15 - Sunny

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-Stegis P.o.V.-

Seit Stunden tigerte ich nun schon durch meine Wohnung. Ruhelos, so als hätte ich etwas Wichtiges zutun und wäre nervös, aber der Terminkalender war leer. Streamen nahm die Planung ein und eigentlich würde ich statt wieder in den Briefkasten zu sehen in Stone Attack sitzen oder mit Basti eine Challenge spielen.

Selbst meinem plötzlichen Aufräumdrang konnte ich nicht nach gehen, da ich gestern Abend die Küche aufgeräumt zu haben schien und die wenigen Dinge, welche sonst noch unordentlich waren, hatte ich bereits schnell nach meinem Erwachen beseitigt, sodass ich inzwischen eine gesaugte und gewischte Wohnung hatte, mit einer immer noch welken Topflanze, von welcher ich ehrlich nicht wusste was sie gegen mich hatte, vielleicht sollte ich das doofe Ding einfach gegen eine fleischfressende Pflanze oder einen Kaktus ersetzten, die ernährten sich wenigstens selbst oder brauchten nur selten Aufmerksamkeit nicht wie diese Diva von Grünzeug. 

Lächerlich.

Ein Klingeln an der Tür ließ mich wieder einmal zur Tür watscheln. Warum watscheln? Mein Hinterteil schmerzte so als hätte mich gestern jemand ordentlich gefickt. Man könnte denken es wäre gestern Abend schön abgegangen, allerdings konnte sich dieser Gedankte mit meinem tollen Sextraum zusammentun und eine Fahrgemeinschaft ans andere Ende der Welt bilden, denn mein leicht alkoholisiertes Ich war nicht nur der Meinung sich so scheiße hinzusetzten, dass mein Hintern Feuerteufel spielt, sondern musste auch noch träumen es mit seinem besten Freund zu treiben. 

Ein Gedankte, welcher mich durch die Wohnung irren ließ, in der Hoffnung die Erinnerung an diesen Traum zu verdrängen, denn auch wenn ich es nicht ganz einsehen wollte, so von seinem besten Freund zu träumen war nicht normal und das Kribbeln, welches durch meinen ganzen Körper fuhr bei dem Gedanken an mein Hirngespenst genauso wenig.

Endlich an der Tür und mit der Hoffnung endlich eine Beschäftigung gefunden zu haben öffnete ich diese, davor stand der Postbote, welcher über meinen neugierigen Blick nur lachend meinte: „Da freut sich aber jemand" Womit er wohl recht hatte, denn ich freute mich gerade über jede Sekunde, welche nicht von meinem Kopf mit Denken genutzt wurde. 


Das leicht verbeulte Päckchen war ca. 30 cm hoch und 20 cm breit. An sich hatte es nichts Besonderes an sich, halt ein hellbrauner Karton verklebt mit einem ebenfalls braunen Tape und eine postkartengroße Karte mit meiner Anschrift und der Anschrift des Absenders, nur stand an der Stelle meines Namens in krakliger Kinder Schrift Tom kein Nachname nur diese drei Buchstaben, wobei das m auch ein n oder w sein könnte. 

Kinder eben, es war wirklich schwer lesbar, aber wie man ein Stegi daraus lesen konnte war mir wirklich schleierhaft. Vielleicht war der Brief ja trotzdem für mich? Auch wenn es sehr unwahrscheinlich war, dass jemand meinen Namen so schrieb, so stand ja doch meine Adresse auf dem Blatt und es wurde auch zu mir geliefert. 

Mit einem ehrlich bedrohlich aussehenden Messer schnitt ich die Klebestreifen in zwei und schaffte es sogar alle meine 10 Finger zu behalten, was für Minecraft und allgemein mein Leben wohl recht vorteilhaft war. Der Deckel war nun einfach hochzuklappen und gab den Blick auf ein kleines gefaltetes Stück Papier frei, welches einen weiteren Karton verdeckte. 

„Tom mein kleiner Bot. Da du ja heute Geburtstag hast und wir leider nicht bei dir sein dürfen hier ein kleines Spielzeug für dich. Wir, also Tim, Leonie, Onkel Jan und Tante Tanja, hoffen du hast damit viel Spaß und feierst schön.", las ich laut vor und mir wurde eins klar: dieses Paket war nicht für mich. Den Brief hatte eindeutig kein Kind geschrieben, bei der ordentlichen Schrift ohne Rechtschreibfehler würde ich auf die Mutter des Kindes tippen, welches den Text für es geschrieben hatte.

'Tom mein kleiner Bot', irgendwie erinnerte mich dieser Satz wieder an Basti und diesen abscheulich geilen Traum, mit welchem ich immer noch gedanklich kämpfte. "Mein kleiner Bottom" Basti hatte es mir zugeflüstert, bevor er die Kontrolle übernahm. Allein der Gedanke an diese Szene in meinem Gedankenkonstrukt bescherte mir Gänsehaut und somit eine Heidenangst. Was hieß dieser Traum? Warum spielte mein Verstand solche Psychospielchen mit mir? 


Unter dem Brief schaute ein kleiner Roboter hervor, welcher mit seinem bereits vergilbten Plastik nicht gerade nach einem Kinderspielzeug aussah. Auch als ich das sehr leichte Plastikstück aus dem Karton hob, wurde es nicht weniger gruselig. Die Augen bildeten zwei rote LEDs, der Mund war aufgemalt und sah aus wie eine Mundharmonika, welche einfach nur angsteinflößend aussah und der Körper war bemalt als würde er aus allerhand technischen Geräten bestehen. 

Der Roboter sah nicht aus wie ein modernes Kinderspielzeug und auch der Gelbstich des vermutlich einst grauen Plastiks lies auf ein älteres Model schließen. Vorsichtig, in der Angst es könnte abbrechen, drehte ich an der Kurbel und sogleich begannen die Beine in meinen Händen auf den Boden schlagen zu wollen um zu laufen, dies ließ ich sie auch machen und konnte so beobachten, wie der kleine Bot durch meine Stube buggte. 

Einige Minuten schaute ich dem kleinen Ding zu, bis es gegen seinen Heimat Karton lief und diesen, trotz das es kaum kraft hatte und ständig von mir aufgedreht werden musste, umwarf. Ein weiterer Zettel fiel dabei hinaus und schwebte einen ungefähren Meter durch das Zimmer, bevor er leise auf dem Boden aufsetzte.

„Hallo Nobody, ich bin Tim, und ich weiß ehrlich nicht warum ich diesen Brief schreibe, da wo du für mich wohnst lebt schon seit 12 Jahren niemand mehr, da wo ich dieses Paket hin adressiere wohnt seit diesen 12 Jahren niemand mehr, vielleicht sollte ich es einfach akzeptieren, du bist tot und das schon viel zu früh, und vielleicht sollte ich akzeptieren, dass das Leben weiter geht, aber egal wie sehr ich es versuchte, jemanden den man als Leiche sah vergisst man nicht und erst recht nicht wenn er so wunderbar war wie du. Ich bin keine 13 mehr, ich sollte akzeptieren, dass Menschen kommen und gehen, aber dich, als meinen besten Freund, will ich nicht gehen lassen, sondern immer in meinem Herzen tragen. Ich hoffe mit diesem Brief und dem Paket, welches du eigentlich in diesem Jahr zum Geburtstag hättest bekommen sollten, dir ging es so schlecht, ich habe gezittert als ich etwas schreiben wollte. Meine Mutter musste es schreiben, weil ich eins gesagt bekommen hatte: Es würde dein letzter Geburtstag sein. Sie lagen falsch, es war nicht dein letzter Geburtstag, denn deine Krankheit raffte dich noch vor deinem 14. Lebensjahr dahin. Ich werde dich immer lieben, lieben als das was du warst, mein aller bester Freund. PS: sollte diesen Brief jemals jemand lesen, würde ich mich über eine Antwort freuen, auch wenn das wohl nie passieren wird."


(1090 Wörter)

Es geht weiter :^)

Basti x Stegi (StegiGHG FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt