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Layan

Schockiert sehe ich Aléjandro an. Was will er denn bloß von mir? Wieso fasst er mich einfach so an? Von wo holt er sich das Recht? Und WIESO kribbelt die Stelle an, der er mich hält?

"Was willst du?"

Frag ich und trete ein Schritt zurück, damit er mich los lässt.

Sein Blick bohrt sich wie immer in mich und ich hab das Gefühl er könnte mir tief in die Seele gucken.

"Ich wünsch dir auch ein schönen Tag, Belleza"

Sagt er mit einem unverschämten Grinsen und lässt mich endlich los.

Ich verdrehe die Augen und verdränge die Gedanken an den Satz, den mein Magen gemacht hat.

Verflucht seist du Alé.

Ich starre ihn weiterhin erwartungsvoll an. Schließlich räuspert er sich.

"Du hast das gestern im Studio vergessen."

Er hält ein goldenes Armband hoch.

Etwas verdutzt guck ich es mir an und mein Herz setzt ein Schlag aus. Erst jetzt realisiere ich, dass es meins sehr ähnelt.

Schnell guck ich auf mein Handgelenk und sehe, dass es nicht mehr dran ist.

Wie konnte ich nur mein geliebtes Armband verlieren?

Es bedeutet mir sehr viel und ist wertvoll für mich.

Ich hab es vor ein paar Wochen auf einem Bazar im Urlaub in Marokko, meine Heimat gekauft. Ich hab mich sofort darin verliebt, als ich es gesehen habe.

Es ist schlicht und perfekt für den Alltag. Der Anhänger soll meine unendliche Stärke und meinen Neuanfang symbolisieren, denn ich hab es direkt nach meiner schweren Zeit gekauft. Dieses Armband bedeutet mir so unglaublich viel. Egal wie blöd es auf andere wirkt, ich liebe es.

"Danke."

Ich nehme es und will es direkt wieder dran machen, als Alé mich aufhält.

Fragend schau ich ihn an.

"Ich helfe dir."

Er nimmt mir das Armband aus der Hand und macht es um mein Handgelenk dran. Dabei streifen seine Finger meine Haut und ich bekomme augenblicklich eine Gänsehaut. Wir halten beide den Atem an und verharren in der Position. Dann räuspere ich mich und entziehe ihm meine Hand, die er zu streicheln angefangen hat.

Meine Hand kribbelt.

"Danke, wirklich. Das Armband bedeutet mir echt viel. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn du es nicht gefunden hättest."

Sag ich eindringlich. Schon wieder starren wir uns einfach nur wortlos an, bis uns ein Räuspern wieder in die Realität zieht.

Mo steht neben uns, und guckt uns skeptisch an.

"Alles gut bei dir Layan? Belästigt er dich?"

Fragt er leicht besorgt. Aléjandro lacht rau auf. Sofort schleicht sich die Gänsehaut wieder auf mein ganzen Körper.

"Und wenn? Was kannst du schon dagegen tun, hm?"

Mo und Alé liefern sich einen wütenden Blickduell, den ich seufzend unterbreche.

"Jungs, kommt mal runter."

Ich guck Aléjandro warnend an, als er etwas erwidern will und drehe mich zu Mo um.

"Keine Sorge Mo, es geht mir gut. Danke."

"Sicher?"

Er guckt mich eindringlich an. Ich rolle amüsiert  mit den Augen und lächle ihn an.

Sweet DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt