~Stiles~
Ich wusste selbst nicht, was los mit mir war. Ich meine, mein Verhalten war noch nie wirklich vorhersehbar gewesen, aber normalerweise reagierte ich nicht wie ein Arschloch auf andere Menschen. Vor allem nicht auf Derek, da ich genau wusste, wie er manchmal sein konnte. Was machte dieser Typ denn mit mir? Ich seufzte frustriert, während ich mich im Wohnzimmer mit dem Kopf im Kissen auf das Sofa schmiss. Das konnte doch jetzt nicht mein Ernst gewesen sein, dass ich wie ein beleidigtes Kind weggerannt war.
Ich war ziemlich in meine Gedanken versunken, als Derek plötzlich an mir vorbeirannte.
"Jackson versucht Allison zu töten! Ich werde ihnen helfen gehen.", rief er, woraufhin ich aufsprang und ihm hinterher laufen wollte.
Er knurrte bedrohlich:
"Du. Bleibst. Hier.", und rannte dann hinaus in den Wald. Natürlich dachte ich nicht einmal daran einfach hier sitzen zu bleiben und nichts zu tun, sondern wartete noch eine Minute, um sicher zu gehen, dass Derek weit genug weg war, und rannte dann zu meinem Jeep und fuhr zu Allisons Haus.Als ich dort ankam, lagen Erica und Boyd schon regungslos auf dem Boden im Wohnzimmer. Sie versicherten mir, dass alles okey und sie nur paralysiert vom Gift des Kanimas seien, sodass ich nach oben rannte, von wo ich schon Kampfgeräusche hörte. Nur Isaac und Derek waren noch auf den Beinen um zu kämpfen. Scott lag in einer Ecke und Allison kniete neben ihm und versuchte ihn zu beruhigen. Jeder von ihnen blutete, doch sie kümmerten sich nicht darum. Isaac und Derek bedrängten den Kanima immer weiter, doch dieser schlug immer wieder zurück.
Als auch Isaac schließlich durch die Luft flog und an der gegenüberliegendenWand regungslos liegenblieb, holte der Kanima grade zum finalen Schlag aus, da Derek durch Isaacs Verlust noch etwas abgelenkt war, doch wie aus einem Reflex sprang ich zwischen ihn und Derek. Immer wieder hallten in meinem Kopf die Worte "Derek beschützen" hin und her, obwohl das natürlich lächerlich war, da Derek sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte. Die Klauen das Kanimas fuhren über meine Brust und durch die Kraft des Schlages flog ich quer durch den Raum. Das letzte was ich warnahm, war ein dumpfer Schmerz in meinem Kopf. Dann wurde alles schwarz.
~Traum~
Ich lag mit dem Rücken in warmem, weichem Gras, während die Sonne mir ins Gesicht schien. Meine Augen waren geschlossen, aber ich wusste einfach, dass dieser Ort wunderschön sein musste, denn in der Ferne hörte ich einen Fluss oder einen Bach und überall um mich herum zwitscherten Vögel, außerdem roch es nach Blumen und Sommer und ich fühlte mich einfach unglaublich wohl.
"Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Stiles.", flüsterte eine mir bekannte Stimme und ich riss entsetzt die Augen auf. Mein Blick wanderte über die Lichtung und als ich sie sah, schlug mein Herz plötzlich schneller.
"Mum.", sagte ich leise, während mir Tränen in die Augen traten. Sie lächelte mich an und kam dann näher, bis sie mich im Arm hielt. Sie sagte nichts und hielt mich einfach fest, während ich vor Glück in ihre Schulter weinte, denn ich hatte nicht erwartet sie je wiederzusehen. Irgendwann ließ sie mich los und sah mich ernst an."Stiles, du bist zu früh. Deine Zeit ist noch nicht gekommen.", wiederholte sie mit Nachdruck in der Stimme, woraufhin ich die Stirn runzelte.
"Was meinst du, Mum? Ich bin doch hier bei dir und alles ist gut.", sagte ich verwirrt und meine Mutter sah mich traurig an.
"Ich bin tot, Stiles.", begann sie. "Und wenn du hier bist müsstest du auch tot sein. Aber ich spüre, dass du noch die Möglichkeit hast zurückzugehen und die solltest du auch nutzen, mein Sohn. Du hast noch ein ganzes Leben vor dir..", fuhr sie fort, doch ich unterbrach sie."Mum! Ich lasse dich doch nicht alleine hier zurück.", rief ich entsetzt, doch sie schüttelte den Kopf.
"Es tut mir leid, Stiles. Ich muss dich zurückschicken zu den Menschen, die dich brauchen. Ich darf jetzt nicht egoistisch sein. Ich liebe dich.", sagte sie, während um mich herum alles verblasste, bis ich wieder in totaler Schwärze gefangen war.
"Mum.", rief ich immer wieder, doch ich bekam keine Antwort."Er wacht auf.", sagte eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam, während ich langsam die Augen öffnete. Zuerst war noch alles verschwommen, aber nach und nach erkannte ich meine Freunde, die alle um mich herum standen. Dem Geruch nach zu urteilen waren wir eindeutig im Krankenhaus.
"Wie fühlst du dich?", fragte Lydia besorgt und nahm meine Hand.
"Ich weiß nicht genau. So als hätte mich ein Kanima gegen die Wand geschleudert. Oh, warte. Das ist ja passiert.", sagte ich sarkastisch, was Scott und Erica zum Schmunzeln brachte.
"Ich bin froh, dass du deinen Humor nicht verloren hast.", sagte Scott lächelnd und klopfte mir auf die Schulter, was einen nicht grade angenehmen Schmerz hervorrief, bei dem ich das Gesicht verzog.
"Tut mir leid, Kumpel.", sagte Scott entschuldigend, doch ich lächelte ihn nur schmerzvoll an, woraufhin er erneut lachen musste.Doch dann öffnete sich die Tür und Derek trat ein.
"Raus hier. Alle. Stiles und ich möchten eine kleine Unterhaltung führen. Zu zweit. Und wer lauscht, hat das letzte mal in seinem Leben etwas gehört.", knurrte er bedrohlich. Oh Gott, ich glaube ich hätte lieber tot bleiben sollen, denn jetzt würde Derek mir die Kehle herausreißen. Mit seinen Zähnen. Und das war wieder einmal nicht mein Lebensziel.
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