Kapitel 18~Enten füttern

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Georges pov.

Als fünf Minuten vergangen waren  ging ich wieder in mein Zimmer zurück. Einerseits hoffte ich, dass er weg war und sich nie mehr blicken lassen würde, doch etwas tief in mir hoffte, dass er immer noch in meinem Zimmer war und um mich kämpfen wollte. Er hatte zwar viel Scheiße gebaut, doch das änderte nichts daran, dass ich ihn liebte. Ich stand schon von Anfang an auf ihn und als er mich das erste Mal geküsst hatte, wusste ich, dass es nicht nur ein kleiner Crush war. Er war die Person mit der ich mein restliches Leben verbringen wollte, doch manche Dinge passieren nun einmal nicht immer nach deiner Vorstellung.

Als ich mein Zimmer betrat, traute ich mich gar nicht meine Augen zu öffnen. Doch als ich es tat war er nicht mehr da. Er war gegangen. Um ehrlich zu sein war ich mehr enttäuscht, als erleichtert.

Ich setzte mich auf mein Bett und dachte nach. Ich konnte immer noch sein Parfüm riechen. War das das letzte Mal, dass ich es riechen würde? Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Ich wollte aber nicht wieder weinen, das hatte ich schon genug getan. Ich stand auf um mir etwas zu essen aus der Küche zu holen, doch als ich meine Tür öffnete fiel etwas runter. Ich sah einen Zettel auf dem Boden liegen, also hob ich ihn auf und las ihn mir durch.

Ich weiß du bist gerade nicht gut auf mich zu sprechen, aber du musst wissen, dass ich nichts weitererzählt habe. Ich kann dir alles erklären und wir können in Ruhe über alles reden, komm dafür morgen 17:00 Uhr in den Stadtpark bei mir, ich werde auf dich warten
Clay <3

Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Wollte er sich jetzt da raus reden? Aber was wenn er die Wahrheit sagte...

Ich musste darüber erst einmal nachdenken.

Als eine Nacht vergangen war und ich zuhause gegen 11:00 Uhr in meinem Bett lag dachte ich wie immer über ihn nach. Ich ging momentan nicht zur Schule. Wie auch? Hier war mein Ruf ja ruiniert, genau wie auf der anderen Schule. Es war wie ein Fluch. Den ganzen Tag hatte ich nichts sinnvolles getan, als rumzuliegen und nachzudenken.

Als es 16:10 Uhr war beschloss ich mich einfach zu gehen. Was konnte schon schlimmes passieren? Eine Menge könnte passieren. Beispielsweise stoße ich auf die Footballer, doch wenn es um Clay ging konnte ich einfach nicht vernünftig sein. Der letzte Bus würde genau in 5 Minuten kommen. Ich rannte also schnell zum Bus und begab mich auf den weg zum Park. Im Bus fiel mir auf, dass ich mein Handy vergessen hatte vor Aufregung, doch das war okay ich brauchte es immerhin nicht im Moment.

Als ich im Park angekommen war, war es genau 17:00 Uhr. Ich sah mich ein wenig um, doch Clay war nirgends zu sehen. der Park war nicht wirklich groß, dadurch konnte ich ihn gar nicht übersehen, oder wir uns verpassen.

Ich setzte mich also auf eine Bank und wartete. Und wartete. Und wartete... Nach bestimmt zwei Stunden war er immer noch nicht zu sehen, aber ich wollte noch nicht gehen. Vielleicht hatte er ja 17:00 Uhr und um Sieben verwechselt, das tat ich auch andauernd.

Ich drehte nun schon die tausendste Runde um den kleinen Teich und beobachtete die Enten. Sie sahen mich alle an. "Ihr habt Hunger stimmt's?", fragte ich sie ruhig. Ich sah mich um und erblickte eine Bäckerei um die Ecke. Ich hatte immer ein wenig Geld in meiner Jackentasche, nur zum Fall aller Fälle.

Ich ging also um Bäcker und holte mir ein paar Brötchen. Eins aß ich selber und die restlichen verfütterte ich an die Enten.

Noch mehr Zeit verging, doch noch immer kein Clay zu sehen. Die Sonne war schon langsam am untergehen. Ich ging also enttäuscht zum nächsten Bus. Ich fragte nach und zu meinem Glück fuhr er zu meiner Heimatstadt.

Wie konnte ich auch so dumm sein und mich noch einmal auf ihn einlassen? Ich wurde schon wieder verarscht. Ich bin so ein Idiot und er ein Arschloch. wie konnte ich das nicht von Anfang an sehen?

Ich hatte ihm klar gesagt was ich fühlte und was tat er? Mich sitzen  lassen, auf einem Treffen das er vereinbart hatte. ich hasste mich dafür, dass ich andauernd auf ihn reinfiel, doch noch mehr hasste ich es, dass ich ihn nicht hassen konnte. Seine wunderschönen Augen und seine sanfte Art wie er immer mit mir sprach, die Art wie er mich anlächelte, wenn ich etwas dummes getan hatte.

Ich stieg an der einzigen Bushaltestelle meiner Stadt aus. Ich wusste glücklicherweise den Weg zu meiner Oma. Als ich ein paar Straßen entlang gegangen war, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich hoffte, dass ich es mir nur einbildete,denn ich kannte diese Stimme und wollte nicht reden. Ich beschleunigte mein Schritttempo.

Doch als ich eine Hand auf meiner Schulter
spürte und mich umdrehte, blickte ich in das Gesicht, welches ich momentan am wenigstens sehen wollte. Clays.

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Ich habe das Gefühl, die Bilder über den Überschriften spoilern immer zu viel. Soll ich das mit den Bildern ab der nächsten FanFiction sein lassen?

(870 Wörter)

Sechseinhalb ~DreamNotFound Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt