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Layan

Es ist jetzt über einen Monat her, als ich mit Aléjandro zusammen in diesem Haus stecken geblieben bin und es ist jetzt über einen Monat her, dass Sicherheitspersonal überall um unser Haus positioniert ist und mich verfolgt. Ich weiß, dass es Aléjandros Männer sind, ich musste nur eins und eins zusammenzählen. Er hat sicherlich nicht ohne Grund diese hier überall positioniert, aber genau das macht mir Sorgen, irgendetwas stimmt nicht und ich habe Alé wirklich viel Zeit gelassen sich zu melden, in der Hoffnung, er kommt und wird es mir von selbst erklären, aber so war es nicht. Heute ist der Tag angekommen, in dem meine Geduldsfaden langsam reißt, und zu wissen, dass ich gerade von breiten Männern verfolgt werde, die denken, ich sei blöd und würde sie gar nicht wahrnehmen, macht es nicht besser.

Das reicht!

Ruckartig drehe ich mich um und laufe zum schwarzen Wagen, der mich seit Ewigkeiten verfolgt. Der Wagen bleibt stehen und ich klopfe an die Beifahrerfensterscheibe, die dann runtergefahren wird.

„Sagt ihm er soll um 17:00 Uhr am Central Park Café sein und wehe er kommt nicht."

Mit diesen Worten drehe ich mich wieder um und laufe weiter zur Schule.

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Der Tag war schrecklich. Caroliné ist krank und konnte nicht kommen und Emillias Laune war auch nicht die beste. Auf die Frage was los sei, meinte sie es sei alles bestens, was eine Lüge. Nach dreistunden ist dann auch sie nachhause und ich war allein in der Schule. Natürlich wurde ich wieder zehntausendmal von irgendwelchen schmierigen Jungs angemacht und von eifersüchtigen Zicken schief angeguckt. Mo war der einzige erträgliche heute, aber auch dieser musste früher gehen. Alles in einem, der Tag war einfach ätzend und als ob das nicht genug ist, muss ich jetzt die Sache mit Aléjandro klären.

-

Am Café angekommen, sehe ich schon Aléjandro an einem Tisch im hinteren Teil des Cafés, mit einer Tasse- wahrscheinlich Kaffee- sitzen.

Ich setzte mich zu ihm und atme tief ein, dann lass ich ihm die Chance mir alles zu erklären. Somit sitzen wir ungefähr fünf Minuten einfach nur da und gucken uns an.

„Wird das ein Anstarr-Wettbewerb?"

Ich atme genervt ein.

„Aléjandro, meine Laune ist sowieso nicht gerade die Beste und meine Geduld reißt langsam, also hör auf mit diesen scheiß Sprüchen und erklär mir, wieso ich seit über einen Monat von deinen Männern verfolgt werde!"

Alé guckt weg und schluckt. Dann atmet er tief ein und guckt mich wieder an.

„Wie lange weißt du es schon?"

„Ich weiß es schon die ganze Zeit. Ich wollte dir nur die Chance geben dich zu erklären."

„Wieso hast du nichts gesagt?"

„Aléjandro! Darum geht es jetzt nicht. Erklär mir, was das soll und hör auf abzulenken!"

„Layan! Sprich nicht so mit mir! Denkst du ich mach das gerne? Glaubst du ich lasse dich aus vergnügen verfolgen? Glaubst du nicht ich hätte es dir schon lange erklärt, wäre es so einfach?"

„Dann erkläre es mir jetzt. Ich weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, sonst würdest du das alles nicht tun, aber jetzt ist es Zeit, es mir zu erklären, denn es ist offensichtlich, dass auch ich in diese Sache verwickelt bin."

Er legt den Kopf in den Nacken und atmet wieder tief ein und aus, dann schaut er mich an.

„Was ich dir jetzt erzählen werde, wird dir nicht gefallen, aber es ist wichtig, dass du mich ausreden lässt. Versprich mir du hörst mir zu, ohne mich zu unterbrechen."

Ich nicke. Dann halte ich ihm meinen kleinen Finger hin.

„Prometido."

Er nickt und schaut meinen Finger an.

„Was soll das?"

„Alé das ist der Fingerschwur, also gib mir deinen Finger."

Amüsiert tut Aléjandro, das was ich ihm sage, dann kommt ein Kellner und fragt, was wir bestellen wollen. Gerade als ich antworten will, spricht Alé mit ihm.

„Ihre Augen sind weiter oben und wenn du willst, dass du deine behältst, solltest du den Blick am besten komplett abwenden."

Knurrt Aléjandro. Der Kellner schluckt, dann fragt er nochmal, was wir wollen und guckt dabei nur auf den kleinen Block in seiner Hand.

Alé nickt zufrieden. Ich schau ihn böse an und schüttle den Kopf.

„Entschuldige. Ich hätte gerne den White-Chocolate-Caramel-Latte mit extra viel Sahne und Soße."

„Okay, noch was?"

Ich gucke Alé an, dieser schüttelt den Kopf.

„Nein, danke."

Der Kellner rennt förmlich weg, was Aléjandro grinsen lässt.  Ich schüttle wieder nur den Kopf.

„Cabrón."

„Was denn, nächstes Mal sollte er lieber in deine Augen und nicht auf dein Ausschnitt gucken."

Sagt Alé unschuldig grinsend.

Und jetzt kann selbst mein Schmunzeln nicht zurückhalten.

Dieses Mal wird die Bestellung von einer alten Dame gebracht, die uns freundlich anlächelt.

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Und..? Wie fandet ihr es?
Was denkt ihr wird als nächstes passieren?
Was wird Aléjandro Layan wohl sagen?
Kommentare und Votes sind erwünscht ❤️✨

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