie erleichtert, wobei sie dies eher zu sich selbst sagt.
>>Was machst du eigentlich hier?<< fragt sie mich dann nach ein paar Sekunden der Stille.
>>Ich...<< fange ich an, stope jedoch, als ich mich ertappe zu sagen, dass ich Yuna sehen möchte. Kurz überlege ich was ich sagen soll und entscheide mich dann jedoch doch für die Wahrheit.
>>Ich müsste verarztet werden...und ähm ich wollte mit Yuna sprechen.<<
So als hätte sie es instinktiv gewusst, dass ich eigentlich hier bin, um mit Yuna zu sprechen, fängt sie an zu lächeln.
>>Ich hätte jetzt gesagt, dass sie dich verarzten könnte und ihr währenddessen reden könntet. Jedoch ist sie gerade nicht da, weshalb du dich jetzt mit mir anscheinend zufrieden geben musst.<< erklärt sie mir, wobei sie mir noch sagt, dass ich ihr folgen soll, was ich dann nach ein paar Sekunden des enttäuscht sein auch tuhe.
Ich setze mich, wie von ihr befohlen, auf das Bett und krempel meinen Ärmel hoch und mache den von mir angelegten Verband ab. Währenddessen zieht sie ihre Handschuhe an und stellt schonmal alles auf dem kleinen Tisch neben mir bereit. Als sie sich umdreht, schaut sie mir erst in die Augen und dann auf meinen Arm, woraufhin sie mir wieder etwas erschrocken in die Augen schaut.
>>Sag Mal, haben dich alle guten Geister verlassen? Das muss doch weh tun!<< meckert sie mich schon fasst an, wobei sie eine Pinzette mit Watte nimmt, welche in Desinfektionsmittel getränkt ist.
Vorsichtig reinigt sie meine Wunde und erklärt mir, dass sie diese nähen muss, was sie nach dem Reinigen dann auch tut. Während sie meine Wunde näht, redet keiner von uns beiden, weshalb ich total in Gedanken versunken bin und mich Frage, wo Yuna eigentlich ist. Ich denke nicht, dass sie im Zelt ist und schläft, da sie auf mich den Eindruck gemacht hat, dass sie die ergeitzigste von den Vieren ist. Gerade als ich Diara danach ansprechen möchte kommt sie mir jedoch zuvor.
>>Sag Mal,...ähm geht es Jongdae gut? Also ich meine ob er verletzt ist?<< fragt sie mich, wobei ich zu ihr hoch schaue und bemerke, dass sich ihre Wangen leicht rosa färben.
>>Ich weiß es nicht so genau, da wir eigentlich nie darüber reden, wenn wir verletzt sind. Jedoch würde er bei einer ernsthaften verletzung zum Arzt gehen. Wenn du fertig bist, kannst du mich ja zum Zelt begleiten und selber nach ihm schauen.<< erkläre ich, wobei ich mir ein schmunzeln bei meinen letzten Satz nicht unterdrücken kann, da sie mich diesmal mit knall roten Wangen anschaut.
>>Ähm ja...vielleicht.<< nuschelt sie vor sich hin.
>>Du wo ist eigentlich Yuna<< frag ich jetzt endlich nach, da es mir keine Ruhe lässt.
>>Ich weiß nicht so genau. Soo-ri meinte zu mir und Jaesang, dass Jay und Yuna raus geschickt wurden, da dort verletzte wären. Mehr weiß ich jedoch nicht.<< erzählt sie mir, wobei sie mir gerade ein Plaster auf die genähte Wunde klebt. Verwundert und etwas erschrocken darüber schau ich sie an.
>>Wie lange sind sind sie schon weg?<<
>>Sie sind um kurz nach drei losgefahren.<< antworte sie mir, während ich auf mein Handy schaue, um auf die Uhrzeit zu schauen, welche mir halb neun anzeigt.
>>Und sie sind noch immer nicht zurück?<<
>>Jay ist vor etwa einer Stunde mit einem verletzten zurück gekommen. Yuna und Geon-wu sollten gleich auch in etwa wieder zurück sein.<<
>>Wo ist er gerade?<<
>>Im OP. Wieso?<<
>>Und Soo-ri?<<
>>Keine Ahnung. Wieso? Was ist los?<< fragt Diara mich schon fast panisch.
Sofort springe ich auf und schaue mich auf der Station nach Soo-ri um, welchen ich jedoch nirgendwo finde, weshalb ich wie ein verrückter durch die Gegend laufe. Als ich ihn wenig später jedoch entdecke, renne ich schon fast auf ihn zu.
>>Wo ist Yuna?<< frag ich ihn, wobei ich direkt zur Sache komme.
>>Ich hab gerade keine Zeit für dich Kyung. Können wir das später klären?<< fragt er mich, wobei er sich umdreht und los läuft.
>>Nein, können wir nicht!<< sprudelt es sofort aus mir heraus, wobei ich ihm sofort folge und ihm dann am Arm packe, als ich merke, dass für ihn das Gespräch beendet ist.
>>Ich kann gerade nicht. Ein Assistent ist gerade alleine im OP.<<
>>Meinst du Jay?<<
>>Ja, wieso?<<
>>Er war mit Yuna zusammen von dir weggeschickt worden, oder? Wohin hast du sie geschickt?<<
>>Ja hab ich. Ich hab sie in die Nähe der Front geschickt, weil es dort vier Verletzte Menschen gegeben haben soll. Jay und Kien sind vor circa einer Stunde mit einem der Verletzen angekommen. Kien ist sofort los gefahren um Yuna und Geon-wu abzuholen.<< erzählt er mir, wobei ich ihn besorgt angucke. >> Ihnen geht es gut, sie werden gleich schon kommen. Mach dir also keine Sorgen. Wenn ich dir ihre Koordinaten gebe, kann ich dann in den OP?<<
Sofort nicke ich auf seine Frage hin und er mach sich auf den Weg zu seinem kleinen Büro, wo er wenige Minuten später mit einem Zettel in der Hand zurückkommt und ihn mir hinhält, welchen ich danken annehme.
--------------------------------------
DU LIEST GERADE
Between us
Storie d'amore• A B G E S C H L O S S E N • Yuna Owens ist 21 Jahre und studiert mit ihren besten Freunden Diara, Jaesang und Jay, an der Pennsylvania State University, Medizin. Im letzten Jahr, wird plötzlich ein Projekt gestartet, was zeigen soll wer aus der Kl...