Der Petplay Hof - Wo sich HuCow und Ponygirl Gute Nacht sagen

Teil III: Die Turniere. Kapitel I. Das erste Training

Auch wenn ich vermutlich nicht den Hauch einer Chance habe, möchte ich alles geben. Und vielleicht sollte ich mich auch nicht unter Wert verkaufen. Wir sind sechs unerfahrene Ponys, also fünf Gegnerinnen. Ich kenne noch nicht alle neuen Ponys, aber besser als Beth bin ich auf jeden Fall. Und ich glaube, dass ich auch besser als die anderen drei Ponys sein könnte, die zusammen mit Beth und mir angefangen haben. Das größte Problem wird Ines sein. Beziehungsweise Sprosse.

Sprosse ist schon ein halbes Jahr hier und hat somit einen großen Vorsprung. Ich muss in nur einem Monat bessere Fähigkeiten erwerben als Sprosse. Ich seufze. Nein, ich muss nicht. Aber ich will! In Spanien, da bin ich mir sicher, hätte ich dann wirklich keine Chance. Aber die Vorauswahl könnte ich schaffen.

Allerdings nehme ich mir schon gleich vom ersten Moment an vor, dass ich Sprosse nie als eine Feindin, oder Gegnerin sehen möchte, sondern immer nur als sportliche Rivalin. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie das auch so sehen wird.

Nach dem gestrigen Abend habe ich sofort meinen Dienstplan geändert und habe mich für so viele Trainingsstunden wie möglich mit Erik angemeldet. Leider gibt dieser nur zweimal zwei Stunden am Tag Trainingsstunden und auch diese sind in Anfängerinnen und Fortgeschrittene aufgeteilt, sodass ich nur täglich zwei Stunden mit ihm trainieren kann. Aber dann trainiere ich eben noch zusätzlich in meiner Freizeit.

Meine Euphorie wird allerdings etwas gedämpft, als ich sehe, dass sich alle fünf weiteren Ponys für die Trainingseinheit angemeldet haben. Ich hatte gehofft, dass vielleicht eine oder zwei das Turnier nicht so ernst nehmen, aber das war wohl naiv. Aber eigentlich soll es mich nicht stören, vielleicht haben sie einen genauso großen oder sogar noch größeren Willen, sich für das Turnier in Spanien zu qualifizieren.

Das Training findet selbstverständlich auf dem Turnierplatz statt, heute Morgen ist es leider nicht so sonnig, wie an den letzten Tagen, zusätzlich dazu weht auch noch ein starker, kühler Wind. Die Fahnen des Klubs flattern stark und geben dabei gespenstische Geräusche von sich, sobald der Stoff sich strafft oder die Seile an die Fahnenmasten schlagen.

Wir haben alle schon unsere Ponygirl Outfits angezogen und zittern vor Kälte, hoffentlich kommt Erik bald, um das Training zu starken. Sich etwas aufzuwärmen, könnte wirklich nicht schaden. Solange er noch nicht da ist, lasse ich meinen Blick aber über meine Gegnerinnen und über das Turniergelände schweifen.

Ich kenne Beth und Ines. Beth sollte ich in allen Disziplinen schlagen können, denke ich. Sie ist noch nicht sehr geschickt, was das Gehen in Boots angeht und das ist die Grundlage aller Disziplinen. Sprosse hingegen wird eine große Herausforderung. Die anderen drei sehen wie eigentlich alle Ponygirls hier sehr sportlich und grazil aus, es ist schwer einzuschätzen, wie stark sie sind. Das werde ich erst im Training erfahren.

Das Trainingsgelände kommt mir persönlich schon sehr hochklassig vor, einmal habe ich hier ja auch schon mit Ines das Laufen in Boots geübt. Wenn ich mich aber an Clemens Worte von gestern Abend erinnere, schätze ich, dass diese Anlage vermutlich eher klein ist, obwohl sie richtige Tribünen, ein Haupthaus, eine Rennbahn und vieles mehr hat. Ich wäre so gespannt darauf zu sehen, wie es woanders aussieht!

Endlich kommt Erik, er trägt einen Jogginganzug in den Farben des Klubs, dunkelblau und schwarz, mit dem Logo und sogar mit seinen Initialen. Wir wiehern, als wir ihn sehen und stampfen etwas auf der Stelle, der kalte Wind küsst unsere nackte Haut. Kein einziger Nippel von einer von uns ist schlaff und das liegt nicht nur an den Klemmen.

„Guten Morgen, meine lieben Ponys! Es freut mich sehr, dass ihr alle gekommen seid. Ich bin jetzt schon sehr stolz auf euch". Wir haben uns in einer Reihe aufgestellt, Erik geht an uns vorbei und kneift jeder von uns kurz in eine Brust.