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„Oh mein Gott!", kreische ich laut herum. Mein Wecker hat mich so erschrocken, weil der Morgens einfach immer so unglaublich laut.

„Sei leiser!", zischt Chiara herum, weil ich sie anscheinend auch geweckt habe.
„Sorry.", antworte ich ihr. Für ihre sechzehn Jahre ist sie wirklich frech. Unsere Eltern hätten mich früher auf jeden Fall geschlagen, wenn ich so mit denen gesprochen hätte. Doch bei den beiden ist denen das egal, daher muss ich immer die böse-Eltern-Rolle übernehmen.

Ich zerre mich aus dem Bett und ziehe mich mit meiner Kleidung auf der Toilette und und mache mich direkt frisch. Da ich bei der Bank arbeite, muss ich immer einigermaßen gut aussehen. Ich ziehe heute ein langes schwarzes Kleid an und binde meine Haare zu einem Zopf. Es ist heute schönes Wetter, daher passe ich auf den Blazer. Ich schminke mich schnell und klatsche mir Fondation drauf und steige schnell in mein Auto, um nicht zu spät zu kommen.

Durch meine Arbeit habe ich ein paar Vorteile und viele Mitarbeiterrabatte, dadurch habe ich mir ein Auto leisten können.

Wie immer fahre ich meine fünfzehn Minuten mit dem Auto und parke neben der Filiale.
„Guten Morgen!", rufe ich laut und die Mitarbeiter, die schon da sind, drehen sich zu mir um.
„Guten Morgen, Frau Mariano.", antworten sie mir vereinzelt.
Meine Schuhe hallen durch den Raum und ich laufe selbstbewusst in mein Büro.

Auf der Arbeit bin ich anders. Ich werde respektiert und akzeptiert, da ich meine Arbeit gut mache und dementsprechend einen anderen Stellenwert hier habe.
Es macht mir wirklich spaß hier zu arbeiten, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Meine Kindheit verlief nicht so schön. Meine Eltern haben mich nicht gut behandelt, es war immer so. In den letzen Jahren bin ich natürlich gewachsen und mit meinen zweiundzwanzig Jahren, können meine Eltern nicht mehr so mit mir umgehen, wie vor zehn Jahren oder so.
Das gute ist, mit Chiara und Lorenzo lief es besser. Naja, sie kümmern sich null um beide. Es war meine Aufgabe gewesen jahrelang, aber beide sind auch stark gewachsen. Chiara ist sechzehn und Lorenzo elf Jahre alt. So klein sind sie also auch nicht mehr.

Genug nachgedacht.
Ich fange mit meiner täglichen Routine an und fange erst einmal an meine Mails zu checken, um mich dann auf meine Termine vorzubereiten.
Los gehts...

„Frau Mariano?", höre ich, wie mich jemand ruft. Sofort schaue ich von meinem Papierberge auf und blicke in die Augen unserer Auszubildenden.
„Ja?", frage ich sie lächelnd.
Etwas unwohl betritt sie mein Büro.
„Wir haben vorne am Serviceschalter einen Kunden, der unbedingt auf einen Termin besteht. Auch wenn sie alle zutun haben, will er trotzdem jetzt mit jemanden sprechen. Er sieht auch nicht ganz ungefährlich aus.", teilt sie mir unsicher mit.
Hm...
Okay, ein Kunde macht einfach Probleme.

„Okay, danke. Ab hier übernehme ich ruhig."
Zufrieren lächelt sie mich an und verlässt nickend den Raum.

Das wird jetzt ein Spaß.

Summend greife ich nach meinen Schlüsseln und laufe aus meinem Büro, um nach vorne zu gehen.
Meine Schritte hallen wieder durch das Gebäude und selbstsicher schaue ich durch den Raum, bis meine Augen hängen bleiben.

Sofort vergeht mein Summen und ich bleibe stocksteif stehen.

Gefangen in seiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt