Kapitel 11~cute Family

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Ich stand momentan vor der Schule, an meinem Motorrad und wartete auf George. Er brauchte verdächtig lang. Nach zehn Minuten beschloss ich nach ihm zu sehen. Ich wusste in welchen Raum er zuletzt Unterricht hatte, also begab ich mich dort hin. Auf dem Weg zum Raum sah ich ihn nicht. Im Raum auch nicht, aber als ich wieder zum Ausgang gehen wollte, sah ich George in einem der Nebenflure sitzen.

Er kniete auf dem Fliesenboden und sammelte Hefter und Blätter vom Boden auf. Ich rannte schnell zu ihm und hockte mich ebenfalls hin.

„George? Ist alles okay? Warum liegt der ganze Inhalt deiner Schultasche auf  dem Boden verteilt?", fragte ich ihn, während ich half alle Sachen wieder einzusammeln und einzuheften.

„Ja alles gut. Ich bin nur ausgerutscht und meine Tasche war offen", sagte er leise und stand auf. Ich richtete mich ebenfalls auf. „Wirklich? Du kannst es mir sagen, falls etwas nicht stimmt", fragte ich besorgt, doch das Einzige was ich zurück bekam war ein stummes „Wirklich".

Wir gingen nach draußen und ich setzte mich auf mein Motorrad. Er schaute erst etwas skeptisch aber setzte sich dann mit hinten drauf. George hasste es Motorrad zu fahren. Er hatte immer Angst, dass etwas passieren könnte.

Ich war noch nicht mal losgefahren, da spürte ich wie George sich fest an mich klammerte. Er legte seinen Kopf in meinen Nacken, so dass ich seinen Atem spüren konnte. Es war um ehrlich zu sein sehr schön und ich wäre hier auch noch länger stehen geblieben, aber ein paar Leute auf dem Hof sahen uns bereits komisch an. Also fuhr ich los.

Als ich losfuhr bemerkte ich wie sich Georges Griff noch fester wurde. Ich versuchte ihn ein wenig zu beruhigen indem ich mit einer Hand losließ und sie auf Georges legte. Ich strich mit meinem Daumen langsam über seinen Handrücken in der Hoffnung es würde ihm dadurch besser gehen.

Für einem Moment bemerkte ich wie Georges Atem stoppte und er ließ meine Hand auch so dort liegen, doch nach ein paar Sekunden hatte er wohl bemerkt, dass ich nur noch mit einer Hand lenkte.

Er nahm also meine Hand und platzierte sie wieder an den Lenker. Ich schmunzelte kurz doch fuhr dann wieder normal weiter.

An seinem Wohnblock angekommen stellte ich mein Motorrad ab und schnappte mir meinen Ranzen. Genau wie George.

Wir beide gingen bis in den dritten Stock, in welchem George wohnte.

Er schloss die Tür auf und wir betraten die Wohnung. Sie war klein aber sehr wohnlich eingerichtet. Mir gefiel es sehr, besonders weil es so schön dekoriert war.

Überall hingen Bilder von George und seinem Bruder. Auch gemalte Sachen, vermutlich von seinem Bruder, befanden sich an den Wänden.

Ich stand an einer Wand mit vielen Bildern und sah mir George an. Er hatte sich nicht sehr doll verändert, allerdings muss ich sagen er sah viel attraktiver als früher aus. Wahrscheinlich lag es an den Haaren. Sie waren mittlerweile tausend mal länger und flauschiger.

„Willst du die Bilder noch länger anstarren? Brauchst du nicht, immerhin steht das Original vor dir", scherzte George. Ich drehte mich zu ihm um und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

Plötzlich hörte ich eine Stimme.

„George!!! Du bist wieder daa!!" Es war  Georges kleiner Bruder. Ich würde ihn auf knappe fünf Jahre schätzen.

Er hatte zwar keine braunen Haare, doch war George wie aus dem Gesicht geschnitten. Auf den Bildern sah George in seinem Alter genauso aus.

George kniete sich hin und breitete seine Arme aus. Sein Bruder rannte in sie herein und George drückte ihn sanft bevor er ihn hochhob. Als sein Bruder bequem auf seiner Hüfte saß, sagte er: „Hey, kleiner Mann! Na wie war dein Tag so? Ist das Fieber schlimm?" Er sagte es so ruhig und sah seinen Bruder so liebevoll an. Es wurde mir warm ums Herz.

„Nö und es war hier langweilig, aber guck mal, das hab ich für dich gemacht!" Er öffnete seine Hand, in welcher sich eine Figur aus Knete befand und hielt sie George hin.

„Das ist ja hübsch! Danke! Ist das ein Dino?" fragte George mit begeistertem Gesicht. sein Bruder nickte stolz. „Aber haben die nicht Beine?" fragte George. „Oh nein! Das hab ich vergessen!" George ließ ihn runter womit er mit der Figur in sein Zimmer rannte. Er verbesserte den Dino wohl nun.

„Wie süß", sprach ich meinen Gedanken ohne Absicht aus.

„Das sagen die meisten, wenn sie Tommy das erste mal sehen" sagte er mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen.

„Nein, du. Du gehst so liebevoll mit ihm um" Ich konnte mich nicht zurückhalten es zu sagen.

Ich konnte sehen wie George mich sprachlos ansah während ihm die Röte ins Gesicht schoss, doch es war anders als normalerweise, denn diesmal kam das was ich sagte aus meinen wirklichen Gedanken die sich Momentan in meinem Kopf abspielten.

Aber nicht nur das war anders. Mein Herz klopfte schneller als normalerweise und ich konnte spüren wie warm es in meinem Gesicht war. Vermutlich sah ich nicht besser aus als George.

George wollte gerade etwas sagen, doch wurde von einer weiblichen Stimme unterbrochen.

Georges Mutter betrat den Raum. Sie kam wie es aussah gerade aus der Küche. „Na, George. Wie war Schule?", begrüßte sie ihren Sohn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Moom!", George deutete mit einer Kopfbewegung zu mir. „Was? Bin ich dir zu peinlich?", lachte sie. George verdrehte darauf nur grinsend seine Augen.

„Macht's euch gemütlich Jungs, ich muss jetzt zur Arbeit. Auch und George, Tommy muss seinen Mittagsschlaf noch machen", sagte sie während sie sich ihre Schuhe anzog und ihre Tasche schnappte.

„Wird erledigt! Tschau Mom, viel Spaß", sagte George und bekam als Antwort nur ein: „Danke Schatz", bevor seine Mutter die Wohnungstür hinter sich schloss.

„Deine Familie ist echt mega nett!", sagte ich begeistert zu George. Es gefiel mir hier sehr.

George machte uns beiden einen Tee und brachte Tommy ins Bett. Ich saß auf der Couch und beobachtete wie George aus Tommys Zimmer kam, leise die Tür schloss und sich neben mich setzte.

Er sah mir in die Augen und sagte etwas. Ich konnte mich nicht wirklich drauf konzentrieren was er sagte. Er hatte mich wie in einem Bann gefangen. Diese tiefen Haselnussbraunen Augen funkelten mich an.

Mir war das schon öfter mal passiert, doch es wurde immer häufiger in letzter Zeit. Ich weiß nicht was es hieß, ich wusste in diesem Moment nur Eines. Ich wollte George.

Told ya, ich hab doch gesagt es wird spannender!

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Weiß ja nicht ob das jz alles zu plötzlich kommt, but I like it :)

Ich kenn mich übrigens gar nicht mit Motorrädern aus, also wenn ich da was geschrieben hab, was keinen Sinn macht tut es mir leid haha

(1117 Wörter)

Sechseinhalb ~DreamNotFound Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt