10. Michael - Kinder und Betrunkene
Kiss You This Christmas - Why Don't We
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„Miiiir geeeehts jut...", fiel mir Flo entgegen und klammerte sich an mir fest, um das Gleichgewicht halten zu können. Wir waren keine zwei Stunden auf dieser Party und mein Herzblatt konnte kaum noch stehen.
Kaum, dass er von dem Gespräch mit dieser Frau zurückkam, genehmigte er sich gleich mal einen Doppelten von diesem widerlichen Zeug, und ich wunderte mich tatsächlich, dass er sich noch halbwegs auf den Beinen halten konnten, nach dem er einen nach dem anderen folgen ließ.
„Das seh ich, Herzchen!", bestätigte ich, zog ihn an mich und stütze ihn, auf dem Weg nach Hause.
Wir mussten einfach gehen, weil die Stimmung, nach dem er mit Martin gesprochen hatte, zu kippen gedroht hatte. Sie waren ziemlich laut gewesen, und auch wenn ich nicht alles verstanden hatte, so schien es, als würde der Rest genau wissen, worum es ging. Ich war nur froh, dass Michael bereitwillig mitgegangen war, statt eine Szene zu machen. Davon gab es heute Abend schon genug.
„Herzchen...", lachte er auf und schüttelte den Kopf, als hätte ich einen Witz gemacht. „Hasuuu früher gesacht...", nuschelte er dann plötzlich ziemlich ernst. „Ich weiß.", bestätigte ich und lief weiter. Je früher wir ankamen, desto besser.
„Weisss duhuu...", schien er durch den Alkohol redselig zu werden. „Nein, was denn?", fragte ich und versuchte, ihn zu stabilisieren, weil er immer wieder nach links weg driftete. Er fing an zu kichern und hielt sich die Hände vors Gesicht. Darauf sagte ich mal nichts, schob ihn stattdessen voran. „Hoppla...", stieß er aus, als er auch schon ins Rutschen kam. Mühevoll fing ich ihn grade noch auf und zog ihn erneut in die Höhe. In meiner Umarmung drehte er sich um. Sah mir mit seinem glasigen Blick in die Augen und seufzte. „Warum will ischhh dischhh immmmer küüüüsssssen?", dabei legte er den Kopf schräg und blinzelte. „Weisccchht duhhuu immmmmer.", erklärte er todernst und machte Anstalten sich vorzubeugen. Schnell drehte ich ihn herum, legte meinen Arm erneut um seine Mitte.„Wir müssen uns beeilen.", murmelte ich und versuchte, schneller zu gehen. Dieser Kerl gehörte ins Bett. Morgen würde er sich wohl an nichts mehr erinnern.
„Michaaaaa...", stöhnte er und beugte sich vor. „Ist dir schlecht?" Augenblicklich hatte ich ihn umrundet und stand nun vor ihm. Mit Sicherheitsabstand. Damit er mir ja nicht auf die Füße kotzen konnte. Doch er stolperte auf mich zu und fiel mir um den Hals. Überrascht schnappte ich nach Luft, da hatte ich auch schon seine Lippen auf den meinen. Trotz der Fahne und des Alkohols schmecken seine Lippen süß, vertraut, einfach nach mehr. Am liebsten hätte ich ihn bis zum Morgengrauen geküsst, aber das konnte ich nicht. Das war dieser verfluchte Punsch, der aus ihm sprach und spätestens morgen würde er es bereuen.
„Waasss los?", wollte er wissen und versuchte seinen Blick auf mich zu fokussieren, trotzdem irrten seine Pupillen umher.
„Alles gut.", versicherte ich und löste seine Arme von meinem Hals. „Es ist kalt. Lass und nach Hause und ins Bett."
„Innnsss Bettt?", stammelte er und seine Augen leuchteten auf. „Duuhhuuu und ...", grübelnd verzog er sein Gesicht. „Ich.", half ich ihm auf die Sprünge und sorgte dafür, das sein Grinsen breit wurde. „Ooohhokay!", verkündete er, drehte sich schwungvoll um, geriet ins Stolpern, fing sich wieder und lief mehr schlecht als recht geradeaus vor mir her.Oh Gott! Mir war die Entschlossenheit in seinem Blick nicht entgangen. Blieb nur zu hoffen, dass er seinen Plan, bis ich ihn ins Bett brachte, wieder vergessen hatte.
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Last Christmas - my fuckig life as a x-mas soundtrack
RomanceWenn der Postmann zweimal klingelt ... emmm nein falscher Film ... wenn der Ex zwei mal klingelt ... schon eher! Da öffnet man nichtsahnend die Tür und tada!!! Da steht er, und besitzt die Frechheit einfach so einzutreten und mein Leben mal wieder...