Kp7/ Neuer Freund

113 8 25
                                    

Pov Clay

Gefängnisleben ist Scheisse. Es lohnt sich echt nicht, irgendeine scheisse anzustellen, damit man hier landet. Ich will hier einfach nur raus.

Ich war nun seit Zwei Tagen hier. Natürlich wurde mir alles abgenommen, was ich hatte. Mein Handy und mein Geldbeutel. Mehr hatte ich aber auch nicht dabei.

Ich wusste noch nicht, was nun aus der angeblichen Mordwaffe geworden ist. Die ist noch irgendwo, aber ich weiß nicht welches Ergebnis rausgekommen ist. Ich will einfach nach Hause denn ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass George da draußen noch irgendwo am Leben ist und ich ihn suchen sollte, aber nun hier sitzen musste.

Da ich noch nicht offiziell im Gefängnis war, hatte ich alleine eine Zelle. Allerdings würde sich das nach dem Gerichtstermin vermutlich ändern.

Ich hörte wie die Zelle aufgesperrt wurde. Ich schaute dort hin und sah einige Polizisten. "Dein Gerichtstermin ist bald, wir fahren." sagte er zu mir. Ich stand auf und ließ mir Handschellen anlegen. Man durfte außerhalb der Zelle nämlich ohne nicht rum laufen.

Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, da dieses Jugendgefängnis mitten im nirgendwo war. Natürlich war ich nervös, aber eigentlich konnten die mich garnicht einsperren. Ich hatte nie eine Waffe in der Hand. Noch nie in meinem Leben, aber da es anscheinend jemand auf mich abgesehen hatte, wusste ich nicht wie das hier ausgehen würde.

Die ganzen Beweise wurden aufgelegt, mein Anwalt hatte mich verteidigt und der Richter hatte sich entschieden. "Der Schuldige, Clay Summer, wird zu zwei Jahren Haft und 100 Sozialstunden verurteilt." sagte er. "Kann ich nicht einfach mehr Sozialstunden leisten und auf Bewährung sein?" fragte ich nach, jedoch wurde ich abgelehnt.

Bei der Waffe kam raus, dass meine Fingerabdrücke drauf waren. Auch wenn ich nicht verstand wie das möglich sein konnte, konnte ich es nicht ändern. Das heißt jetzt für mich zwei Jahre eingesperrt sein. Ich hätte mir nie gedacht, mit 16 in den Knast zu kommen.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als wieder mit der Polizei zum Jugendknast zu fahren. Es dauerte wieder Ewigkeiten, aber ich sprach kein Wort, auch wenn die irgendwas von mir wissen wollten. Jedoch weigerte ich mich, noch irgendwas zu sagen.

Zurück im Knast sollte ich wieder sofort eingesperrt werden. Ein Typ ging hinter mir, hatte seine Hand auf meiner Schulter und ging mit mir zu meiner Zelle, in der ich nun für zwei Jahre wohnen soll.

Wir blieben schließlich irgendwo stehen und schloss eine Tür auf. Er schob mich dort hinein und nahm mir meine Handschellen ab. Bereits in dem Moment hatte ich gesehen, dass sich noch jemand in diesem Raum befand.

Als er meine Handschellen hatte verlas er den Raum und schloss von draußen die Tür. Ich atmete einmal kurz durch, bevor ich mich umdrehte. Ich wusste nicht so ganz, wie ich mich verhalten sollte. Denn ich wollte hier nicht negativ auffallen.

"Hey." kam es in einem Freundlichem Ton von ihm. Ich war etwas verwirrt. Ich hatte hier mit allem anderem als Freundlichkeit gerechnet. "Hey." sagte ich also. "Ich bin Nick." stellte er sich vor. "Clay." sagte ich ihm meinen Namen.

"Was führt dich hier her, Clay?" fragte er mich. "Lange Geschichte." sagte ich, als ich mich auf das freie Bett setzte. "Wir haben hier genug Zeit." meinte er und lächelte mich an. Nick ist vermutlich so alt wie ich, sieht aber vermutlich älter aus. Er hat braune Augen und brünnete Haare.

Nick hat recht. Wir haben hier lange genug Zeit, vermutlich könnte man sich hier drinnen die ganze Lebensgeschichte dem anderen erzählen. "Mein bester Freund ist verschwunden und anscheind bin ich sein Mörder." erzählte ich ihm in der Kurzfassung.

"Wieso solltest du deinen besten Freund umbringen?" wollte er von mir wissen. "Das frag ich mich doch auch. Sein Handy wurde gefunden und da waren irgendwelche Hinweise drauf, dass ich ihn umgebracht habe." fügte ich hinzu. "Aber ich bin mir sicher dass er noch lebt und irgendwo da draußen ist."

"Das würde ich für dich auch hoffen, dann kommst du hier vielleicht früher wieder raus." meinte Nick. "Und was hat dich hier her gebracht?" fragte ich ihn. "Ich wurde mit 50 Kilo Koks und Snus im Kofferraum aufgehalten, wobei ich keinen Führerschein hab." erklärte er mir.

Nick und Drogen? Ich hätte mir jetzt nicht gedacht, dass er ein Drogendealer ist. "Wie lang hast du noch?" wollte ich wissen. "Noch fünf Monate. Hab schon sieben hinter mir." erzählte er mir. "Hast du ein Jahr?" "Nein, Zwei."

Nick überlegt, was er noch fragen wollte. Deshalb nahm ich ihm das ab und fragte ihn etwas. "Wie läuft das hier alles ab?" Er seufzte kurz, bevor er sprach. "Frühstück, Mittag- und Abendessen ist immer zur gleichen Zeit. Wenn du nicht mit den Bullen mitgehst, wenn sie dich holen, gibt's nichts zu essen." erklärte er mir.

"Am Nachmittag muss man mal für ein Paar Stunden raus gehen. Da gibt's so einen Sportplatz, damit man ein bisschen in Form bleibt." Ich nickte. Nick kam eigentlich wirklich total sympathisch rum.

"Aber weißt du, was hier am verücktesten ist?" fragte er mich. Verwirrt schaute ich ihn an, da ich nicht ganz verstand was er jetzt von mir wollte. "Was?" fragte ich also nach. "In manchen Nächten sollen anscheinend einige Leute verschwinden. Am nächsten Morgen sind sie voll mit blauen Flecken, Kratzer und sind total fertig." erklärte er mir.

"Was?" Ich verstand das nicht. Was ergab das für einen Sinn, aber das ist echt verrückt. "Ja. Man weiß nie wann, aber wenn einer der in der Nacht weg war, einem anderen etwas davon sagte, sind beide verschwunden und nie wieder aufgetaucht." erzählte er mir.

"Du verarscht mich doch." sagte ich zu ihm. "Nein, das ist wirklich so. Es sind schon einige nie wieder gesehen worden." Irgendwie machte er mir damit Angst. Was passiert da? Oder was sollte da überhaupt passieren? Immerhin sind wir hier im Gefängnis, dass bedeutet ja dann dass die Bullen etwas damit zu tun haben müssen. Vermutlich sollte ich diese Informationen einen vergessen.











Sollte er?

990 wörter

Where are you? - DnfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt