Gedankenverloren starrte ich auf meinen Bildschirm, auf dem ein Word-Dokument geöffnet war. Der Text, der dort flimmerte und eine ganz eigene Situation beschrieb, riss mich dieses Mal nicht mit. Dieses Mal musste ich wirklich darüber nachdenken, was ich als nächstes schreiben wollte. Eigentlich flossen mir die Worte nur so aus den Fingern, doch heute irgendwie nicht. Immer waren meine Gedanken bei diesem Louis Tomlinson und egal wie sehr ich mich anstrengte, nicht an ihn zu denken, sprangen sie immer wieder zu ihm zurück. Was war nur mit mir los? Resigniert, da ich wusste, dass ich heute nicht mehr fähig war, weiterzuschreiben, klappte ich meinen Arbeitscomputer zu und lehnte mich erschöpft zurück. Ich könnte jetzt wirklich ein wenig Schlaf gebrauchen. Ich rieb mir über die Augen, seufzte und ging in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Mein Kopf pochte in regelmäßigen Abständen, als würde darin ein Vogel hausen und von innen gegen die Schädeldecke schlagen. Und wieder dachte ich an ihn. Warum musste ich so viel an ihn denken? Müde ließ ich mich auf die Couch fallen und nahm meinen Laptop. Es würde sowieso nichts bringen, das Denken zu unterdrücken, also fing ich an, ihm zu schreiben. Zufälligerweise war er online.
Harry Styles: Hey, ich habe jetzt Zeit.
Louis Tomlinson: Feierabend ist schön, nicht wahr?
Harry Styles: Bei mir gibt es eigentlich nie Feierabend.
Louis Tomlinson: Wieso nicht?
Harry Styles: Welche Zeit würdest du bei einem Autor als Feierabend bezeichnen?
Louis Tomlinson: Naja, die Zeit, in der man fertig mit schreiben ist, oder nicht?
HarryStyles: Nein. Ein Autor arbeitet eigentlich durchgängig, ohne es zu merken. Man denkt über Dinge, Handlungen nach, die man in die Bücher einschieben oder wie man Umstände beschreiben könnte. Und immer formt man in den Gedanken Sätze, auch, wenn man es nicht merkt. Ein Beispiel: Du gehst an einem sonnigen Tag im Wald entlang und achtest auf die Umgebung. Ein normaler Mensch würde denken, dass es schön wäre, doch ein Autor denkt anders. Er hat die Gewohnheit, im Unterbewusstsein Sätze zu bilden und diese so zusammenzufügen, dass es sinnvoll und verständlich wird. Man tut es nicht bewusst, es passiert einfach. Ich würde in so einer Situation denken: Ich lief auf dem schmalen Pfad entlang, der von Tierspuren geprägt war und hier und da einen kleinen Lichtstrahl begrüßte, der es durch die hohen Baumwipfel schaffte. Meine Fußsohlen kamen sanft auf dem Boden auf, Zweige zerbrachen unter meinen Schuhen und ich hörte Vögel hoch oben im Himmel zwitschern. Meine Gedanken drehten sich um meine Familie und um die Frage, was Liebe bedeutet. Und - naja, immer so weiter. Ich hoffe, es klang nicht zu langweilig, aber das sind die Standards.
Louis Tomlinson: Nein, das klingt ganz und gar nicht langweilig! Ich weiß zwar nicht, was du meinst, kann es mir aber ungefähr vorstellen. Ich persönlich bin eher kein Bücherfan, wenn ich das so sagen kann, doch jeder soll es selbst wissen, finde ich.
Harry Styles: Absolut richtig. Mir fällt auf, dass ich noch mit niemandem intensiv darüber geredet habe und das wundert mich.
Louis Tomlinson: Bist nicht so ein gesprächiger Typ, wenn es um Arbeit geht, oder?
Harry Styles: Naja, kommt auf die Handlung im Buch an. Wenn es eine Depri-Phase oder ein Teil ist, in dem etwas Trauriges passiert, rede ich nicht wirklich darüber. Wenn sie fröhlich und ausgelassen ist, bin ich offen für Fragen.
Louis Tomlinson: Klingt interessant, sollte vielleicht doch einmal anfangen zu lesen.
Harry Styles: Das musst du für dich selbst wissen, ich kann dich nicht dazu zwingen, denn ich kann es dir nur beschreiben.
Louis Tomlinson: Und genau das fasziniert mich.
[Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen. Und eine Frage: Findet ihr die Themen, worüber die beiden schreiben, eher langweilig oder interessant?] Widmung: @Cherpxrn
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Fake Account ❌ Larry Stylinson
Fiksi PenggemarEs ist merkwürdig, wie viel Vertrauen wir in das Internet haben, obwohl es schon so Viele enttäuscht hat. Man lernt Leute kennen, schreibt mit ihnen, findet sie entweder toll oder nicht. So Vieles kann man vortäuschen und der Unwissende fällt darauf...