Teil 12

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Das Frühstück stand auf dem Esstisch. Der Hauself hatte es verteilt Hermine ihr Frühstück und Zimmer zu bringen und Snape war es schlichtweg zu blöd es ihr zu bringen und auf ein getrenntes Frühstücken zu bestehen. Eigentlich wollte er mit ihr frühstücken, aber genau das machte ihm Angst.
Er saß schon am Tisch und laß gerade den Tagesprophet.
„Ähm Professor?" kam es aus dem Gästezimmer.
Er blickte auf. „Ja?" antwortete er.
„Können Sie vielleicht kurz kommen?" fragte Hermine vorsichtig.
Mit einem Seufzer stand er auf und ging zu ihr. Sie stand an den Türrahmen angelehnt und sah ihm zu, wie er auf sie zukam.
„Wie kann ich Ihnen helfen Miss Granger?" fragte er.
„Ich kann nicht so viel laufen, wie sie wissen..." das hatte er vergessen. Nach dem Ereignis heute Morgen, hatte er nicht mehr klar denken können. Sie hatte so gut gerochen, ihre Wärme war so angenehm gewesen und, das erschreckte ihn selbst, es hatte ihn gefallen.
„Oh..." entwich es ihm.
Hermine hatte indessen eine Hand auf seine Schulter gelegt und seinen Arm um ihre Taille gelegt, damit er sie stützte. Beide überraschte es, wie sie damit umgingen. Mit dem Körperkontakt. Als wäre es nie anders gewesen. Langsam humpelte Hermine vorwärts während Snape sie behutsam stützte. Sie waren kurz vor dem Tisch angekommen, als Hermine auf diesen gehoben wurde. Erschrocken sah sie Snape an. Breitbeinig saß sie vor ihm. Er zwischen ihren Beinen. Er stützte die Hände auf den Tisch und kam ihr immer näher.
„Was war das heute Morgen Granger?" fragte er knurrend.
„Ich... Ich weiß es nicht. Das... das habe ich doch schon gesagt!" antwortete sie.
Er kam immer näher und näher. Hermine konnte an diesem Punkt nicht weiter nach hinten rutschen. Er hielt inne. Sie starrten sich in die Augen.
„Ich hoffe für Sie, Sie lügen mich nicht an." sprach er, ging einen Schritt zurück und hobele von der Tischkante.

POV Hermine:
„Was war das gerade?" dachte ich mir.
Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte, oder nicht. Er war mir so nah gewesen. Aber nicht aus dem richtigen Grund. Das Kribbeln in meinem Körper war noch immer da. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah, wurde es immer mehr.
Irgendwann wurde mir das schweigen zu schwer und ich fragte „Was genau ist heute meine Aufgabe?".
Er blickte noch nicht einmal von seiner Zeitung auf und sprach „Das erfahren Sie noch früh genug Miss Granger. Im Übrigen hat Professor McGonagall Madam Pomfrey Bescheid gegeben die nun früher als vermutet zurück ist. Ich bringe sie gleich in die Krankenstation. Wenn wieder alles in Ordnung mit Ihnen ist, kommen Sie bitte in mein Büro. Am heutigen Unterricht werden sie nicht teilnehmen können, wie ich bereits erwähnt habe, aber ihre anderen Aufgaben können Sie heute durchaus erledigen."
Er legte die Zeitung weg, wahrscheinlich war er fertig mit dem lesen und sah mich herausfordernd an.
„Sind Sie fertig?" fragte er und blickte auf mein fast unangetastetes Frühstück.
„Ja, Sir."
„Sie wissen schon, dass das nicht gesund ist, oder?"
„Was denn?"
„Ihr Essverhalten."
„Wenn ich gestresst bin, ist das immer so." antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Warum sind Sie gestresst?" fragte er zurück.
Ich lachte kurz auf und sah zu Boden.
„Ich glaube das müsste offensichtlich sein." sagte ich und lächelte ihn an.
„Können wir jetzt zu Poppy gehen?" fragte ich, bevor er etwas sagen konnte.
Er nickte nur und stand auf. Ich stand auch auf, bereit mich an seiner muskulösen Schulter festzuhalten, aber da hatte ich die Rechnung wohl ohne ihn gemacht.

Er hob mich hoch. Ein Arm unter meinen Knien und der andere stützte meinen Rücken.
„Hey!" rief ich erschrocken aus, was mit einem belustigten Grinsen von ihm quittiert wurde. Ich hatte ihn noch nie grinsen sehen!
„Miss Granger, denken Sie wirklich ich habe so viel Zeit mit Ihnen im Schneckentempo durch das halbe Schloss zu gehen?" sprach er nun belustigt. Ich verdrehte die Augen, genoss aber insgeheim die Nähe die ich dadurch zu ihm hatte und kam nicht umhin an den Gedanken, dass er das auch tat. Warum sonst, würde er mich so oft tragen, wenn er auch einen meiner Freunde zur Hilfe hätte rufen können? Ich legte meine Arme um seinen Hals und lies es einfach geschehen.
Einige wenige Schüler waren auf den Fluren. Einige sahen ihn geschockt an, andere warfen mir angewiderte Blicke zu. Draco Malfoy und seine Anhängsel waren ebenfalls im Flur und begrüßten ihren Hauslehrer höflich. Er sah mich an, als hätte ich jemanden umgebracht und formte mit den Lippen die Wörter „Schlammblut Schlampe". Wie konnte er es wagen! Ich war ganz sicher keine Schlampe. Schlimmer war jedoch das erste Wort. „Schlammblut." im Krieg wurde ich gefoltert und hatte das Wort Schlammblut in den Arm eingeglüht bekommen. Schmerzhaft erinnerte ich mich an den stechenden Schmerz und meine Schreie die unerhört blieben. Mein Körper verkrampfte sich und ich drückte mich unmerklich fester an ihn.

Als wir in der Krankenstation angekommen waren, fragte er, wo er mich anlegen konnte und Poppy deutete auf ein frei stehendes Bett. Vorsichtig legte er mich auf dieses. Bei Merlin's Bart, ich hätte schwören können, dass er sich in Zeitlupe von mir löste.

Hermine Granger & Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt