Teil II. Kapitel II - Aus Anja wird Möhrchen

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Dem überlaufenden Wohnungsmarkt sei Dank, finde ich recht schnell einen Nachmieter für meine Wohnung, sodass ich die nächsten Monate nicht für Nichts Miete bezahlen muss. Mit jedem Tag, den der neue Monat voranrückt, wächst meine Aufregung, aber auch meine Sorge. Werde ich das wirklich schaffen können? Und kann ich es vor mir selbst verantworten, dass ich mich prostituiere? Diesen Gedanken habe ich lange zur Seite gedrängt, habe mir eingeredet, dass ich mich ja gar nicht richtig prostituiere, weil ich mit niemanden gegen Geld schlafe, aber eine leise Stimme in meinem Kopf hat mir immer wieder gesagt, dass es eben doch Prostitution ist. Ich verkaufe meinen Körper.

Aber dieser Gedanke ist mir mittlerweile egal. Ich stelle meinen Körper zur Schau, aber ich schlafe mit niemandem. Das reicht mir, um mich besser zu fühlen. Seit der Vertragsunterschrift war ich noch ein paar Mal auf dem Hof, um mein Apartment zu beziehen, in das ich freundlicherweise schon darf, obwohl der Mietvertrag, ebenso wie der Arbeitsvertrag ab dem Ersten gilt.

Mein Apartment liegt im zweiten Stock und ist direkt an der vorderen Front, sodass ich auf den Haupteingang und den Platz davor schauen kann. In dem Apartment habe ich mich schon eingerichtet, meine Küchenutensilien sind ebenso da wie meine Uni-Materialien. Die Ummeldung und sogar die Steuern übernimmt der Klub für mich.

Ich lese mir nochmal aufmerksam das Programm für heute durch. Es wird mit den anderen neuen Tieren eine Führung geben, am Abend werden dann alle Klubmitglieder versammelt, wir werden vorgestellt und dann zum ersten Mal in ein Pet verwandelt.

Bis zur Führung ist noch etwas Zeit, weshalb ich beschließe, mich bei meiner Nachbarin vorzustellen. Ich klopfe und wenig später öffnet mir eine Frau, die ich glaube ich schon bei meinem ersten Besuch hier gesehen habe. Sie ist etwas jünger als ich, vielleicht 20 Jahre alt, hat kurze, schwarze Haare, dunkelgrüne Augen, eine sehr schlanke und irgendwie zerbrechliche Statur, wodurch ihre Brüste, die vermutlich nur leicht überdurchschnittlich groß sind, noch größer wirken.

„Hallo?" Bei der Betrachtung ihres Körpers habe ich ganz vergessen, mich vorzustellen.

„Ähm, hallo. Ich bin Anja und gerade nebenan eingezogen. Ich bin neu hier und dachte, ich lerne mal meine Nachbarin kennen". Sofort erhellt sich das Gesicht der jungen Frau.

„Hallo Anja! Komm doch rein, es freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Laura. Oder Minka. Was dir lieber ist". Ihr Name sorgt bei mir für die Erinnerung. Auch wenn ich, als ich sie das erste Mal gesehen habe ihren Namen nicht kannte, bin ich mir inzwischen sicher, dass sie die Katze ist, die vor dem Haus in der Sonne gedöst hatte, als ich mit der Kutsche angekommen bin und wenig später von einem Hund gejagt wurde.

Ich folge ihrer Einladung sehr gerne und trete in ihr Apartment. Es ist fast baugleich, hat aber logischerweise weniger Fenster als meines, da es nur an eine Außenwand grenzt. Und sie hat es sehr dunkel eingerichtet, schwarze Vorhänge und dunkle Deko dominieren das Zimmer. Es ist etwas unaufgeräumt, scheinbar hatte sie nicht mit Besuch gerechnet.

„Sorry, dass es hier so unordentlich ist. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Oder ein paar Kekse?" Schüchtern sage ich zu beidem ‚Ja' und setze mich. An den Wänden hängen viele Poster und Bilder von Bands, die ich nicht kenne, aber ich entdecke auch einige Fotos von ihr als Kätzchen.

„Du bist neu hier, sagtest du? Dann ist heute der große Abend. Ich war vor meinem ziemlich aufgeregt, aber eigentlich läuft da alles recht cool ab. Welches Tier wirst du denn?"

Laura setzt sich mir gegenüber und lächelt mich an, allerdings fallen mir auf ihrem Arm einige Narben auf, als sie die Getränke und die Kekse abstellt.

„Ich werde ein Ponygirl. Möhrchen, ich würde es glaube ich bevorzugen, wenn du mich privat Anja nennen würdest". Wir lachen beide.

„Ja, die Ponys hier haben wirklich die bescheuertsten Namen! Mir ist es gleich, wie du mich nennst. Ein Ponygirl also, der Stolz des Klubs. Das könnte ich ja nicht, ich habe den Fitnesstest nicht bestanden. Aber als Kätzchen bin ich völlig zufrieden". Das glaube ich ihr, sie sieht wirklich sehr dünn und nicht besonders kräftig aus, das war mir beim ersten Treffen gar nicht aufgefallen.

Der Petplay Hof - Wo sich HuCow und Ponygirl Gute Nacht sagenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt