Kapitel 21

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„Die Nacht ist noch jung", sage ich und schaue aus dem Fenster. „Möchtest du tanzen gehen?", fragt Matteo und fährt in Richtung Innenstadt. „Gerne, ich könnte ein paar Drinks vertragen", sage ich und Matteo nickt. „Da bist du nicht allein", sagt er und fährt über eine große Brücke auf die beleuchtete Seite der Stadt.

„Bist du hier aufgewachsen?", frage ich und schaue aus dem Fenster. „Teilweise", sagt Matteo und ich schaue ihn von der Seite an. „Aber ich bin eher auf der anderen Seite aufgewachsen", sagt er und zeigt mit seinem Finger hinter sich und auf die Richtung, aus der wir gekommen sind.

Seinen Wagen parkt er in der Gasse neben einem Club. „Du kommst also von der reichen Seite", stelle ich klar und hüpfe aus dem Auto.

„Mein Kleid ist viel zu lang", sage ich und schaue an meinem familienfreundlichen Kleid herunter. „So ist es besser. Nur ich sollte wissen, wie du unter dem Kleid aussiehst", sagt Matteo und ich schnaube auf. „In sowas kann ich doch nicht tanzen gehen", sage ich und stelle mich vor Matteo hin. „Dein Glück, dass ich gestern noch einen Koffer im Auto vergessen habe, weil ich zu müde war alle ins Haus zu tragen", grinst er und öffnet den Kofferraum. „Perfekt", sage ich aufgeregt und öffne meinen zweiten Koffer. Jackpot.

Ich habe einen Koffer mit akzeptablen Sachen gepackt und einen mit nicht so akzeptablen Sachen und viele Stangen an Menthol Zigaretten.
„Das sieht gut aus", sage ich und halte ein kurzes, goldenes und rückenfreies Kleid hoch. „Und wo ist der Rest vom Kleid?", fragt Matteo und legt seine Finger an den Stoff. Laut lache ich und drehe Matteo um. „Schirm mich bitte ab, oder jeder sieht meine Spitzenunterwäsche", grinse ich und ziehe das alte Kleid aus. „Oh kleines", sagt Matteo und stellt sich in seiner vollen Größe hinter mich.

Hastig schaut er hin und her und achtet darauf, dass auch ja keiner zu uns schaut. Schnell schlüpfe ich in das andere Kleid und drehe mich zu Matteos Rücken um. „Du kannst dich wieder umdrehen", sage ich und tippe auf seine Schulter. Matteo schaut mich an und schüttelt seinen Kopf.

„Wow", sagt er und versucht weitere Wörter aus seinem Mund zu bekommen. „Gehen wir?", frage ich Matteo, der immer noch wie in einer Trance vor mir steht. „Ich - äh", sagt er und ich greife nach seiner Hand und ziehe uns aus der Gasse.
„Kennst du den Besitzer?", frage ich Matteo, der sich in der Zwischenzeit wieder eingekriegt hat. „Nein, aber hier kennt jeder meinen Namen", sagt er und zieht mich an der Schlange vorbei.

Der Türsteher dreht sich zu uns um, nachdem er mit ein paar eindeutigen minderjährigen Mädchen geflirtet hat und schaut mit einem bleichen Gesicht in das von Matteo. Dieser hebt nur seine Augenbraue und läuft mit mir am Türsteher vorbei und hält mir die Tür auf. „Hat doch super funktioniert", sage ich und laufe zur Bar.

Jeder Club ist gleich aufgebaut, es ist so einfach die Bar zu finden. Gut für mich. Schlecht für meine Gesundheit.
Ein Schild an der Bar einer Deutschlandflagge, lässt mich entspannt aufatmen. Ich habe heute so viel Italienisch geredet, dass reicht für die nächsten Jahre.

„Hey", sage ich und der Barkeeper dreht sich zu mir um. „Was darf's sein?", fragt er und ich schaue auf die Karte vor mir. „Irgendwas mit vielen Prozenten", sage ich und er grinst mich an. „Na das ist mal 'ne Ansage", lacht er und stellt mir ein paar Shots hin. „Hier", sage ich und drücke Matteo zwei Shotgläser in die Hand.

„Auf unsere künftige Hochzeit", sagt er und ich ziehe meine Augenbrauen hoch. Was soll's.
Jedes Glas nacheinander trinken Matteo und ich aus und setzen uns nach oben an die Tische.

„Wie findest du meine Familie?", fragt er und trinkt seinen siebten Shot aus. „Bezaubernd, bis auf Damiano und deine Oma ist ... gewöhnungsbedürftig", sage ich und Matteo nickt. „Auf jeden Fall. Wir beide sind erst miteinander ausgekommen, nachdem ich den Kopf meines ersten Opfers nach Hause gebracht habe", erklärt er und ich schaue ihn angewidert an. „Keine Details bitte", ermahne ich ihn. Matteo verdreht nur seine Augen und grinst. „Damiano ist ein Fall für sich", sagt er und ich setze mich gerade hin.

„Er ist der Einzige, der mir Angst macht", gestehe ich. „Er wird dir nie etwas antuen", sagt Matteo und ich schnaube auf. „Woher willst du das Wissen?", frage ich.
„Er weiß ganz genau, dass ich dieses Land in Schutt und Asche legen werde, wenn er dir gegenüber die Hand erhebt", sagt Matteo und trinkt seinen letzten Shot aus. „Ich fühle mich geehrt", sage ich und stehe auf. „Komm lass uns tanzen gehen", sage ich und ziehe Matteo mit mir mit.

„Coco?", fragt er und ich drehe mich zu ihm um. Seine Hände legt er an meine Taille und drückt mich an sich heran. „Drei Dinge eigentlich", sagt er und zieht mich aus der Menge raus. „Erstens möchte ich dir versichern, dass ich mich noch an meinem älteren Bruder rächen werden. Zweitens tut es mir leid, dass ich es als Ausrede benutzt habe, dass wir beide verheiratet sind und drittens... Cozza besteht darauf, dass du und ich morgen auf unser Familienfest gehen", sagt er und ich lege meinen Kopf in den Nacken.

„Also noch mehr von deiner Familie?", frage ich und Matteo nickt. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich da nicht teilnehmen werde, aber du...", sagt er und greift mit beiden Händen nach meinem Gesicht. „Du hast meine Familie um deinen Finger gewickelt und jetzt müssen wir dorthin", flüstert er in mein Ohr und ich kichere.
„Gibt es Drinks?", frage ich und Matteo nickt. „Na dann, wir müssen ja nicht allzu lange bleiben", sage ich und ziehe Matteo wieder auf die Tanzfläche. „Ich danke dir", sagt er und legt seine Arme um meine Hüfte, „meine Mutter würde mich sonst umbringen."

Wie damals schmiegt sich Matteos Körper perfekt an meinen und nach und nach nimmt er ihn mit seinen Händen ein. Meine Hände habe ich in seine Schultern vergraben und unsere Gesichter sind nur noch Millimeter voneinander entfernt. Die Hitze hat sich um uns aufgebaut, die Musik ist leiser geworden und die Wirkung des Alkohols hat sich intensiviert.

„Kleines?", stöhnt Matteo in mein Ohr und ich nicke. „Darf ich dich Küssen?", fragt er und mein Herz fängt an zu klopfen.

Matteos Augen haben sich verdunkelt. Das Grün wurde zu einem tiefen Schwarz. Vereinzelte Schweißperlen vom Tanzen laufen seinen Hals herunter und seine Locken fliegen wie wild herum. Seine Augen sind glasig, seine Wangen errötet und seine Lippen geöffnet. Oh verdammt.

Matteo lehnt sich weiter zu mir herunter und ich ziehe seinen Duft von Pfefferminze ein. So muss es sein. Oh, dieser Geruch. Oh, dieser Mann.
Kurz keuche ich auf, bevor ich meine Lippen auf seine drücke. Matteos Augen fallen sofort zu und er legt seine Hände an meinen Gesicht und dreht mich zu sich hin. So schnell wie ich meine Lippen auf seine gedrückt habe, so schnell löse ich sie auch wieder. „Cazzo! (Fuck!)", stöhnt Matteo tief und in mir zieht sich alles zusammen.

„Drei Jahre habe ich darauf gewartet", flüstert er zu sich selbst. „Drei lange Jahre", sagt er und schaut mir direkt in die Augen. „Ich würde alles tun, um die Zeit zurückzudrehen, um meine Fehler zu beseitigen", sagt er und zieht mich zum Hintereingang. „Verdammt", sage ich und spüre, wie meine Wangen roter werden.
Schnell öffnet Matteo mir die Autotür und steigt danach auf seiner Seite ein.

„Bist du dir sicher?", fragt er und lehnt sich über mich. „J-", flüstere ich, bevor mich Matteo mit seinen Lippen unterbricht und mich auf den Sitz drückt. „Dann hättest du auch nicht fragen müssen", lache ich und lege meine Arme um seinen Nacken. „Du hättest so oder so zugestimmt", grinst Matteo.

„Und da wärst du dir so sicher gewesen?", frage ich und ziehe eine Augenbraue nach oben. „Ich habe deinen Herzschlag gehört und wie dein Körper unter meinen Berührungen gezittert hat", grinst Matteo und mir bleibt die Spucke weg. „Was?", frage ich und streiche meine Haare nach hinten. „Du reagierst genauso wie damals auf mich", lacht Matteo und schließt seine Augen, bevor seine Lippen erneut auf meine treffen. Er hat recht. Und das gebe ich nur ungern zu.

Seine Lippen drückt er wieder auf meine und fährt mit seiner rechten Hand unter mein Kleid und gräbt seine Finger in die Innenseite meiner Oberschenkel.

„Matteo", stöhne ich auf als er mit seinen Fingern in mich eindringt. Matteo keucht auf und wandert mit seinen Lippen meinen Hals runter. „Scheiße", stöhne ich und merke jetzt schon meinen anrollenden Orgasmus. Nur seine Finger bringen mich dazu mich komplett aufzulösen.
„Matteo!", stöhne ich laut auf und er drückt seine Lippen auf meine. Seine Finger gleiten immer schneller in mich rein und raus und meine Atmung wird immer kürzer und unregelmäßiger. „Komm für mich", flüstert er in mein Ohr und das gibt mir den Rest. Meine Finger kralle ich in seine Schultern und drücke meinen Rücken durch.

„Schön zu sehen, was meine Stimme immer noch bei dir bewirkt", flüstert Matteo und legt seine Lippen erneut auf meine.

NUDES? IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt