Den ganzen folgenden Monat habe ich sehr hart für das Qualifikationsturnier trainiert. Das haben wir alle drei, Sprosse, Mirabell und ich. Beth und die anderen beiden Ponys haben das Training schon recht bald abgebrochen. Immerhin gehören die zwei täglichen Trainingsstunden zur Arbeitszeit und müssen wie auch die anderen Aufgaben verteilt werden. Und die drei wollten eben lieber Kutschen ziehen, Stalldienst machen oder auf der Weide stehen. Während ich mich nur noch auf das Training und hin und wieder Kutschdienst konzentriere. Stall- oder Weidedienst mache ich kaum noch.
Sprosse, Mirabell und ich messen uns regelmäßig bei den Trainingseinheiten, dabei zeichnet sich jede von uns in anderen Disziplinen aus. Sprosse bleibt beim laufen unschlagbar, Mirabell und ich konkurrieren um Platz zwei.
Im Hochspringen bleibe ich dafür unbesiegbar, meistens schlägt sich nach mir Sprosse besser. In der Dressur hat Sprosse einen kleinen, aber nicht eindeutigen Vorteil, genau so wie ich beim gewichtziehen. Einzig sicher ist also nur, dass Mirabell wohl nicht gewinnen wird, aber sie kann, wenn sie einen zweiten Platz macht, viel in der Gesamtwertung ausmachen.
Und dann ist heute endlich der große Tag gekommen, der Tag des Qualifikationsturniers. Es ist ein Sonntag, damit möglichst viele Klubmitglieder Zeit haben und findet am Nachmittag statt. Lächelnd stelle ich fest, dass die Klubmitglieder zu Fuß zum Turnierplatz kommen müssen, wir Ponygirls müssen uns vorbereiten.
Denn tatsächlich ziehen wir uns schon lange vor Turnierbeginn um, um uns warm zu machen, also können wir leider nicht die Kutschen ziehen. Wir ziehen uns alle Zusammen im Umkleideraum um, auch die Fortgeschrittenen und die Anfängerinnen zusammen. Dadurch ist der Raum gut gefüllt, jede wünscht der Anderen Glück.
Es sind wirklich alle zwölf Ponys da, genau so, wie Clemens es sich gewünscht hat und obwohl es um viel geht, ist die Stimmung sehr positiv und sogar Blume wünscht den anderen Glück. Wenig später kommt dann Erik in den Stall, wünscht uns ebenfalls viel Glück und lässt uns kurz raus, um einige Runden zu drehen.
Wir verlassen den Umkleideraum, das Stadion ist aber noch nicht gut gefüllt, ein paar Klubmitglieder sind aber schon da und sogar einige Pets haben sich am Rand der Laufbahn versammelt, sogar Minka sehe ich, die es sich gerade auf einem Fleckchen Gras in der Sonne bequem gemacht hat. Ich nicke ihr zu.
Die Dunkelblau-schwarzen Fahnen des Klubs wehen wieder stärker im Wind, zwar scheint die Sonne und es ist warm, aber auch windig. Wir laufen alle ein paar Runden, hüpfen dabei etwas und dehnen uns, während wir laufen, füllen sich die Tribünen. Schließlich ziehen wir uns wieder in die Kabine zurück.
Als wenige Momente später Erik zusammen mit Roberto in die Kabine kommt, werden wir alle ganz aufgeregt.
„Wir beide möchten euch allen viel Erfolg wünschen. Bitte stellt euch in zwei Reihen auf, die Fortgeschrittenen und die Anfänger. Clemens hält gerade eine kleide Rede, zusammen mit euch werde ich den Platz betreten und zusammen werden wir einen großartigen Tag erleben".Langsam bewegen wir uns in den zwei Reihen zum Ausgang fort und hören die letzten Worte seiner kleinen Begrüßungsrede.
So müssen sich die Fußballspieler der Champions League fühlen, bevor sie aus dem Tunnel auf den Platz gehen dürfen. Naja, oder vielleicht ist es doch einer Nummer kleiner, aber mein Herz rast vor Aufregung, Neugier, aber auch etwas Angst.
„... und deshalb soll heute ein Tag des sportlichen und fairen Wettkampfes sein. Der ganze Stolz unseres Hofes soll sich heute seinen Ruf neu verdienen, indem unsere zwölf Ponys Ihnen eine unvergessliche Show bieten. Und jetzt, ohne weitere Verzögerungen, hier sind unsere Ponys!"
Das ist unser Stichwort. Zusammen treten wir aus dem Vereinsgebäude, in dem die Kabine ist, dabei bemühen wir uns, unsere Beine beim Gehen synchron hochzustrecken. Was mehr schlecht als recht funktioniert, aber trotzdem lächeln wir, in diesem Moment verbindet uns wohl vor allem das Kribbeln im Bauch.
DU LIEST GERADE
Der Petplay Hof - Wo sich HuCow und Ponygirl Gute Nacht sagen
RandomWegen der Corona Pandemie hat die Studentin Anja ihren Job bei einer Bäckerei verloren. Als sie auf der Suche nach einem neuen Nebenjob auf ein Stellenangebot antwortet, das sich vor allem an junge, attraktive Frauen richtet, hat sie ein ungutes Gef...