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Ein paar Tage sind vergangen, in denen ich immer wieder etwas Auffälliges an Stefan erkannte.
Ich bin fest davon überzeugt, dass er ein Vampir ist. Ich hoffe einfach nur das er meinen Freunden nichts tut, vor allem nicht Elena. Die zwei scheinen sich sehr gut zu verstehen.

Heute ist Freitag, es geht also wieder ins Reservat. Ich packe gerade zusammen mit Lucia unsere Sachen in den Wagen, als zwei Bekannte Personen am Bürgersteig bei uns stehen bleiben.
Elena und Stefan.

Sie treten zu mir herüber und ich setze mir ein gezwungenes Lächeln auf.

„Gehts wieder los?" fragt Elena mich. „Ja. Ich freue mich schon." sage ich. Elena runzelt die Stirn „Ach tu nicht so, Carlota. Ich weiß genau das du jetzt gerne mit uns feiern gehen würdest. Komm doch einfach mit." bittet sie mich und streicht sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr.

„Sie kann nicht." gibt meine Schwester ihr eine Absage. Stefan mustert sie.
„Das ist meine Schwester Lucia." gebe ich von mir und stelle sie ihm vor.

„Ach, dann musst du wohl Stefan sein. Carlota hat mir schon einiges über dich erzählt." Stefan blickt mir in die Augen während er sagt „Das kann ja dann wohl nichts gutes gewesen sein."
Meine Schwester und Elena kichern.

„Ihr haltet uns auf, wir müssen los." Unterbricht Lucia unseren Blickkontakt und setzt sich in den Wagen. „Wir sehen uns." lächle ich den beiden entgegen, bevor ich es meiner Schwester gleich tue.

Ich schaue aus dem Fenster an die mir vorbeiziehende Welt.
Vielleicht sollte ich echt mal meine Mutter fragen ob ich jedes zweite Wochenende in der Stadt bleiben darf, ich muss Elena beschützen vor dem Bleichgesicht.

„An was denkst du?" fragt meine Schwester. „Ach, an nichts..." „Ich weiß genau das dir etwas auf dem Herzen liegt... du bist meine kleine Schwester."
Ich stöhne „Naja... ich denke um meine Freunde schützen zu können werde ich am Wochenende auch mal in der Stadt bleiben müssen." „Das wäre eine Idee, aber die bessere ist es, dem Alpha zu sagen das du einen Vampir entdeckt has-" „Nein. Es ist nur eine Vermutung. Ich brauche noch etwas Zeit. Ich will nicht das unschuldige Menschen sterben." unterbreche ich sie.

Beim Rudel angekommen schließe ich direkt
meine Mom in die Arme.

Der Abend folgt wie jeder andere auch, unsere Ältesten hetzen uns Jüngeren gegen Vampire auf. Ich würde es schon Gehirnwäsche nennen.

Den ganzen nächsten Tag wandere ich durch den Wald. Ich werde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich spitze meine Ohren auf und bleibe stehen.
„Ich weiß das hier jemand ist!" rufe ich und die Wut kocht in mir hoch, dass ich verfolgt werde.
„Zeig dich!"

Plötzlich raschelt es und ein Stefan steht in Vampirgeschwindigkeit vor mir.
„Wusste ich es doch." blicke ich ihn siegessicher an.

„Psscht! Nicht so laut. Dein Rudel soll nicht wissen das ich hier bin." gibt er von sich. „Nenn mir einen Grund, weshalb ich dem Alpha nicht von deiner Existenz hier berichten sollte." „Weil ich euch nichts Böses will. Ich bin einfach hierher zurückgekehrt, ich wohnte hier schonmal. Ich werde Elena auch noch eine Kette mit Eisenkraut schenken." sieht er mir flehend in die Augen.

„Na und? Ich muss unserem Rudelführer gehorchen. Wenn nicht, dann lebe ich nicht mehr lange." gebe ich zickig von mir.
„Ich werde deinen Freunden die Wahrheit über dich erzählen. Sie werden Angst vor dir haben." versucht er es auf diese Art.

Ungläubig starre ich in seine braunen Augen „Was willst du überhaupt hier? Mich bestechen?!" „Nein. Ich möchte das du mein Geheimnis für dich behältst und im Gegenzug erzähle ich dein Geheimnis nicht." legt er beruhigend eine Hand auf meine Schulter.

Ich verschränke meine Arme vor die Brust und schaue zur Seite.
„Ich weiß wie schwer es ist, anders zu sein. Sich verstecken zu müssen. Doch lass uns das einfach zusammen tun."
Ich schaue in seine Augen.

Vielleicht hat er Recht. Wir könnten zusammen unsere Freunde beschützen und unser Geheimnis bewahren.

Zum ersten Mal lächle ich ihn aufrichtig und ehrlich an. „Abgemacht." halte ich ihm meine Hand hin, die er sofort schüttelt.

„Das du extra zu mir ins Reservat gekommen bist." grinse ich. „Jede Auffälligkeit muss vermieden werden." zuckt er mit den Schultern.

———

Viele Wochen sind vergangen, in denen Stefan und ich uns immer mehr anfreundeten. Natürlich bin ich ihm gegenüber noch vorsichtig, denn Vampire und Werwölfe werden sich nie gut miteinander verstehen.

Elena führt mit Stefan eine Beziehung. Ich hätte nie gedacht, dass er sie so gut behandelt. Ich habe schon Angst gehabt, dass er sie komplett leer saugt.

Caroline hat etwas mit Matt am laufen, dem Ex von Elena. Ich fand das anfangs gar nicht gut, in meinen Auge ist es einfach ein Tabu mit dem Ex einer besten Freundin zusammen zu sein.

Und Bonnie erzählt in letzter Zeit immer wieder davon, dass ihre Familie sie als eine Hexe bezeichnet. Ich glaube es natürlich, denn sie kann hellsehen und außerdem ist mir diese Welt ja ohnehin schon bekannt.

Seine Wölfin | Klaus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt