18. Kapitel (Luna)

63 2 0
                                    

Ginny. Seit dem Tag, an dem ich sie und Harry zusammen gesehen habe, verlor ich die Hoffnung. Die Hoffnung das sie mich jemals wieder so ansehen wird, wie sie es manchmal getan hat bevor sie mit Harry zusammengekommen ist, wann immer sie dachte ich würde gerade nicht zu ihr sehen. Aber nachdem ich mich mit der Unterstützung von Neville in den Gemeinschaftsraum schleppte, wurde es mir klar. Nähe zu Ginny ist ein weiterer Traum, der vielleicht nie in Erfüllung gehen wird. Aber trotzdem ist es ein Traum.
Nachts bekomme ich immer Alpträume, wie sie mich auslacht und mir sagt, dass sie mich noch nie mochte oder einfach nur Beleidigungen...

Damals, als meine Mom starb, wusste ich nicht, wie ich den Schmerz, einem geliebten Menschen nicht mehr nahe sein zu können, verkraften sollte.
Jede Nacht hatte ich grässliche Träume. Ich träumte von ihr, ihrem grausamen Tod, ihrem Fehlen in unserem Haus, von dem was nach ihrem Tod noch von ihr übrig war und am schlimmsten sie, wie sie mich traurig bis wütend fragt, warum ich sie nicht retten konnte. Die Träume erinnerten mich jeden Tag daran, dass sie nicht bei mir ist.
Doch dann kam der Wendepunkt. Die Tagträume.

Nachts kannst ich nur selten steuern was im Traum passiert. Mir ist wie den meisten nicht einmal bewusst, dass nichts was ich sehe tatsächlich da und nur bedingt auf die Realität übertragbar ist. Doch tagsüber bestimmst ich was ich mir erträume. Alle meine Wünsche gehen in Erfüllung und ich kann der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft entfliehen. Seit dem Moment, in dem ich anfing von Mom tagzuträumen als wäre sie noch da, kann ich kontrollieren, wann ich die furchtbar Traurigkeit zulasse und wann nicht. Sie war immer bei mir wenn ich es brauchte und so bin ich nicht vollständig zusammengebrochen, sondern könnte weiter machen, wenn es auch manchmal schwer war. Vielleicht würde mir das auch bei Ginny gelingen.

Das einzige Problem ist, das wir uns nie wirklich nahe waren. Wir waren lediglich im selben Jahrgang und uns gegenseitig sympathisch, aber wir haben uns nie umarmt oder so etwas. Ich weiß leider nicht wie sie sich anfühlt. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich nicht in den Abgrund stürzen werde, der sich vor mir aufgetan hat.

Der Vergleich mit meiner Mutter ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich liebe Ginny einfach so sehr, dass sie seit einigen Wochen fast meinen gesamten Lebensinhalt beeinflusst.

Plötzlich höre ich ihn. Meinen Namen. Aus einem ganz bestimmten Mund. Einem sehr hübschen Mund. Ginny ruft meinen Namen. Ginny ruft meinen Namen. GINNY RUFT MEINEN NAMEN!

Bedeutet das, sie entschuldigt sich, dass sie so unhöflich am See war? Oder will sie die Hausaufgaben von mir abschreiben oder will sie vielleicht mit mir...? Ich weiß es nicht...

458

Tagträume und Quidditch | girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt