24. Über Den Schatten Springen

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"Was willst du hier?", hört Itachi, Shisuis unterkühlte Stimme neben sich fragen, der auf jegliche Begrüßungsformel verzichtet, um Itachis Vater zu zeigen, dass er hier nicht willkommen ist.

Das Clan-Oberhaupt lässt sich Zeit mit der Antwort und starrt erstmal
Naruto, Sasuke, Shisui und Itachi nacheinander an und obwohl er weiß, dass Shisuis größeres Hemd, seine Schwangerschaft vollständig versteckt, fühlt Itachi sich trotzdem nackt, durchschaut und verurteilt.

Verurteilt von dem Mann, der ihn großgezogen hat und eigentlich den Rücken stärken sollte.

"Itachi?", bricht sein Vater endlich die schwere Stille und ignoriert Shisuis Respektlosigkeit dabei völlig.
"...Ihr richtet jetzt ein Kinderzimmer ein?", schlussfolgert der Mann holprig, als er die ganzen Farbeimer und Streichutensilien mustert.

"Ja...", bestätigt er und ein schwaches Lächeln ziert sein sonst so ausdrucksloses Gesicht.
"Es wird blau und gelb werden", verratet Itachi. Warum er das tut, weiß er selbst nicht. Aber auf einmal hat er das ungewohnte Bedürfnis, Shisuis verklärte Vorstellung von einem Sommerkind, an den steifen Mann weiterzugeben.

"Das ist... bunt", erwidert Fugaku umständlich und schraubt seine Brauen bis zum Haaransatz hoch.

"Ich glaube fast, euer Häuptling will sich versöhnen", flüstert Naruto leise.

"Woran willst du das erkennen?", fragt Sasuke in demselben Ton zurück.

Naruto verbeißt sich ein Lachen und gluckst:
"Er macht das gleiche dumme Holzkopf-Gesicht, wie du, wenn du dich entschuldigen musst."

"Idiot", murmelt Sasuke und schaut beleidigt weg.

Naruto hat recht, denkt Itachi.
Hoffnung keimt in ihm auf und er unternimmt einen weiteren zarten Versuch, der Annäherung und springt über seinen Schatten:
"Shisui und Sasuke haben sie ausgesucht, um das Zimmer etwas freundlicher zu gestalten.
Kindgerechter, meinten sie", fügt er sanft hinzu und wagt, Shisui unter langen Wimpern einen kurzen friedlichen Seitenblick zuzuwerfen, der angespannt neben ihm lauert wie ein Löwe,
bereit Itachi gegen alles und jeden zu verteidigen.

Trotzdem schafft es Shisui ein kleines Lächeln auf sein Gesicht zu kritzeln, als er Itachis sanften Blick bemerkt.

Aber anstatt, nach dem sinnbildlichen roten Apfel zu greifen, kann sein Vater nicht über seinen Schatten springen und sagt:
"Ist das so...?
Ich sehe nur, dass du viel zu blass im Gesicht bist und zu einem Arzt gehörst."
Die Stimme herablassend und voller Vorwürfe.
"Aber anscheinend befriedigt Shisui ja jetzt lieber seiner neu gefundene künstlerische Ader, anstatt sowas Offensichtliches zu erkennen."

Shisuis Lächeln fällt, dessen Ego eigentlich viele Treffer aushält, aber nicht, wenn sie von diesem Mann kommen und er spottet sarkastisch:
"Wenn es nicht so traurig wäre,
könnte man fast darüber einen Witz reißen, dass ausgerechnet du von Fürsorge sprichst, dessen Kinder mit ihren Problemen immer schon lieber zu mir gerannt sind, als wie zu dir."

Die Provokation sitzt.
Sofort verengt der Clan Führer seine dunklen Augen, aber auch Shisui ballt die Fäuste und ist nicht gewillt nachzugeben, weil sie sich beide im Recht fühlen.

"Sie sollten besser nicht gegeneinander kämpfen. Das würde unter dem Clan nur einen Gewissenskonflikt auslösen", flüstert Sasuke seinem großen Bruder zu und Itachi weiß das, allerdings befürchtet er, mit seiner Unfähigkeit, die richtigen Worten zu finden, alles noch schlimmer zu machen und Chakra kann er auch nicht einsetzen, um das Ungeborene nicht zu gefährden.

Pregnant No Jutsu 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt