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Ich liege in meinem Bett und starre die Decke an.

Der Abend verlief nicht so, wie ich es wollte.
Ganz und gar nicht.
Ich muss meine Gedanken kurz ordnen.

Mein Opa war mit dem Opa von Matteo sehr gut befreundet.
Sie haben zusammen Kriminelle Geschäfte getätigt, bis mein Opa aufgehört hatte, als er mit meiner Nonna heiraten wollte.

Jetzt kommt aber die krasse Wendung.
Er besteht darauf, dass ich Matteo heiraten soll, um unsere Familien wieder zusammenzuführen.

Ab da ging es Berg ab...

„Das ist nicht dein Ernst, oder Nonno!", gebe ich erschrocken von mir.
Seine Miene verfestigt sich.
„Denkst du ich mache Witze?
Du bist schon viel zu alt und musst endlich deine eigene Familie gründen. Du willst doch auch Kinder bekommen, daher musst du früh anfangen!
Außerdem kenne ich Juliano schon so lange.
Das wird die perfekte Familie für dich sein und Matteo ist ein Mann, und kein Junge!
Er wird dich beschützen können und für dich und das ganze Land sorgen können, wenn er will.", wird er jetzt lauter.

Ich verschränke meine Arme und schaue zu meinem Onkel.

„Du lässt das nicht zu, oder?!"

Seufzend schaut er mich an.
„Lern ihn doch erst einmal kennen. Hör auf die Worte von älteren.
Opa meint es ja nicht so."
Wütend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.

„Er ist verdammt gefährlich und zieht mich da irgendwann mit rein.
Ihr wollt mich also mit einem kriminellen verheiraten und in Gefahr bringen? Mich?
Fein, wie ihr wollt!
Ich werde aber nie wieder mit euch reden."

„Francesca!", brüllt mein Vater wütend.
Sofort schaue ich zu ihm.

„Wenn Nonno das will, wird es auch passieren. Wir werden mit Juliano reden und mit dem Vater von Matteo. Punkt, aus, Ende!"

Das passiert gerade nicht wirklich...

Danach bin ich in mein Zimmer gestürmt und habe abgeschlossen.
Chiara kann heute bei Lorenzo schlafen.
Diese Tür wird nicht mehr geöffnet und meine Familie weiß, wie stur ich bin.

Ich kenne Matteo nicht und will ihn auch nicht kennenlernen.
Er hat mich eingeschüchtert und er ist verdammt gefährlich.
Vielleicht kann ich sogar meinen Job verlieren, man weiß nie.

Außerdem bin ich nicht bereit für eine Ehe.
Wie soll das bitte klappen?
Ich wollte immer einen Mann heiraten, den ich liebe und nicht den ersten, der mir über die Füße läuft.
Es ist ja auch meine Schuld.

Hätte ich einfach nicht nachgefragt.

Aber ich wusste, dass meine Familie was zu ihm weiß.
Unsere Heimat ist klein und da kennt eigentlich jeder, jeden. Daher wäre es schon fast unmöglich, wenn sie ihn nicht gekannt hätten.

Ich hoffe einfach, dass Nonno nicht die Nummer von seinem Freund findet und die Sache gegessen ist.

Ich habe Matteo sowieso melden lassen und er wird nicht mal die Möglichkeit haben zu heiraten.
Mit welchem Geld denn auch?

Frustriert schnappe ich meine Decke und kuschele mich in mein Bett.
Ich will einfach nur noch schlafen...

Gefangen in seiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt