17) Die Dose

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Es ist Donnerstagmorgen und es ist 12:23 Uhr. Gakushuu ist immer noch krank, doch langsam geht es ihm besser. Das liegt vor allem an Miu's ekelhaften Kräuter Medizinen! Schon am Morgen musste er mehrere Löffel dieses mittel schlucken. Bitter, furchtbar ekelhaft findet er dieses Mittel doch es hilft ihm. Sein Fieber ist in den letzten beiden Tagen nach unten gegangen. Ja er hat noch leichtes Fieber aber nicht mehr als so hohes. (37.9°c)

Eine ewiglange Zeit sahs sie an seiner Seite, streichelte ihm über den Kopf und gab ihm sogar einen Kuss auf die Wange. Lächelnd freute er sich das sie sich so um ihn kümmert und ist froh das sie sich um ihn kümmert. Sein Vater war selten für ihn da. Ja, er hat sich immer um ihn gekümmert doch so wie sie nicht. Doch ihm fällt auf das sie einen guten Einfluss auf seinem Vater hat. Heute Morgen hat er ihm sogar freundlich geweckt, ihn gefragt wie es ihm geht und hat ihm durch die Haare gestrobelt.

Erst nachdem sein Vater gegangen ist sind ihm Tränen über die Wangen geflossen, vor Freude. Immer wieder hat er sich gewünscht das sein Vater ihm liebe schenkt, ihn nicht nur lieblos in den Armen hält um ihn zu beherrschen sondern wirklich liebt und sich um ihn sorgt!

Miu telefoniert gerade unten mit Karma's Nanny die sich ab sofort wenn die beiden Arbeiten sowohl sich um Karma als auch um Gakushuu kümmern soll. Dies ärgert ihn sehr! Warum soll er sich jetzt noch von Karma's Nanny betüddeln lassen?

Allerdings kümmert das ihn im Moment nicht wirklich. Klamm heimlich schleicht sich Gakushuu aus seinem Zimmer. Er erinnert sich an die Bodendiele im Schlafzimmer seines Vaters. Sein Vater ist perfektionistisch wie er weiß. Warum sollte also sein ach so perfekter Vater ohne Grund so einen Marcel dulden? Also muss es doch wohl auch dafür einen Grund geben, oder? Atem anhaltend schaut er vorsichtig die Treppe nach unten um zu schauen wo Miu ist. Doch noch immer steht sie an den großen Fenstern des Wohnzimmers und schaut nach draußen mit dem Handy am Ohr.

Leicht erleichtert schleicht er weiter durch den Flur in das Schlafzimmer seines Vaters. Eigentlich soll er hier nicht einfach rein um sich um zu sehen. Wie oft sein Vater ihm das verboten hat kann er nicht mehr zählen! Um es realistisch zu sehen es war schon oft genug das er es mittlerweile auswendig kennt.

Leise knarrt die Tür. Erschrocken zuckt er zusammen, doch er hört keine Schritte. Was für ein glück, denkt er sich. Schnell betritt er das Zimmer seines Vaters. Aufgeräumt, geordnet ist das Zimmer noch immer. Zielstrebig geht er zu der Stelle wo die Diele sich hoch heben lässt. Vorsichtig hebt er die Diele hoch. Schwer ist sie. Tief atmet er durch und legt sie neben sich. Im Schneidersitz hockt er da, vor dem Loch. Der Lücke im Boden. Neugierig schaut er hinein und entdeckt sofort was er gesucht hat. Panisch schaut er sich um und schaut ob sie kommt. Aber Miu kommt nicht. Furchtbaren Sorge hat er davor das er jetzt erwischt wird.

Flink holt er die große Dose hervor, öffnet sie allerdings nicht. Schluckend schließt er die Lücke wieder, nimmt die Dose und schleicht zurück in sein Zimmer. Tief ausatmend schlägt er die Zimmertür hinter sich zu. Misst denkt er sich sofort doch da sieht er schon die Person die auf seinem Bett sitzt. "Ma..." Ihm bleibt die spucke im Hals stecken. Sie hat ihn erwischt.

"Du warst also im Zimmer deines Vaters und von mir. Gib mir die Dose Mausezähnchen!" Lächelnd kommt sie auf ihn zu. Doch er drückt die Dose an seinen Körper und schaut sie an. "Mausezähnchen ... gib sie bitte her." Sie streckt ihm die Hand entgegen um die Dose an sich nimmt, doch er bleibt stur. Stur sein ja das kann er. Das war er auch schon immer und laut seinem Vater kommt dieser Art von seiner Mutter. "Mausezähnchen ... sei brav und gib sie her!" "NEIN!!!!" "Mausezähnchen" Miu wird eindringlicher mit ihrer Stimme und leicht wütend. "NEIN, ICH GEBE SIE DIR NICHT" brüllt er ihr entgegen doch dabei hört er sicher wie ein klein Kind an.

Augenrollend nimmt sie ihn plötzlich in den Arm und drückt ihn an sich. Leise säuselt sie ihm ins Ohr "Warum willst du denn mit dieser Dose?" "Ich will endlich wissen was hier los ist! Ich will wissen wer du bist und wer meine Mutter ist. Also lass mich los!!!" Weich, liebevoll wird ihr Gesicht wieder. "Oh Gakushuu, es tut mir so leid. Du musst deine Mutter wirklich vermissen oder? Es tut mir so leid. Doch die Dose gehört nun mal nicht dir! Mausezähnchen gib mir bitte die Dose und ich spräche mit deinem Vater damit er mit dir darüber sprichst! OK" "NEIN!!!"

Ein Bruder für Karma!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt