𝟐𝟒: 𝐀𝐂𝐓 𝐎𝐅 𝐏𝐋𝐀𝐘

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𝟐𝟒: 𝐀𝐂𝐓 𝐎𝐅 𝐏𝐋𝐀𝐘

»Ich geh schon einmal rüber, okay?«, fragte Eddie und hielt die Raketen in die Höhe.
»Ich hab in den letzten Tagen genug von deiner Kotze gesehen, da brauche ich nicht auch noch Maya's«, lachte er und spielte auf unseren feuchtfröhlichen Abend mit Judy an.
Und damit gleichzeitig auf die Erinnerung, die ich auf unserer Fußmatte hinterlassen hatte.
Das war bei Weitem nicht mein stolzester Moment gewesen und dazu noch der Abend, an dem ich von ihrem Kuss erfahren hatte.

Grinsend verdrehte ich meine Augen und zog Maya aus dem Wagen.
Die Fahrt über hatte sie glücklicherweise schlafend verbracht.
Und Eddie damit mich weiter damit aufzuziehen, weil ich mit acht alkoholhaltige Pralinen gemampft hatte.
»Schreib schonmal deinen Wunsch auf. Ne Horde Groupies zählt nicht.«, feixte ich, woraufhin Eddie empört seine Arme in die Luft warf.
»Wunsch ist Wunsch.«, äußerte er grinsend und verschwand in seinem Trailer.

Ich stiefelte mit Maya in die Richtung unseres Heims und hoffte inniglich, sie würde sich nicht übergeben.
Sobald wir im Trailer angekommen waren, löste sich Maya aus meinem Griff und nahm mein Gesicht in ihre Hände.
Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen quetschte sie meine Wangen zusammen und sah mich eindringlich an.
»Aly. Hör mir jetzt gut zu. Mir geht es gut, okay? Es braucht schon mehr als ein paar Schlücke, um mich so richtig abzuschießen. Deine Mom und dein Dad werden lange genug weg sein. Ich mache es mir hier bequem und du gehst rüber zu Ed. Er muss dir was zeigen, erinnerst du dich?«

Mit zusammengeschobenen Augenbrauen studierte ich das Gesicht meiner Cousine.
Ihre Wangen waren gerötet, also komplett nüchtern konnte sie nicht sein.
Log sie jetzt, indem sie behauptete nicht wirklich betrunken zu sein oder hatte sie gelogen, in dem sie so getan hatte, sternhagelvoll zu sein?
»Hör auf. Ich sehe ja schon die Rädchen in deinem Hirn. Geh bitte einfach rüber, okay?«, drängte sie mich.
Und das war etwas, das mich wirklich beunruhigte.
Wieso war es ihr so wichtig, dass ich rüber ging? Hatte sie mit Eddie gesprochen?

»Ich hab ihm nichts gesagt.« , versprach sie mir nachdrücklich.
Wow, das wurde langsam unheimlich. Konnte sie Gedanken lesen oder kannte sie mich einfach nur zu gut?
Ich gab nach, seufzte und zuckte mit den Schultern.
„Schön. Wenn was ist, ruf.«, bat ich, ehe ich mich auf den Weg zu Eddie machte.
Bevor ich den Trailer verließ, drehte ich mich allerdings nochmals zu ihr und schüttelte verständnislos den Kopf.
»Du hast nen Moonwalk hinge-«
»Darüber schweigen wir. Für immer, okay? Das war so so so peinlich.«, unterbrach sie mich.

Ich fuhr damit fort meinen Kopf zu schütteln und zu Eddie rüber zugehen, begleitet von einem lautstarken Lachen. Ach Maya.
Erst als ich den halben Weg schon hinter mich gebracht hatte, realisierte ich, dass ich immer noch den Sari trug.
Da ich aber nicht das Verlangen verspürte,  noch einmal zurückzugehen, beließ ich es dabei.
Ich hoffte einfach, Eddie würde ihn nicht Abfackeln bei einem der Versuche die Raketen in die Luft zu jagen.

Normalerweise trat ich immer ein, ohne bei den Munsons zu klopfen.
Unter anderem, weil ich Wayne nicht wecken wollte, wenn er für die Nachtschicht vorschlief.
Aber hauptsächlich, weil es egal war.
Ich war dort immer willkommen. Ausnahmslos.
Aus einem mir nicht ersichtlichen Grund klopfte ich heute.
Derweil ich auf Eddie wartete, verstand ich erst so richtig, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte.
Ich klopfte, um hereingebeten zu werden.
Ich achtete darauf, was ich sagte. Nun gut, wohl eher wollte ich darauf achten, aber scheiterten kläglich.
Mir waren plötzlich Dinge unangenehm, die sonst ganz harmlos gewesen waren.

Und am Schlimmsten: Ich wusste nicht, wie ich das fand.
Einerseits war es aufregend und so neu, aber andererseits auch irgendwie traurig. Weil es mir fremd war.
Weil es die Vertrautheit zwischen uns zerstörte.
Als sich die Tür öffnete, sah ich in Eddie's unzufriedenes Gesicht.
»Ich kann nicht fassen, dass du geklopft hast.«, sagte er und schnipste mir gegen die Stirn.
Meine Antwort war ein leises Lachen.
»Ich auch nicht.«, stimmte ich ihm zu und trat ein.

• 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐎𝐍𝐄 𝐊𝐈𝐒𝐒 • [ 𝚎𝚍𝚍𝚒𝚎 𝚖𝚞𝚗𝚜𝚘𝚗 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt