Kaum das die letzte Trainingsstunde bei Demetri vorüber war, suchte Audrey schnell das weite. Es war erneut sehr anstrengend für sie gewesen und sie hatte noch nicht den Mut aufbringen können, dem Tracker von dem falschen Spiel das die beiden Neugeborenen spielten zu erzählen.
Alles was sie nun wollte war soweit von dem Trainingsraum und den anderen Vampiren entfernt zu sein, wie es ihr möglich war. Natürlich hatte sie beim Training keinen einzigen Sieg erzielt und es machte sie traurig, jedes mal zu sehen wie die anderen Vampire die 'intakt' waren glücklich über ihre Fehlschläge waren. Sie versuchte ihr bestes zu geben, aber wie sollte ihr das gelingen bei gefälschten Karten?
Sie sah sich nicht in der Postion so etwas anzusprechen, noch sich über das Training oder ihre Mitstreiter zu beschweren. Ihr Vater hat immerhin angeordnet, dass sie dem Kampftraining unter Demetris Leitung beiwohnt und sie wäre eine schlechte Tochter sich einem Befehl wie diesem zu widersetzten oder? Auch wenn sie bis jetzt keinen Erfolg im Nahkampf aufweisen konnte - so gab es doch bestimmt etwas anderes, indem sie eine Begabung hatte? Es musste etwas geben sonst wäre sie - nutzlos?
Dieser Gedankengang erschreckte die Blondine sosehr, dass sie für einen Moment vergas einen Fuß vor den anderen zu setzen, was dazu führte dass sie stolperte und auf dem harten Steinboden des Ganges landete. Vielleicht sollte sie sich in Zukunft nur auf eine Sache konzentrieren, wenn sie sich über etwas tiefgreifendes Gedanken machen wollte.
"Immer einen Fuß vor den anderen setzten - oder nicht träumend durch die Gänge laufen, kann sehr hilfreich sein Audrey"
Ehe das Mädchen reagieren konnte, wurde sie am Handgelenk gepackt und wieder auf die Füße gestellt. Erst dann war es ihr möglich zu erkennen, wer ihr wieder auf die Beine geholfen hatte. Es war Heidi die in einem sehr hübschen Kleid etwas im Stress wirkte. Audrey schenkte ihr ein kurzes dankbares Lächeln und fragte sich anschließend ob auch Heidi durch das Kampftraining mit Demetri hatten gehen müssen.
"Wohin geht Heidi?", fragte Audrey nachdem sie von dem schönen engen Kleid der Vampirin fasziniert war. Natürlich wusste die Blondine, dass Heidi für das Essen zuständig war aber so ein Kleid hatten die Liebschaften ihres menschlichen Vaters immer getragen, wenn Audrey diese beim Verlassen der Wohnung einst zu Gesicht bekommen hatte.
"Die Touristen herlocken, man muss ja seine Reize etwas unterstreichen und laut Chelsea steht mir dieses Kleid ausgezeichnet", antwortete Heidi schmunzelnd, ehe sie einen etwas hektischen Blick auf ihre Armbanduhr warf.
So schön das enge Kleid auch war, so dringend würde sie sich weiter auf den Weg machen. Die planlosen Touristen würden viele Fragen über Volterra und das Schloss stellen - so viele Fragen die Heidi in den letzten Jahren gehört hatte und die ihr zum Hals raus kamen. Dennoch dauerte es nicht lange bis sie bemerkte, dass Audrey sich mehr als sonst um etwas Gedanken zumachen schien, und das konnte nicht nur die Faszination zu dem engen Kleid sein.
"Ist alles in Ordnung? Du wirkst - abgelenkt?", forschte Heidi skeptisch nach und blickte anschließend in unsichere rote Augen und sie bekam sogar eine Antwort von Audrey."Die Vampire beim Kampftraining sind gemein....und spielen unfair", brachte Audrey hervor.
Sie mochte Heidi und aufgrund der Tatsache, dass die dunkelhaarige bisher immer nett zu ihr gewesen war, traute die Vampirin sich der älteren von dem Dilemma zu berichten. Es brauchte ein paar Sekunden bis Heidi sich einen Zusammenhang aus diesem Satz basteln konnte und verstand was hinter der Aussage gemeint war.
"Du meinst die beiden Neugeborenen Vampire die gemeinsam mit dir das Kampftraining machen? Hast du Demetri davon erzählt? Ich weis er kann sehr kühl und streng sein, aber er wird für so etwas ein offenes Ohr haben. Vielleicht solltest du ihn aufsuchen gehen? Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen hm?", schlug Heidi vor und entschuldigte sich anschließend, da sie dringend weiter gehen musste.
Audrey verabschiedete sich mit einem kurzen Lächeln und beobachtete wie Heidi den Gang weiter entlang lief.
Für einen Moment war sie fast schon gewillt der Vampirin zu folgen, aber sie hatte die strickte Anweisung während des Tages im Schloss zu bleiben. In der Nacht dürfte sie sich ab und zu draußen in der Stadt bewegen, was sie bis jetzt aus Angst vor dem unbekannten noch nicht getan hatte. Doch sollte sie Heidis Tipp befolgen und Demetri aufsuchen gehen?
Unschlüssig wanderte das Mädchen weiter durch die Gänge des Schlosses und sie wusste das es dauern würde bis Heidi mit den Menschen zurückkommen würde, wobei dem Teenager ebenso bewusst war, dass sie nicht im Thronsaal ihre Nahrung zu sich nehmen durfte, sondern sich dafür in den Gemächern ihres Vaters einzufinden hatte.
Vielleicht wäre es ein Schritt in die richtige Richtung vorher das Gespräch mit dem Tracker zu suchen. Gut er war nicht so nett wie Heidi oder so freundlich wie Felix, aber vielleicht stimmte ja was Heidi ihr gesagt hatte und Demetri legte Wert darauf solche Informationen zu erhalten. Also fasste Audrey sich ein Herz und suche erneut den Trainingsraum auf - wo der Vampir tatsächlich noch anwesend war.
Es brauchte keine zwei Sekunden bis der Tracker bemerkte, dass Audrey im Türrahmen stand und ihr einen kühlen Blick zuwarf.
Natürlich war ihm ihr schnelles Verschwinden vom Training nicht entgangen und sie senkte ihren Blick als die kalten roten Augen auf ihr ruhten.
"Gibt es einen Grund, warum du zurückgekehrt bist? Du hattest es ja sehr eilig hier fortzukommen", wollte Demetri wissen und näherte sich dem Mädchen innerhalb weniger Sekunden.
Audrey konnte seinen Duft wahrnehmen und hob ihren Blick wieder um den gebürtigen Griechen anzusehen.
"Darf Audrey mit dir über etwas sprechen?", fragte die Vampirin und sie war erleichtert als Demetri nur mit einem knappen Nicken antwortete und anschließend eine abwartende Position annahm - ungeduldig um zu erfahren was genau sie von ihm wollte.
"Die beiden anderen Vampiren spielen gemein und unfair. Sie sprechen vor dem Training wer gewinnt und verliert - Audrey hat sie sprechen hören.....und das ist nicht fair"Sie fühlte sich noch eine Spur erleichtertet nachdem sie Demetri das, was sie seit Beginn der Trainingsstunden mit sich herum geschleppt hatte endlich aussprach.
Und der Tracker schien überrascht von dieser Information zu sein, denn aus dem kühlen, ungeduldigen Blick, wurde ein nachdenklicher. Wenn es eine Sache gab die Demetri bei seinen Lehrstunden hasste war es ein Spiel mit falschen Karten.
"Wenn das so ist, werde ich mir die beiden vorknöpfen - vorherige Absprachen sind ein Verstoß gegen die festgesetzten Regeln. Ich finde es gut, dass du mir diese Information zukommen gelassen hast Audrey", erklärte Demetri in einem neutralen Tonfall und bekam ein kindliches Nicken des Mädchens, dass sich anschließend wieder auf den Weg machen wollte, den Trainingsraum zu verlassen - aber Demetri hielt sie auf und unterbreitete ihr folgendes Angebot.
"Audrey? Ich möchte gerne etwas austesten betreffend deiner Tracking Fähigkeiten. Wir treffen uns um Mitternacht vor den Schlossmauern und schauen, ob du dadrin etwas talentierter bist als im Nahkampf. Aber einen Tipp habe ich noch für dich - zöger nicht so lange mit einer Reaktion beim Nahkampf - versuch sie zu überraschen"
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Goldregen
FantasyGoldregen ist eine tödliche Pflanze, und gerade in Verbindung mit dem freigesetzten Gift während der Verwandlung, kann es zu langanhaltende Folgen kommen. Caius neustes Spielzeug ist das Ergebnis einer fehlgeschlagenen Verwandlung und wirbelt das L...