𝟐: 𝐒𝐖𝐄𝐄𝐓 𝐋𝐈𝐊𝐄 𝐂𝐇𝐎𝐂𝐎𝐋𝐀𝐓𝐄, 𝐒𝐓𝐈𝐂𝐊𝐘 𝐋𝐈𝐊𝐄 𝐂𝐀𝐑𝐀𝐌𝐄𝐋

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𝟐: 𝐒𝐖𝐄𝐄𝐓 𝐋𝐈𝐊𝐄 𝐂𝐇𝐎𝐂𝐎𝐋𝐀𝐓𝐄, 𝐒𝐓𝐈𝐂𝐊𝐘 𝐋𝐈𝐊𝐄 𝐂𝐀𝐑𝐀𝐌𝐄𝐋

»𝐇𝐄𝐈𝐋𝐈𝐆𝐄 𝐌𝐔𝐓𝐓𝐄𝐑 𝐌𝐀-𝐒𝐎𝐑𝐑𝐘. 𝐇𝐄𝐈𝐋𝐈𝐆𝐄𝐑 𝐆𝐀𝐍𝐄𝐒𝐇𝐀.«, fluchte ich, als ich auf das Einfamilienhaus der Wheelers starrte.
Es war vielleicht keine Villa, aber das mit Abstand gemütlichste und schönste Haus, dass ich bisher in Hawkins gesehen hatte.
Und ich hatte viele gesehen.
Unzählige Male waren ich und Eddie mit dem Bus und später mit seinem Van durch die Gegend gefahren und hatten davon geträumt, in einem dieser Häuser zu leben.

Am besten gemeinsam.
Jeder für sich in einer Doppelhaushälfte.
Ich mit Michael J. Fox, - ich würde ihn aber immer Marty nennen. Niemals hatte jemand so gut ausgesehen wie Flyguy – und Eddie mit welcher Gothicbraut auch immer.
War Gothic eigentlich dasselbe wie Metal?
Ich hatte keine Ahnung und würde mich echt mal damit befassen müssen.
Eddie nahm sich auch meiner unzähligen Hobbies an. Wie beispielsweise jede Woche mit mir Zurück in die Zukunft zu schauen und jedes Mal am Ende erläutert zu bekommen, wie absolut überhaupt ich es nicht erwarten konnte, dass der zweite Teil rauskam.
Und es würde einen zweiten Teil geben. Das hatte der Doc doch angeteasert, als er Marty und Jennifer mit in die Zukunft nehmen wollte.
Oder? Oh Gott, bitte gab es einen zweiten Teil.

Während ich unsicher auf die Türklingel drückte, wurde mir mal wieder bewusst, dass es nicht gut war ohne Eddie unterwegs zu sein.
Oder generell allein.
Meine Gedanken überschlugen sich dann förmlich. Ich allein war eine Gefahr für mich selbst.
»Hi, A-Ay-Al.«, Nancy presste peinlich berührt ihre Lippen zusammen und sah mich entschuldigend an. Ich biss mir lächelnd auf die Lippen und nickte verständnisvoll.
Das war nicht das erste Mal, dass man meinen Namen nicht aussprechen konnte.

»Nenn mich einfach Aly.«, bot ich ihr an.
Sie lächelte dankbar und öffnete die Tür einen Spalt weit mehr, um mich hereinzubitten.
Ich zog meine Schuhe aus und war gerade dabei, sie fein säuberlich neben der Türschwelle abzustellen, da ertönte Nancys verblüffte Stimme.
»Du- du musst deine Schuhe nicht ausziehen!«, sagte sie mit Nachdruck.
Ich biss mir noch fester auf die Lippen und nickte.
»Sorry, Gewohnheit.«, jetzt war ich es, die peinlich berührt war und wieder in die Sneaker schlüpfte. Dabei öffnete ich die Schnürsenkel nicht, sondern trat mich gewissermaßen in den Schuh hinein.
Eddie wäre durchgedreht, wenn er das gesehen hätte.

Weniges war ihm heiliger als seine schicken strahlendweißen Reeboks.
Am Arsch. Wie oft ich sie schon mit Backpulver gereinigt hatte, konnte ich nicht einmal mehr an beiden Händen abzählen.
»Ihr habt ein wirklich schönes Haus.«, komplimentierte ich sie und schloss die Tür hinter mir.
»Sind deine Eltern nicht zu Hause?«
Nancy schüttelte verneinend den Kopf.
»Dad ist noch auf der Arbeit und Mom...ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo sie ist.«, sie lachte leise auf.
»Nur mein Bruder ist da, aber er ist unten im Keller. Er wird uns nicht stören.«

Wow, sie hatten sogar einen Keller.
In dem ihr Bruder hauste. Aber trotzdem, sie hatten einen Keller!
In einem schönen Vorstadthaus zu stehen mit einem Mädchen, das einem Modemagazin entsprungen sein könnte, machte mich ziemlich nervös.
Es fühlte sich an, als gehöre ich nicht hier her.
Und eigentlich war es ja auch so.

»Also gut.«, Nancy klatsche behutsam in die Hände. Selbst das machte sie stilvoller als alle Trailerparkbewohner zusammen.
»Was möchtest du zuerst wissen? Ist Fred bei dir im Team? Pass auf Fred auf. Er ist sehr begabt, aber auch sehr neugierig. Ich würde nicht darauf wetten, dass er keine Informationen gegen dich verwendet, wenn er die Chance dazu bekommt.«
Etwas erstaunt sah ich Nancy an.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so viel reden würde.
»Fred. Nicht zu sehr vertrauen.«, murmelte ich und fischte einen Stift aus meinem Rucksack.
Dann notierte ich mir seinen Namen und die kleine Warnung fein säuberlich in meinem Notizheft.

• 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐎𝐍𝐄 𝐊𝐈𝐒𝐒 • [ 𝚎𝚍𝚍𝚒𝚎 𝚖𝚞𝚗𝚜𝚘𝚗 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt