Teil III. Kapitel VII. Die Viertelfinals

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Kapitel VII Die Viertelfinals

Heute müssen wir etwas später aufstehen als in den vergangenen zwei Tagen. Es sind schon sehr viele Ponys ausgeschieden, die Wettbewerbe dauern dementsprechend kürzer und man kann später die Wettkämpfe beginnen lassen.

Was ich etwas vermisse, ist mein Handy. Ich würde gerne mit Ines und Minka telefonieren oder zumindest schreiben, aber wir mussten unsere Handys kurz nach der Ankunft abgeben. Weder Luisa noch ich waren froh darüber, aber für Luisa war es immerhin nichts Neues.

„Der Klub möchte verhindern, dass hier jemand mitfilmt, fotografiert und ihr am Ende im Internet landet. Deshalb müssen Zuschauer und Ponys die Handys abgeben. Der Klub filmt das ganze Turnier und verkauft die Filme, die sind aber alle registriert, wer Teile davon hochlädt, wird identifiziert und darf eine saftige Strafe zahlen. Deshalb hat der Klub auch die Livestreams eingestellt, die er eine Weile mal gemacht hat. Aber es gibt Telefone in der Halle und in der Lobby des Klubgebäudes".

Als Erik mir das erklärt hat, hatte ich gelächelt, wer benutzt heute noch Festnetztelefone? Aber wenn es eben so sein soll... Lieber verzichte ich eine Weile auf mein Handy, als dass ich wirklich ins Netz gestellt werde. Hier kann man es sich auch ohne Handy gutgehen lassen, schade ist nur der fehlende Kontakt zu meinen Freundinnen.

Beim Frühstück frage ich Erik, wieso Clemens eigentlich nicht mitgekommen ist. Erik lächelt.

„Das hat im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens muss jemand auf den Klub aufpassen und ich bin der Trainer. Ich kenne euch besser und führe euch besser als Clemens es kann, also ist er in Deutschland als Klubpräsident und ich hier als Trainer besser aufgeboben. Und zweitens... Naja... sagen wir mal ein alter Mann wie Clemens wäre bei dieser Augenweide etwas überfordert". Ich kichere und verstehe.

Mitten während des Frühstücks betritt plötzlich Herr Montevideo mitsamt mehreren Übersetzern die Halle und räuspert sich. Zuerst spricht Herr Montevideo, natürlich auf Spanisch, wovon ich kaum ein Wort verstehe, Erik nicht dafür aber bedächtig.

Bevor er uns übersetzen kann, übernehmen aber die Übersetzer von Herrn Montevideo diese Aufgabe.

„Der Klubpräsident wünscht euch einen guten Morgen, beglückwünscht euch alle zu euren Erfolgen, wünscht euch noch viel Erfolg und hofft, dass ihr alle die Zeit hier bei uns genießt. Es war wohl unschwer zu übersehen, dass wir die letzten Tage sehr gutes Wetter hatten auch heute werden hohe Temperaturen erwartet. Die Prognose für Morgen fällt allerdings etwas Düsterer aus. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sollen uns auf starken Wind und viel Regen einstellen. Bisher gehen wir allerdings nicht davon aus, dass wir die Halbfinals morgen abbrechen müssen, falls dies doch der Fall sein sollte, müsst ihr euch wegen eurer Rückflüge keine Sorgen machen, falls es zur Absage kommt, werden wir einfach die Halbfinals direkt vor den Finals am Samstag austragen".

Die verschiedenen Übersetzer wiederholen die Worte des Präsidenten in viele verschiedenen Sprachen, es dauert eine Viertelstunde, bis der Letzte zum Schweigen kommt. Dann verabschiedet sich der Präsident mit einem einfachen „Adiós", das keiner Übersetzung bedarf.

Murmelnd ziehen sich alle Ponys mit ihren Trainern in die Apartments zurück.

„Ein Sturm im Paradies, wer hätte das gedacht?" meine ich mehr zu mir selbst, dennoch reagiert Erik darauf.

„Ja, das kommt vor. Sehr selten, aber es kommt vor. Ich fahre inzwischen seit acht Jahren hier herunter, habe es aber noch nie erlebt, dass ein Turniertag abgebrochen werden musste. Wenn es geregnet hat oder gestürmt hat, war das in einem so geringen Maße, dass die einzelnen Disziplinen nicht beeinträchtigt wurden".

„Was wäre denn ein Beispiel für eine zu starke Beeinträchtigung?" Erik zuckt mit den Schultern.

„Wenn es so windig ist, dass die Latten beim Sprungturnier durch den Wind fallen, oder wenn der Rasen so matschig ist, dass eine elegante Dressur unmöglich ist. Aber wie gesagt, beides ist bisher noch nie vorgekommen".

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