~Stiles~
Ich glaube Antiaggressionstherapie war nicht die einzige Therapie die Derek benötigte. Ich meine, wie sollte man aus seinem Verhalten denn bitte schlau werden? Fünf Minuten lang war er nett und plötzlich wieder eiskalt. Nachdem ich in mein Zimmer gegangen war hatte ich mich einfach direkt auf mein Bett geschmissen und war mit den Gedanken sofort wieder abgeschweift. Erst zu Derek, aber nach einiger Zeit dann zu meiner Mum. Sie war so ein guter, selbstloser Mensch gewesen und sie hatte es garantiert nicht verdient gehabt zu sterben.
~Flashback~
"Mum, bitte!", flehte ich mittlerweile schon zum hundertsten Mal. Ich war wirklich anstrengend, wenn ich etwas erreichen wollte, also noch mehr als sonst.
"Scotts Eltern haben es auch erlaubt und es sind doch nur zwei Wochen." Meine Mutter sah mir geradewegs in die Augen und seufzte.
"Stiles, ich kann dich nicht zwei Wochen zu den McCalls geben! Was ist denn wenn etwas passiert? Du musst immer vorsichtig sein, Kleiner. Vor allem bei großen bösen Männern." war die Antwort meiner Mutter, doch sie lächelte schon leicht, was mir verriet, dass es nicht mehr lange dauerte bis sie einwilligte.
"Wenn etwas ist rufe ich sofort an! Versprochen!", rief ich begeistert und meine Mutter seufzte leise, bevor sie nickte und mich anlächelte.Doch plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck ernst.
"Stiles. Da ist noch eine Sache über die ich mit dir sprechen muss." Ich blickte sie verwirrt an, doch ihr Blick verriet mir, was sie meinte.
"Es ist weil du wieder ins Krankenhaus musst oder? Irgendetwas stimmt nicht, hab ich recht?", fragte ich und meine Mutter lächelte mich traurig an.
"Es ist so, mein Kleiner, dass ich ein paar Wochen nicht da sein werde. Aber dann komme ich wieder und alles ist wieder gut ok? Ich würde dich und deinen Vater doch niemals verlassen. Ich liebe dich doch.", sagte sie und zog mich an sich.
"Versprichst du mir, dass du wiederkommst?", flüsterte ich ihr ins Ohr und sie lächelte mich an.
"Ich verspreche es dir."Meine Gedanken wurden von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Derek öffnete die Tür leise und sah ins Zimmer.
"Hey. Umm.. Darf ich rein kommen?", fragte er und ich lächelte und deutete auf den Rest des Bettes der noch frei war. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich dann neben mich.
"Hör mal. Ich weiß, dass das immoment alles ziemlich schwer für dich ist, ok? Und wenn was ist dann... Kannst du immer zu mir kommen. Ich bin vielleicht nicht dein bester Freund, aber ich verstehe deine Situation.", begann er leise.Ich nickte, doch musste dann aus Reflex spöttisch lächeln. Es war Derek. Wie ernst konnte er das schon meinen?
"Oh mein Gott, ein Wunder ist geschehen! Derek Hale hat Gefühle gezeigt undzwar zum zweiten Mal!", sagte ich mit einem deutlich sarkastischen Unterton. Derek knurrte bedrohlich:
"Stiles!", doch ich ignorierte ihn.
"Ganz im Ernst Derek. Wie ernst kannst du das schon gemeint haben? Wir wissen beide, dass..", begann ich, doch Derek unterbrach mich, indem er einfach meinen Mund mit seinen Lippen verschloss. Zuerst wusste ich nicht wie ich reagieren sollte, doch dann ließ ich mich einfach vom Moment leiten.Nach kurzer Zeit löste ich mich dann von ihm und räusperte mich.
"Das war.. umm.. unerwartet.", sagte ich dann leise.
"Das war die einzige Art dich zum Schweigen zu bringen, die mir eingefallen ist.", flüsterte er und errötete dann leicht. Ich musste bei diesem Anblick grinsen, weshalb ich mich wegdrehte. Die Situation war einfach viel zu komisch. Als ich ihn wieder ansah, war sein Gesichtsausdruck plötzlich wieder eiskalt und undeutbar. Er stand schnell auf und ging zur Tür."Es tut mir leid, Stiles. Das war ein Fehler von mir. Ich hätte nicht so impulsiv reagieren dürfen. Es ist besser wenn ich gehe.", sagte er und war mit diesen Worten auch schon zur Tür heraus. Ich lehnte mich auf meinem Bett zurück und war immer noch geschockt. War er wirklich grade einfach herausspaziert, nachdem er sich entschuldigt hatte? War das jetzt sein Ernst? Meine Gedanken schweiften wieder zu dem Kuss zurück und ich war mir fast sicher, dass ich in dieser Nacht nicht viel Schlaf bekommen würde. Die Worte meiner Mutter hallten mir wieder durch den Kopf und ich musste unwillkürlich lächeln, denn der große böse Mann lag nur einen Raum weit entfernt und ich hatte weit aus weniger Angst, als ich hätte haben sollen.
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