Kapitel 10 Liam

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"Zayn was machst du hier? Was hast du vor?" frage ich sanft. Zayn dreht sich um und seiht mich verwundert an.

Er schaut mir tief in die Augen und sagt: "L-LIAM?!". Ich bin so gefangen von seinen Augen dass ich nur noch versteinert da stehe. Irgendwann schaffe ich es dennoch etwas zu sagen. 

"Zayn... was auch immer dich dazu gebracht hat jetzt hier zu stehen... es gibt für alles eine Lösung und ich möchte dir gerne helfen aber bitte komm endlich da runder" sage ich  bestimmt ohne den Blick abzuwenden. Ich starre weiter in seine Augen, Zayn sagt jedoch nichts. 

"Zayn bitte komm da runter" ohne etwas zu sagen steigt er langsam aber vorsichtig vom Rand der Brücke herunter. "Geht ja... wollen wir vielleicht zu mir gehen und irgendwie etwas gemeinsam essen oder trinken und darüber reden?" Zayn nickt stumm und schaut zu Boden. 

"Ich wohne nicht weit von hier, folg mir einfach" Ich fange an zu laufen und Zayn geht stumm neben ihm. Auf den Weg, bis zu meinem Haus, schweigen wir nur. Ich nehme meine Schlüssel hervor, öffne die Tür und bitte ihn herein zu kommen. Ich ziehe meine Schuhe und Jacke aus und versorge sie, er macht es mir gleich. 

Wir laufen in die Küche und ich frage: "Was möchtest du trinken?"

"Einfach normales Wasser bitte" antwortet er leise.

"Und was willst du essen?"

"Im Moment gerade nichts... viellecht später etwas" ich nicke und füllt zwei Gläser mit Wasser. Ich gehe zu Zayn und wir setzten uns auf die Couch. Lange herrscht eine unangenehme Stille, niemand traut sich etwas über das, was vorhin passiert ist, zu sagen. Nach etwa zehn Minuten des Schweigens frage ich vorsichtig: 

"Was hat dich dazu gebracht dort zu stehen... du musst es mir nicht sagen aber ich würde dir gerne versuchen zu helfe da..." ich breche den Satz mittendrin ab 

"Da was?" 

"da ich... da ich auch schon zwei Versuche hinter mir habe" sage ich leise. Zayn schaut mich verwundert an.

"Wieso... also wieso wolltest du das machen...?" fragt er neugierig. 

"Ich wurde in der Schule gemobbt, hatte keine Freunde und alle sagten ich solle mich doch umbringen gehen... so in der Kurzversion." 

"Ohu... tut mir voll leid... hast du jetzt wieder Leute die zu dir stehen?"

"Ja... also einfach meine Familie, das Restaurant und mein bester Freund, Harry." Zayn nickt und schweigt dann wieder. 

"Ich habe ja vorhin gerade erzählt wieso ich es damals machen wollte... es wäre jetzt nur fair wenn du es auch sagst" sage ich auffordernd. Er überlegt kurz beginnt dann jedoch zu reden. 

"Wie du weisst sind wir erst vor kurzem hergezogen... wir zogen zum siebten mal um. Ich wurde wieder einmal von meiner 'Heimat', wenn man das so nennen kann, getrennt und es fällt mir schwer neue Freunde zu finden. Ich habe eigentlich niemand mit dem ich über alles sprechen kann. Kurz bevor wir umgezogen sind hat meine Freundin mit mir Schluss gemacht, sie hat mir gesagt ich wäre nichts wert, so einen Idioten brauche sie nicht in ihrem Leben und es interessiere niemanden ob ich jetzt tot oder lebendig bin. Kurz nach dem Umzug , hier nach London, hat mein einziger 'Freund' Kontaktabbruch gemacht. Dazu kommt auch noch, dass wenn ich zuhause bin, werde ich von meinem Vater nur angemeckert  und beleidigt, meine Mutter sagt nie etwas dazu. Als du mir dann heute gesagt hast dass sowas nicht vorkommen darf und so fühlte ich mich wieder mal wie ein Nichtsnutz... am morgen hat mich mein Vater auch noch runtergemacht  ich dachte ich bin mal wieder eine Enttäuschung für alle und niemand mag mich, es war alles etwas viel" Zayn schaut mich erwartungsvoll an. In seinen AUgen kann ich sehen dass er verletzt ist. 

Ich weiss nicht was sagen, ich wollte nicht dass er sich schlecht fühlt und erst gar nicht dass er sich umbringen will. Er tut mir unglaublich leid, was er alles schon durchmachen musste.

"Zayn, ich wollte dich nicht verletzten. Es war nur wir waren unglaublich im stress und ich hatte schon einen schlechten Tag. Nur für den Fall dass sowas nochmals vorkommt, ich will dich auf keinen Fall verletzten. Ich bin mir sicher du kannst viele Sachen gut. Du hast ein gutes Herz und bist eine toller Person. Wer das nicht sieht ist selbst schuld" versuche ich ihn aufzumuntern.

"Und wenn du nicht nach hause willst... kannst du sonst heute bei mir übernachten. Wir müssen morgen ja beide nicht arbeiten. Wir können uns morgen ja auch einen schönen Tag machen um alles was heute passiert ist zu vergessen" sage ich ohne zu zögern. Ich wusste immer noch nicht was ich von Zayn halten sollte, aber er braucht zur Zeit, glaube ich, jemanden der für ihn da ist. 

"Danke für das Angebot, ich bleib gerne hier für diese Nacht. Ich weiss das wirklich zu schätzten... Nur weiss ich nicht wie ich dir danken soll, du bist der erste Mensch, seit langem, der so lieb zu mir ist..." er schaut mich dankbar an und lächelt leicht. "Wollen wir vielleicht einen Film schauen?" fragt er.

"Ja klar, was möchtest du schauen?"

"Mhmmm weiss nicht... was möchtest du denn schauen?"

"Wie wäre es mit Toy Story?"

"Klingt gut" 

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Als der Film vorbei ist schaue ich müde zu Zayn, dieser ist bei den letzten Minuten des Films eingeschlafen. Ich stehe leise auf und hole eine Decke aus dem Schrank. Vorsichtig und liebevoll decke ich ihn damit zu. Er bewegt sich kurz und murmelt etwas unverständliches. 

Er sieht so süss aus wenn er schläft. Das erste mal konnte ich ihn ungestört beobachten und inspizieren. Beinahe alles ist perfekt an ihm. Seine Haare, seine Augen, seine Wimpern einfach wow. Ich lächle leicht bei den Gedanken. 

Ich stehe auf, gehe in mein eigenes Zimmer und lasse mich müde aus mein Bett fallen. Was für ein Tag. Ich konnte immer noch nicht ganz glauben was heute passiert war... es kommt mir vor wie ein schlechter Traum. Vorallem hätte ich niemals gedacht das Zayn jemals zu mir nach Hause kommt, geschweige denn bei mir schläft. Müde decke ich mich zu und falle bald schon in einen tiefen schlaf. 

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Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnacht, geniesst die Festtage :D

Opinions


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