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Es ist der nächste Tag.

Lustlos ziehe ich mich an und verlasse das Haus.
Die Sache von gestern geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Mein Vater hat mich einfach geschlagen.

Das ist schon seit langem nicht mehr passiert.
Wegen Matteo hat er seine Hand mir gegenüber gehoben und meine Mutter hat natürlich nichts gesagt.
Vielleicht ist die Ehe doch ein Ausweg für mich, um endlich Freiheit zu bekommen?

Seufzend parke ich das Auto auf dem Parkplatz und steige zügig aus.
Die Arbeit ist der einzige Ort, wo ich, ich sein kann. Mein privates hat hier keinen Einfluss drauf oder sonstiges und das liebe ich.
Wenigstens habe ich hier meine Ruhe und kann das machen, worin ich gut bin: Arbeiten.

„Guten Morgen.", rufe ich laut durch die Filiale.
„Guten Morgen, Frau Mariano.", wird mir wie immer geantwortet und ich laufe mit dem Blick zum Boden, in mein Büro.
Pfeifend lasse ich meine Sachen ab und komme erst einmal an.
Immer starre ich zu erst mein Laptop um mich einzustempeln und gehe dann durch meine Mails.

Ein Klopfen lässt mich kurz hochschrecken.
„Herein."
Die Auszubildende kommt in mein Büro und schließt hinter sich die Tür.
Warum schaut sie so traurig?

„Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr ich sie vermissen werde!
Sie haben mir immer vieles beigebracht und waren immer nett zu mir."
Was meint sie damit?
Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.

„Was meinst du damit? Warum denn vermissen?"
Jetzt schaut sie mich schief an.
„Sie hören doch auf zu arbeiten. Anscheinend hätten sie wohl gekündigt, so meinten die anderen es zu mir."

Das macht einfach keinen Sinn.

„Ich habe nicht gekündigt!"
Ich stehe angespannt von meinem Stuhl auf und laufe in den Servicebereich.
„Wer erzählt hier herum, dass ich aufhöre zu arbeiten?!", frage ich zischend.
Mehrere Augen schauen mich schockiert an.
„Der PKC Leiter hat es uns heute mitgeteilt."

Die wollen heute echt alle Spiele spielen, was.
Mit einer Einschüchternden Haltung laufe ich in das Büro vom PKC Leiter, also Privatkundencenter.
„Frau Mariano, Sie sind noch hier?", fragt er mich direkt als erstes.

„Warum sagen Sie, ich hätte gekündigt?
Das stimmt nicht?", versuche ich noch ruhig zu fragen.
Er mustert mich kurz.
„Herr Romano hat mich besucht und mir mitgeteilt, dass sie nicht mehr arbeiten werden.
Daher habe ich nur Ihre Mitarbeiter informiert."

Mein Herz bleibt fast stehen...

Er hat doch nicht ernsthaft in meinem Namen gekündigt.
„Das ist falsch! Ich habe nicht gekündigt und werde es auch nicht. Außerdem ist eine Kündigung seinerseits nicht gültig! Ich bin unbefristet übernommen worden!", schreie ich ihn wütend an.

„Ich will es aber so.", höre ich seine gottverdammte Stimme mir rufen.
Matteo ist hier.

Sofort drehe ich mich um und laufe gefährlich nah zu ihm hin.
„Das kannst du nicht machen, wer bist du schon!"
Genauso kalt schaut er mich an.
„Ich bin dein Mann, daher kann ich machen, was ich will."

Es fühlt sich wirklich wie in einem Alptraum an.

„Ich habe nicht drei lange Jahre hart gearbeitet, damit ich die Ausbildung schaffe und habe danach keine weiteren drei Jahre hart gearbeitet, um IK 1 zu werden, nur um danach gekündigt zu werden.
Das lasse ich nicht zu!
Ich habe nicht sechs Jahre meines Lebens verschwendet, damit irgendein Mann, den ich nicht kenne, über meine Karriere entscheidet.
Niemals!", spucke ich ihm angewidert entgegen.

Das. Lasse. Ich. Nicht. Zu.

Gefangen in seiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt