Prolog

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Die Wahrscheinlichkeit das ein Mensch die Verwandlung zum Vampir überlebt liegt bei 90 Prozent. Die prozentige Chance, dass ein Vampir sich beim Freisetzten des Giftes nicht beherrschen kann und sein Opfer komplett leer saugt- sagen wir einfach es liegt bei rund 95 Prozent.


Das Risiko einen langanhaltenden Schaden nach der Verwandlung davon zu tragen, weil man bereits eine verdammt giftige Substanz im Blutkreislauf hat, die sich aus einer nicht erforschten Zusammensetzung mit Vampirgift auf das Ergebnis auswirkt? 


Nicht einmal ein Prozent hoch. 


Selten - man könnte fast sagen es wäre einzigartig. Was für ein Glück Caius doch gehabt hatte, bei einer seiner Jagt nach Werwölfen auf dieses dreckige Viertel gestoßen zu sein. Sonst hätte der sadistische Vampir sein neustes Spielzeug nie eingesammelt und mit nach Italien genommen.

Seinen Brüdern hatte er davon berichtet, nachdem er das Mädchen in einem der Verließe eingesperrt hatte und sich Rat von Aro und Marcus gesucht hatte. Überrascht waren beide gewesen, da es bisher keine dokumentierte Verwandlung gab, in der Pflanzengift eine Rolle gespielt hat. Die beiden anderen Oberhäupter des Clans hatten sich von Caius schildern lassen, was er genau wusste und es stellte sich heraus, dass das Mädchen seit einer geraumen Zeit von ihrem Stiefvater mit einer geringen Dosierung der Pflanze Goldregen vergiftet worden war.


Bevor das Gift sie in eine gefährliche Lage hätte bringen können, hatte der Stiefvater immer beherzt eingegriffen und sie ins Krankenhaus gebracht. Der Zustand der zu Hause geherrscht hatte war den zuständigen Behörden niemals aufgefallen und als es eine zu Hohe Dosis war, hatte der Stiefvater sich aus dem Staub gemacht und als Caius aufgrund des seltsamen Geruchs das dreckige Viertel und das Haus betreten hatte, war es schon zu spät gewesen - ein unbekannter Vampir hatte sie verwandelt.


 Der eigentliche Grund, warum der sadistische Vampir das Mädchen mit nach Italien gebracht hatte war, dass sie ihn in dem Rausch ähnlichem Zustand mit 'Daddy' angesprochen hatte und Caius mit ihrem Stiefvater verwechselt hatte.

Ihm war eben langweilig gewesen und wenn Aro schon etwas hatte, das ihn anhimmelte und so manipulierbar war, wollte Caius etwas ähnliches haben. Das Endergebnis war enttäuschend und dennoch absolut faszinierend für die Anführer des Volturi Clans und zu - einzigartig - um es loszuwerden.


Die bleiche Haut, die typischen roten Augen und der verbesserte Hör und Geruchssinn waren grundlegend vorhanden. Die ausgereiften Feinheiten jene einsetzten zu können allerdings nicht. Die Sprachfähigkeit und Kommunikation war auf dem Stand eines kleinen Kindes ebenso wie einige spezifische Verhaltensweisen. Die Aufnahmefähigkeit von neuen Informationen und das Lernen passten sich mit verstrichener Zeit immer mehr an.


Was Caius aber besonders mit Genugtuung erfüllte war, das er dieses junge Mädchen auf sich geprägt hatte. Sie sah ihn als ihren Vater an, an die Person der sie Loyalität und absoluten Gehorsam schuldete und sich keiner Aufforderung wiedersetzte. Das dieses Ergebnis nicht ohne Folter und Strafen von statten gehen konnte erklärt sich von selbst.


"Es wird Zeit, dass Sie etwas anderes sieht als deine Räumlichkeiten Bruder. Jahrzehnte sind vergangen und du hast sie wunderbar erzogen. Sie sollte den restlichen Clan kennen lernen", sprach Aro eines Tages als die Meister alleine im Thronsaal waren und Caius freundete sich mit dieser Idee an. 


Bis jetzt wussten nur seine Brüder und dessen Frauen, ebenso wie seiner eigenen Frau Athenodora von seinem kleinen Spielzeug und vielleicht war es ja wirklich an der Zeit, das sie dem Rest des Zirkels vorgestellt wird und mehr sieht als nur die Räumlichkeiten die zu Caius Quartier gehörten.

"Eine wunderbare Idee Bruder. Ich werde sie holen gehen", entschied Caius und während Aro gemeinsam mit Marcus das Zusammentreffen der wichtigsten Clanmitglieder vorbereitete - verschwand Caius mit wehendem Umhang aus dem Thronsaal.


                                              ***

  

Als Caius das kleine Zimmer betreten hatte, welches er vor etlichen Jahren für das Mädchen mit den notwendigsten Dingen einrichten lies, fand er sie auf ihrem Bett vor - lesend und voller Aufmerksamkeit in das Buch vertieft. 


Beabsichtigt laut lies er die Zimmertür ins Schloss fallen und bekam so die gesamte Aufmerksamkeit der Vampirin.


"Leg dieses lächerliche Buch zur Seite. Wir werden in den Thronsaal gehen - du wirst den restlichen Mitgliedern des Clans vorgestellt - ich erwarte dein bestes Benehmen, hast du das verstanden Audrey?!", wollte Caius ungeduldig von dem Mädchen wissen und bekam ein schnelles, verstehendes Nicken, ehe sie vom Bett aufstand und an seiner Seite entlang zurück Richtung Thronsaal ging.

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