XVI

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„Liebe Gäste! Ich sollte genauer werden. Heute ist der letzte Tag unseres Spektakels und damit begrüße ich alle hier Anwesenden. Alle Herrschaften, Ladys, Sklaven und Mitorganisatoren und natürlich dem lieben Schmied, der die Sicherheit unserer Sklaven gewährleistet hat." Ein kurzes Auflachen wandert durch die Menge der Anwesenden und lässt den König kurz Innehalten.

„Ebenfalls danke ich für die vielen Teilnehmer, die Projekte wie das Königsessen, die Versteigerung und die heute Abschlusshow mit ihren Beiträgen erst lebendig machen. Es freut mich außerordentlich, dass der größte Erlös des Wochenendes an den weißen Ring geht. Die stolze Summe von 5.600€ wird einer wichtigen Organisation sicherlich weiterhelfen können." Ein tosender Applaus brandet auf und ich zwinkere Lola zu. Ohne sie wäre ich nie auf die Idee gekommen an den weiße Ring zu spenden und viele müssen unserem Beispiel gefolgt sein.

"Die Preise, die ich heute zu vergeben habe, sind dort vorne für die Besucher zu besichtigen und bringen natürlich für die jeweiligen Gespanne auch ein kleines Preisgeld mit sich. Aber nun genug gesprochen. Ich möchte das erste Gespann aus dem Schwarzwald in die Manege bitten"

Unter lautem Applaus betritt das erste Gespann die Showfläche und sofort schreiten die Ponys kräftig aus. Der erste Gruß des Gespannführers ist an den König gerichtet, bevor er mit der Show beginnt. "15, sei doch so lieb und mach dir ein paar Notizen, nach denen ich nachher die Preisvergabe gestalten kann"

Von der Frau des Königs hin zu Lola wechselt ein Notizbuch den Besitzer. Natürlich genieße ich die Show, doch so richtig wird meine Aufmerksamkeit erst erweckt, als die Quadriga mit Lady Klara die Manege betritt. Die kleine Lady, die als Kutscherin fungiert, motiviert Lady Klara, zu meinem Überraschen, mit genau dem selben Viehtreiber, den wir spüren durften.

Die Herrin behält immer ein Augen auf uns, was Lola entgeht. Immer mehr stiehlt sich ein Grinsen auf ihr Gesicht und die Herrin zwinkert mir zu. "Nummer 15, würdest du mir die Ehre erweisen und mir helfen die Preise zu verteilen?" Der König steht vor der Träumerin, die ihn ganz überrascht anschaut.

"Natürlich, das mache ich sehr gerne" Ihre Wangen und Ohren färben sich ganz rot, als sie noch kurz ihr Korsett nach dem Aufstehen richtet und dann dem König folgt. Von weitem kann ich sehen, wie ihre Unsicherheit immer weiter abnimmt und sie die Ponys immer wieder streichelt und bei der Preisverleihung hilft. "Sie würde auch ein wunderhübsches Pferdchen abgeben. Die langen Beine sehen mit den Hufstiefeln bestimmt toll aus."

Die Frau des Königs grinst unsere Herrin an und beide Blicke fallen auf mich. "Was glaubst du? Würde ihr eine Runde Pferdchen spielen gefallen?" Kurz beobachte ich Lola, wie sie andächtig über das Zuggeschirr einer zierlichen Stute streicht. "Ich glaube schon. Sie kennt sich mit Pferden aus und welches Mädchen spielt nicht gerne Pferdchen?"

Wir drei Grinsen uns wissend an und die Frau des Königs nimmt mich mit runter zu Lola. "Kommt mit 15. Wir haben noch eine kleine Überraschung für dich" An den Stallungen angekommen scheucht Sie die kleine Lady raus und sucht ein Zuggeschirr, was Lola passen sollte. Mit großen Augen beobachtet sie die Sachen, die wir holen und ich nutze die Zeit und löse bereits ihr Korsett.

"Du warst so fasziniert. Da wollten wir dir auch die Möglichkeit geben ein Paradepony zu sein" Lola versucht sich zu mir umzudrehen, doch ich halte die Schnüre des Korsetts fest. "Alles ist gut. Bleib ganz ruhig" Die Frau des Königs beginnt bereits die Hufstiefel vorzubereiten und hin und wieder muss ich Lola festhalten, damit sie nicht umkippt.

Beim Anlegen den Oberkörpergeschirrs fahre ich mit sanften Fingern über die Haut unter den Lederstücken, um zu kontrollieren, ob etwas scheuert. "Jetzt kommt das letzte Detail und dann können wir auch schon loslegen" Artig öffnet lola den Mund, als ich mit der Trense vor ihr stehe. Es dauert nicht lange und ich habe alles entsprechend befestigt und ein tiefschwarzer Federbusch schmückt Lola.

Ich sammele die Kleidung von Lola ein, als die Frau des Königs leise mit ihr spricht. Immer wieder nickt Lola und wird mit sanften Berührungen belohnt. Nachdem ihre Hände auf dem Rücken gefangen sind, wird sie von der Herrin eingespannt an einen kleinen Sulky. Meine Expertise ist nicht ganz so umfassend, aber die Bewegung mit der die Frau des Königs auf den Kutschbock aufsteigt, sieht sehr gekonnt aus. Nach einigen Schritten hat Lola ein Gefühl für die Situation entwickelt und zieht mit einer gewissen Leichtigkeit und Eleganz den Sulky.

Die Frau des Königs lenkt selbigen auf den kleinen Aufwärmplatz und beginnt Runde um Runde mit ihr zu drehen. "Sie macht einen tollen Eindruck. Bestimmt könnte daraus eine kleine Karriere in der Szene werden. Für eine Anfängerin hat sie einen guten Schritt und scheint viel Spaß zu haben." Die Herrin lehnt neben mir am Zaun und beobachtet das Gespann. "Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin schon ein wenig traurig, dass jetzt alles vorbei ist"

Das Gespann verschwindet wieder im Stall und so stoße ich mich vom Zaun ab. "Wenn es jetzt vorbei ist, kannst du ja auch ehrlich sein. Wie hat es dir gefallen? Das ganze Spektakel und die Zeit bei uns... Alles zu deiner Zufriedenheit?" Langsam schlendern wir zur Burg zurück, wo um den Brunnen herum bereits die ersten mit Koffern stehen und sich verabschieden.

"Es war ganz anders als Erwartet. Hätte ich Lola nicht getroffen, wäre es auch nicht so abwechslungsreich geworden. Ich hätte mich alleine nie so gegen Lady Klara aufgelehnt. Sollte sowas nochmal veranstaltet werden, so bin ich gerne wieder dabei. Ganz gleich ob ich Rudersklave oder Kammerdiener sein kann" Die Herrin lacht leise auf und nimmt mich in den Arm.

"Wir kommen gerne auf das Angebot zurück. Ihr habt das Spektakel auch sehr besonders für uns gemacht" Auf einmal trifft eine Hand recht unsanft meine Kehrseite und ich drehe mich um. Eine verschwitzte Lola grinst mich an. "Komm wir gehen schnell duschen und schmeißen uns in unsere normalen Klamotten. Mein Herr und Klaras Freund sind schon auf dem Weg um uns abzuholen. Wir können dann noch zusammen einen Kaffee trinken"

Der Pranger - Ein besonderes SpektakelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt