Kapitel 12

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~Derek~

Ich war so unglaublich durcheinander, was meine Gefühle betraf. Jeder Mensch, der mir in der Vergangenheit auf irgendeine Weise etwas bedeutet hatte, war verletzt worden oder gestorben und ich wollte Stiles nicht weh tun. Aber das tat ich, wenn ich bei ihm blieb unweigerlich. Ich wusste zwar nicht wirklich, was ich ihm bezüglich fühlte, aber dabei war ich mir sicher.

Ich seufzte, während ich das Krankenzimmer verließ, wobei ich fast in Stiles Vater hineingerannt wäre. Er sah mich nur kalt an und nickte mir dann zu, bevor er das Zimmer seines Sohnes betrat. Ich wusste wohl, dass der Sheriff mich nicht mochte, sondern nur tolerierte und dass ich ihm nur einen Gefallen tun würde, wenn ich seinen Sohn in Ruhe ließe. Umd das hatte ich fest vor.

Ich fuhr zu meinem Loft und setzte mich dort auf mein Sofa, während ich meinen Kopf in meine Hände stützte. Vermutlich war es wirklich besser, wenn ich Stiles einfach sein Leben leben ließe. Ich hatte sowieso wichtigere Dinge zu tun, als mich mit einem Teenagerjungen zu beschäftigen.

Die nächsten Tage verbrachte ich entweder allein oder bei Dr. Deaton in der Tierklinik, da ich Jackson beziehungsweise den Kanima endlich loswerden wollte. Ich kam meistens erst ziemlich spät nach Hause, wodurch ich Scott, aber vorallem Stiles besonders gut ignorieren konnte, egal wie oft Stiles meinte mir schreiben oder mich anrufen zu müssen. Es war einfach besser so.

Als ich die Tür zu meinem Loft öffnete, schlug mir direkt ein bekannter Geruch entgegen. Ich sollte wirklich besser auf meine Umgebung achten, als meinen Kopf mit Gedanken an Stiles zu füllen.
"Was willst du, Scott?", fragte ich, während ich meine Jacke auf mein Sofa schmiss. Scott knurrte, bevor er aus einer Ecke des Raumes trat und mich verachtend ansah.

"Ingnoranz gegenüber deinem Rudel ist nicht sonderlich intelligent, Derek.", fauchte er mich böse an, sodass ich genervt die Augen verdrehte und mich neben meiner Jacke auf das Sofa setzte, während er einfach weiter redete.
"Weißt du eigentlich, wie weh du ihm tust? Ich verstehe, wenn du Abstand von uns brauchst, vor allem von mir, aber Stiles braucht dich, Derek."
Ich blickte abrupt hoch und sah Scott kalt an.

"Ich bin nicht gut für ihn, Scott. Ich bringe nur schlechtes mit mir und Stiles hat so viel besseres verdient als so jemanden wie mich.", sagte ich mit Nachdruck in der Stimme.
"Und irgendwann wird er das merken und es ist ja jetzt nicht so, als wäre ich der tragende Teil seines Lebens. Er hat seinen Vater und er hat dich. Er braucht mich nicht und ich kann nicht warten und bei ihm bleiben bis ihn Tod und Verderben einholen. Denn das hab ich so an mir. Jeder für den ich mich halbwegs interessiere stirbt oder wird verletzt und ich will ihm nicht wehtun."

Scott sah mich verständnislos an.
"Du verstehst es nicht, oder? Du tust ihm jetzt weh. Wenn du nicht bei ihm bist. Weil er etwas für dich empfindet, Derek. Du bist ihm wichtig! Und auch wenn du das nicht zugeben willst, weißt du, dass er dir auch wichtig ist. Vielleicht solltest du mal begreifen, dass du nicht immer der böse sein musst.", rief Scott und marschierte geradewegs an mir vorbei.

An der Tür blieb er jedoch noch kurz stehen.
"Sein Fenster ist jede Nacht offen, seit er zuhause ist, weil er hofft, dass du kommst, Derek.", sagte er leise, drehte sich um und lies mich ziemlich perplex und durcheinander zurück. Das war alles so viel auf einmal. Da waren Gefühle, das war mir schon bewusst, aber ich wollte Stiles nicht in meinen Abgrund stürzen, nur um selbst hinauszukommen. Denn ich hatte das Gefühl, mich wieder einmal selbst zu verlieren, aber ich wusste noch nicht, ob in mir selbst oder in dem Gedanken an ihn.

Love and Hale [Sterek ff(Boyxboy)]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt