XV

2K 36 24
                                    

Als das Buffet schon abgeräumt wird, beugt sich die Herrin zu Lola herüber. "Die Sonne brennt heute noch stärker. Sei bitte so gut und hole mir den Sonnenschirm aus unserem Zimmer. Beeile dich aber, wir wollen gleich weiter"

Lola steht vorsichtig auf und knickst ein wenig wackelig, bevor sie davon eilt. Keine 10 Minuten später laufen wir hinter dem König und den Herrschaften zu den Booten. Ich merke, wie Lola immer langsamer wird und mache mir schon Sorgen, dass das Korsett und das heiße Wetter ihrem Kreislauf nicht gut tun.

"Weißt du wen ich auf dem Flur getroffen habe? Nummer 11 und unseren Casanova. Sie beide kamen aus der Küche. 11 hat geflucht wie ein Kesselflicker und das wurde auch nicht besser, als ich ihr mit der Spitze von dem Sonnenschirm ein paar Mal in den Hintern gepiekst habe"

Ein diebisches Grinsen hat sich über ihr Gesicht gelegt und steckt auch mich an. "Und sie hat nicht zum Gegenschlag ausgeholt? Seit wann gibt sie denn Kampflos auf?"

Sie hebt ihr Kleid vorsichtig an, als wir die Boote erreichen und wir platzieren uns hinter den Herrschaften. Schnell helfe ich ihr den Schirm passend auszurichten und einen sicheren Stand zu finden. Mit gedämpfter Stimme fährt Lola fort. "Sie und der Casanova wurden beim Fummeln erwischt. Die kleine Lady hatte sie an der Kette und ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Hätte sie einen Aufstand gemacht, würde ihre Strafe noch schlimmer ausfallen und das wollte sie anscheinend nicht."

Mein Blick wandert zu den beiden Abgesprochenen, die ein paar Reihen weiter rudern. Beide sitzen auf Holzplatten, aus denen stumpfe Spitzen heraus schauen und sich in ihre Haut drücken. Außerdem sind Brennnesseln mit grobe Juteseilen zwischen deren Beine gebunden. Sowohl bei Nummer 11, als auch bei dem Casanova kann man ein Tränen verschmiertes Gesicht entdecken.

Beide versuchen sich so wenig wie möglich zu bewegen und richten damit sofort den Zorn der Aufseher auf sich. Immer wieder ist ein knallen der Peitsche, gefolgt von einem Aufstöhnen und Schluchzen zu hören. Am demütigsten sind aber die Schilder, die an ihren Sitzbänken befestigt waren. "Sklaven dürfen keinen Sex haben und ich habe dagegen verstoßen. Kommt der Spruch von dir?"

Auch Lola beobachtet die Beiden und grinst hämisch. "Leider nein, das muss die kleine Lady gewesen sein. Sie hat mir auch noch etwas verraten. Wir sollten gleich versuchen in die Zelte für die Parade zu kommen. Dort wird Lady Klara vorbereitet. Vielleicht bekommen wir dort noch etwas persönliche Rache"

"Ihr dürft gleich gerne zu den Zelten gehen, aber jetzt ist ruhe angesagt" Der Herr hat sich zu uns umgedreht und uns zugezwinkert, bevor wie die Boote verlassen. Die anderen, die rudern müssen beobachten uns ganz genau und ich bin sehr erleichtert, dass sie nicht noch die Chance bekommen uns ohne die Herrschaften zu treffen. Das würde bestimmt kein gutes Ende geben.

Zu unserem Glück gibt es neben den Stühlen der Herrschaften eine Vorrichtung, um den Schirm zu befestigen. So können wir uns leise zu den Zelten verabschieden und treffen hier auf die kleine Lady und Lady Klara. Letztere steht mit den Armen in Richtung Zeltdecke gefesselt in der Mitte und wird gerade in ein dunkelbraunes Taillenkorsett eingeschnürt.

"Da seit ihr ja. Schön das ihr es geschafft habt. Ich brauche eure Hilfe hier" Die kleine Lady ächzt leise beim stramm ziehen der Schnüre und kommt dann grinsend hinter Lady Klara hervor. Geschäftig drückt die kleine Lady mir einen Harnisch und Lola einen Trensenknebel mit Kopfgeschirr in die Hand. Lola geht einen Schritt auf Lady Klara zu und beginnt ihre Haare zu einem strengen Zopf zu flechten.

"Nimm deine Finger von mir. Du bist der Grund, warum ich hier stehe. Wenn ich euch beide in die Finger bekomme" Mit einem leisen seufzen zwingt Lola den Knebel in ihren Mund und beginnt die Schnallen am Harnisch festzuziehen. "Wie du mir so ich dir meine liebe Klara. Ich kann mit den Konsequenzen für mein Handeln sehr gut leben. Heute Abend geht es zurück in unsere normalen Leben und ich freue mich auf das nächste Kaffeetrinken bei dir. Ich bringe Kuchen mit."

Sanft drückt sie ihrer stummen Gesprächspartnerin einen Kuss auf die Wange und tritt dann einen Schritt zurück. Mit der Hilfe von der kleinen Lady lege ich das Zuggeschirr an und ziehe es fest. "Jetzt fehlt noch das wichtigste" Mit einem breiten Grinsen setzt sie dem Showpony einen Federbusch auf, der so lang ist, dass er ständig vor ihren Augen herum schwingt. Nicht nur den Federbusch wird ihr Sichtfeld begrenzt, sondern auch durch die angelegten Scheuklappen.

"Kitzelt es dich an der Nase meine liebe Kollegin? Genauso soll es sein, aber ich habe hier etwas, was dich ablenken wird" Begleitet mit einem hinterhältigen Grinsen finden zwei Klemmen ihren Platz an ihren Brüsten. Nun trete auch ich vor und schnipse gegen die kleinen Glöckchen. "Jetzt gehst du immerhin nicht mehr verloren. Du gibst ein wirklich tolles Pony ab"

Zuletzt folgen noch Hufstiefel und die Arme werden Lady Klara eng auf den Rücken gefesselt. So ausstaffiert wird sie zu einer Quadriga geführt, wo bereits drei ähnlich ausstaffierte Frauen warten. Mein Blick fällt auf die Schweife der Frauen, die durch einen Plug in ihnen gehalten werden müssen. Sie sind so lang, dass sie fast den Boden berühren. "Die Plugs müssen ziemlich groß sein, wenn ein Schweif so schwer ist. Das kann Klara dann richtig genießen"

Ich beobachte fasziniert, wie Lola sich der Quadriga nährt und leise zu den Showponys spricht. Auch zu Lady Klara spricht sie und streicht ihr mitfühlend über den Arm. Das beruhigt alle anwesenden Ponys und die kleine Lady scheucht uns zurück zu unseren Herrschaften. Bei dieser Gelegenheit können wir an den andern Gespannen vorbei kommen.

Von einem einspännigen Sulky, bis zu einer Achtspännigen hoch herrschaftlichen Kutsche ist alles vertreten. Besonders beeindruckend ist ein ein Gespann aus drei Männern. Zwei kräftige Männer tragen Behänge an ihren Beinen und tragen ein starkes Zugeschirr in traditioneller Holzarbeiterform. Sieh bieten eine Show mit Baumstämmerücken.

Einige „Stuten" werfen sehnsüchtige Blicke zu dem Forstgespann. „Die sind ganz schön Rossig oder?" Lola grinst zu mir hoch. „Aber dir gefallen wahrscheinlich die halbnackten Damen besser. Wir sollten so langsam zurück, bevor die Herrschaften uns vermissen."

Auf unserem Rückweg schnappen wir uns noch ein Tablett mit Wein und Wasser für die Herrschaften. Als wir dort ankommen sehen wir bereits die Frau des Königs neben selbigen Knien und sich angeregt mit unserer Herrin unterhalten."Da seit ihr ja wieder! Habt ihr eure Rache bekommen? Habt ihr auch das Gespann aus dem Schwarzwald gesehen? Die Männer waren letzte Jahr ein Augenweide."

Lola kniet sich neben die Frau des Königs und reicht auch ihr ein Weinglas. „Es war sehr spannend zu sehen MyLady. Wir konnten beim Ausstatten von Lady Klara helfen und die anderen Gespanne bewundern. Der Reitsport und auch das Kutsche fahren ist mir nicht fremd, aber eher mit den Vierbeinigen Artgenossen. Das Gespann aus dem Schwarzwald ist tatsächlich dabei und startet recht früh in der Show" Der König legt seiner Frau eine Hand auf die Schulter und bremst sie ein, als sie Lola weiter mit Fragen löchern wollte.

„15, du musst sie nicht MyLady nennen. Sie hat sich entscheiden keine Lady zu sein. Ich hoffe jedoch auf Qualifizierte Kommentare deinerseits, wenn die Show beginnt. Schließlich habe ich Preise zu vergeben"

Mit jedem Treffen wird mir der König immer Sympathischer und so nehme ich zwischen den Herrschaften Platz. Von dieser erhöhten Tribüne aus kann man das gesamte Spektakel überblicken.

Der Pranger - Ein besonderes SpektakelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt