Teil 1: Der erste Tag

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Zunächst war es ruhig in Hogwarts.
Bis die Schüler ankamen.

Alles verlief wie immer. Außer, dass Harry Potter ebenfalls in diesem Jahrgang war. Der Junge sah nicht gut aus. Nicht wirklich gesund und seinem Vater viel zu ähnlich, wenn man Severus Snape, den Professor für Zaubertränke fragte.

Snape war schon immer etwas besonderes gewesen. Außerordentlich begabt und außerordentlich unbeliebt. Das war wahrscheinlich auch ein Grund, warum er ein Todesser wurde.
Ein Mann scheinbar ohne jegliche Skrupel, ohne Gewissen und ohne jegliche Barmherzigkeit. Zu lange war seine erste große Liebe vor seinen Augen verloren gegangen.
Und da stand er. Der Junge der ihn auf ein neues fortan jeden Tag an diesen Verlust erinnern würde. An eine Frau, die es nicht wert war ihr hinterher zu trauern.

„Severus, könntest du bitte den neuen Slytherins ihr Haus zeigen?" sagte eine Frau mit einem hellen Gesicht, das mit dünnen, von ihrem Alter triefenden, Falten durchzogen war.
„Sicher Minerva." sagte der Mann, um den es in dieser Geschichte vornehmlich gehen wird. Severus Snape.

„Slytherins, dies ist fortan euer Zuhause." mit diesen Worten beendete Professor Snape seine Führung.

Er machte sich nun auf den Weg in seine Privatgemächer, um diesem Tag, endlich ein Ende bereiten zu können. Dort angekommen begann er zu trinken.
Jeden Abend war es das Gleiche.

Ankommen. Trinken.
Umziehen. Bad. Schlafen.

Ankommen. Trinken.
Umziehen. Bad. Schlafen.

Ankommen. Trinken.
Umziehen. Bad. Schlafen.

Jeden Tag. Jeden Abend.
Manchmal kam Masturbieren dazu.
Dabei setzte er sich auf seine Bettkante und sah sich in die pechschwarzen Augen. Er verfluchte, beleidige und erniedrigte sich so lange bis er mit einem lauten Stöhnen in das, nach Blumen riechende, Taschentuch kam. Aber dies geschah nur an manchen Tagen. Die meiste Zeit empfand er nichts. Nichts außer einer großen Zuneigung zu Feuerwhisky.

Manchmal, in den Ferien, begab er sich in dunkle Londoner Gassen und ließ sich beglücken, während die Schüler jedoch da waren, war dies viel zu riskant.

Damit ihm keine unangenehmen Fragen gestellt wurden, ließ er seinen Kater am nächsten Morgen mit einem Zauber verschwinden, jedoch nicht das, was er seiner Seele angetan hatte.

Und so schlief er auch an diesem Tage ein. Betrunken, wütend und mit einem schmutzigen Taschentuch auf dem Boden des kleinen Mülleimers neben seinem großen schwarzen Bett, in dem noch nie jemand anderes außer ihm geschlafen hatte.

Hermine Granger & Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt