Die Rückkehr nach Camelot dauerte bis spät abends und war bedrückend still. Sie sagten nur das Nötigste, mehr nicht. Als sie dann endlich wieder Zuhause angekommen waren, herrschte noch immer Schweigen doch eine Begrüßung einiger Leute blieb nicht aus, für Merlin allerdings schon. Gaius war nicht zu sehen genauso wie von Lora fehlte jede Spur. Er war schon traurig darüber, aber nachdem er Arthurs Sachen in seine Gemächer gebracht hatte, erhielt sogar er ein nettes "Hallo." von Gwen, die ihren geliebten Arthur in ihre Arme schloss.
Merlin konnte nicht genau sagen, ob er sich das gleiche Gefühl wünschte, was Arthur und Gwen besaßen, doch er war sich sicher, dass er niemals zulassen würde, dass den beiden etwas zustöße. Kilgharrah sagte ihm einst, dass Arthur und er wie zwei Seiten einer Medaille seien und dass er Arthurs Beschützer sei.
"Gab es während meiner Abwesenheit irgendetwas neues?" fragte Arthur Gwen, während er ihr tief in die Augen sah.
"Nach meinem Wissen, nein, gab es nicht." meinte Gwen nachdenklich. "Gut. Ich habe dich vermisst." seine Stimme wurde weich "Nett, dass Ihr das sagt." erwiderte Gwen. "Soll ich Euch irgendetwas bringen?" fragte sie, als Arthur sich an den Tisch setzte.
"Nein, Gwen. Heute möchte ich, dass du mit mir speißt." sagte Arthur feierlich "Oh, aber Sir ... das kann ich nicht, ich bin doch nur eine Dienerin!" kam es wie ein Wasserfall aus ihr herausgesprudelt, doch Arthur winkte ab "Keine Wiederrede. Komm, setzt dich." er klopfte mit der Hand auf den Stuhl neben ihm.
Gwen zögerte "Aber was ist mit meinen Aufgaben? Ich muss noch so vieles erledigen!" stammelte sie und lief hektisch hin und her. Arthur ergriff ihre Hand und zog sie sanft zu sich "Mach dir darum keinen Kopf. Ich entbinde dich für den heutigen Abend von deinen Aufgaben, Lorella wird sich stattdessen darum kümmern." sagte Arthur und zog Gwen auf den Platz neben sich.
Ihr schien unwohl dabei, wenn andere Diener ihre gesamten Aufgaben übernahmen, nur weil der König sie liebte. Doch sie sagte nichts mehr, sondern saß einfach nur stillschweigend neben Arthur. "Lorella!" rief Arthur "Lorella!" noch einmal viel lauter "Mensch! Wo steckt sie denn?" meckerte Arthur.
Merlin war mit seinen Gedanken bei sich und horchte sofort auf, als Lorellas Name plötzlich fiel und sah gespannt zur Tür, die sich allerdings keinen Zentimeter bewegte 'Wo steckte sie nur?' fragte sich Merlin insgeheim und widmete sich nachdenklich wieder den Klamotten von Arthur, die er faltete und dann einsortierte. Plötzlich erkannt er aus dem Augenwinkel eine weitere Person, die sich zu ihm gesellte. Er sah zwei zierliche Hände, die sich ebenfalls den Klamotten widmeten, und begann zu falten.
Die dunklen Haarsträhnen verdeckten dessen Gesicht. "Hallo, Merlin."
Ihre Stimme klang so sanft, Merlin hätte schwören können, dass ein Engel neben ihm stand. Und als er seinen Kopf zu ihr wandte, konnte er ihr einzigartiges Lächeln erkennen, das ihm selber eines ins Gesicht zauberte.
"Hey" er grinste. Ihre strahlenden eisblauen Augen lachten ihn an und Merlin hatte das Gefühl, dass die Zeit still stand. "Ist alles gut bei dir?" fragte sie.
Wie hypnotisiert nickte er "Ja, alles ist gut." "Na dann, ..." "Hey, ihr Turteltauben, macht euch an die Arbeit!" Arthurs Stimme klang einen Hauch belustigt.
"Natürlich, Sir." sagte sie mit gesenktem Blick. Sie schnappte sich die restliche dreckige Wäsche und warf sie in einen Korb. "Wir sehen uns bei Gaius." flüsterte sie Merlin ins Ohr, der ihr ein kaum merkliches Nicken zurück gab. Lora machte einen schnellen Hofknicks an Arthur gerichtet und verschwand dann ganz leise zur Tür hinaus.
Der Abend verging langsam, und er war heilfroh, dass er sich gleich ins Bett legen konnte. Er spürte die warme Nachtluft, die ihn mit einem mal überkam, als er aus der Tür trat und zu dem wolkenklaren Sternenhimmel hinauf sah.
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Merlin - Die neuen Abenteuer - Im Bann des Greifen
FanfictionBei der Jagd läuft Merlin und König Arthur, sowie seinen Rittern, ein Mädchen über den Weg, dass zunächst harmlos erscheint. Sie wünscht bei König Arthur eine Audienz. Ihr Anliegen bei ihm überrascht den jungen König sehr, denn er hätte nicht erwar...