I3 | AVELINA

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Den Raum verließ ich, kurz nachdem ich ihm geantwortet hatte. Immernoch weiß ich nicht, warum ich zugestimmt hatte.

Sein Blick machte mich klein, wenn er mich mit seinen Augen taxierte und zeitgleich durch mich durch sah. Das sind Momente, in denen ich normalerweise beginne, alles zu hinterfragen.

Das Ziehen in meinem Unterleib, mein Verhalten, all meine Entscheidungen.

Er sagte, er würde mich ohnehin nur benutzen. Was meinte er damit? Was meinte er mit "scheiternder Beziehung"? Hatte er vor mir schon Schülerinnen?

Diesmal ist es wohl genau das selbe. Meine Gedanken werden so unerträglich laut, während er die Doppelmoral lebt.

Man küsst keine Lehrer.

Ja, schon verstanden Damian - aber man fickt seine Schülerinnen?

Und weil ich mich nicht wehren konnte, habe ich zugesa- ich hätte mich wehren können. Ich hätte nein sagen können, ich hätte an ihm vorbeischauen können, ich hätte...

Wir wissen alle, dass das nicht funktioniert hätte. Dass meine Hormone sich über jegliche Rationalität hinwegsetzen und dass ich jedes Risiko eingehen würde, um Damian nah zu sein.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, welcher mir verriet, dass wir noch zehn Minuten Pause hatten, hastete ich die Treppe runter. Es wäre gelogen, zu sagen, ich wäre beliebt in der Klasse. Unbeliebt war ich jedoch auch nicht, und so hoffte ich einfach.

Diesen Weg musste ich jetzt gehen, auch wenn ich dies nicht oft tat. Als ich die schwere Haupttür öffnete, sog ich die Luft ein. Frische Kälte brannte sich in meine Atemwege und ich lief quer über den Hof, nur um diesen ebenfalls zu verlassen.

An der Straße sah ich sie schon stehen, Teile meiner Klasse. "Ave, was ein seltener Anblick hier unten. Was verschafft uns die Ehre?" Gerade als ich antworten wollte, schnitt mir ein anderes Mädchen das Wort ab: "Ach komm, lass sie, der Laykon hat sie eh auf dem Kieker. Willst du eine?"

Sie hielt mir eine geöffnete Schachtel hin, gierig nahm ich mir eine Zigarette. Normalerweise stehe ich nicht hier, normalerweise rauche ich nicht, heute ist nichts normal.

"Danke dir, Chris. Ja, der kann mich irgendwie nicht leiden.", tat ich es ab und zündete ihr Feuerzeug.

Ich blies den Rauch in die kalte Luft und bemerkte augenblicklich, wie sich meine Gedanken beruhigten. Aus Angst davor, dass dieses leichte, nebelige Taubheitsgefühl irgendwann verloren gehen könnte, rauchte ich nicht regelmäßig.

Die Gruppe quatschte über dies und jenes, über die Mathearbeit, wer heute die mündliche Geographieabfrage erleiden darf und über das Klassenpärchen.

Jemand sagte einmal, dass sich die besten Gespräche immer beim Rauchen ergaben, das muss eine kluge Person gewesen sein. Langsam wurde es Zeit, sich der Schule wieder zuzuwenden und so gingen wir, langsamen Schrittes wieder in Richtung Hauptgebäude.

Dabei fiel mir auf, wie kalt dieses doch wirkte, wie es bausteinähnlich zwischen den Büschen und den kleineren Häuaern stand. Hässlich.

•♡•♡•♡•

A/N: Nicht viel, aaaaber ich schreibe (endlich) wieder. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie einfach vergessen habe. Ich habe Wattpad vergessen gehabt. Nunja, ich setze mich nun wieder dran. :)

17 - his studentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt