NUDES? II

Kapitel 17

Laute Schritte laufen über die Scherben und bleiben vor dem Schreibtisch stehen. Meine Hand auf meinem Mund kralle ich tiefer in mein Fleisch und drehe mich zu meinem Revolver um - er liegt außer Reichweite. Das Einzige, was einer Waffe ähnelt ist eine Lampe auf dem Boden.

Leise atme ich ein, nehme die Hand von meinem Mund, nehme einen Stift vom Boden und werfe ihn nach links in die Ecke. In der Zeit greife ich nach der Lampe, stehe auf und werfe sie in das Gesicht der Person, die sich in der Zeit zu dem Stift umgedreht hat. Gedämpft stöhnt die Person auf und schlägt ihre Hände in ihr Gesicht.
Die Scherben der Lampe fallen auf den Boden und die Person taumelt nach hinten. Schnell stelle ich mich auf den Schreibtisch, stemme mich ab und springe auf den Mann drauf. Der Mann geht zu Boden und ich lege meine Beine um seinen Hals und drücke zu. „Scheiße", jault dieser gedämpft und drückt seine Hände in mein Fleisch.

„Coco", flüstert die Person und nimmt seine Ski Maske ab. Matteos Locken fallen aus der Maske und ich lockere meinen Griff. „Matteo?", frage ich entsetzt und er hustet auf. „Oh mein Gott", sage ich und nehme sein Gesicht in meine Hand.

„Entschuldige bitte", sage ich und Matteo grinst mich an. „Schon gut", sagt er und räuspert sich.
„Kannst du das nochmal machen?", fragt er und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Mein Blick geht auf Matteos Hose herunter und auf die Wölbung. „Nicht dein Ernst", schnaufe ich und lege beschämt die Hände in mein Gesicht. Matteo lacht und zieht mich zu sich, bevor er uns umdreht, sodass ich unter ihm liege. „Matteo, das hat dich nicht ernsthaft angemacht", lache ich und er grinst. „Oh doch", sagt er und drückt einen Kuss auf meinen Hals. „Wag es dir", lache ich und drücke seinen Kopf nach oben.

„Ist alles okay bei dir?", frage ich und Matteo nickt. „Bis auf die Spannung da unten ist alles super", sagt er und zieht mich mit sich hoch. „Wie geht es deinen Männern?", frage ich und Matteo lächelt mich an. „Denen geht es super", sagt er und ich schaue mich nach Lorenzo um, der uns gegenübersteht und mich anlächelt.
„Hast du etwas gefunden?", fragt Matteo. Das Papier mit meinem Briefkopf gebe ich ihm in die Hand und er schaut sich dieses genau an. Lorenzo schaut ihm über die Schulter und nickt.

„Gefälschte Unterschrift und alter Briefbogen", sagt Lorenzo und ich nicke. „Hast du alle alten Papiere zerstört?", fragt Matteo. „Nein. Ich benutze sie zu Hause, als Notizzettel", sage ich und Matteo schaut mich an. Was? Weiß er nicht, wie teuer solche großen Mengen an Papier sind?
Sowas verschwende ich doch nicht.

„Und Mauricio hat vollen Zugriff darauf?", fragt Matteo und ich nicke. „Na dann", sagt er und dreht sich zu Lorenzo um. „Fackeln Sie alles ab", sagt er und greift nach meiner Hand.

„Muss ich jetzt eigentlich die ganze Zeit von der Polizei wegrennen?", frage ich, „die werden mir niemals glauben, dass Mauricio das gemacht hat - wir haben keine Beweise."
„Ich kümmere mich darum", sagt Matteo und läuft mit mir an seinen Männern vorbei.
Ich sehe keine Gesichter von damals. Matteo hat wirklich „aufgeräumt". Bis auf Lorenzo, ist keiner mehr übriggeblieben. Der ein oder andere lädt seine Waffe nach, kümmert sich um seine Wunden oder raucht eine. Ich will auch eine.

„Hätten Sie noch eine übrig?", frage ich einen dunkelhaarigen Mann in meinem Alter. Seine Augen blitzen auf und er nickt mich an. „Natürlich", sagt er und hält mir eine Menthol Zigarette hin. „Es ist selten jemanden zu sehen, der die gleichen Zigaretten raucht wie ich", lache ich und entferne mich von Matteo. „Ich dachte auch, ich bin der Einzige", grinst er und hält das Feuerzeug unter meine Nase. Zitternd öffnet er die Kappe und zündet meine Zigarette an. „Danke schön", grinse ich und laufe zurück zu Matteo, der mich mit verschränkten Armen mustert.
Kurz schüttelt er den Kopf, bevor er mir die Autotür aufhält. „Brennt alles nieder", sagt er und alle drehen sich mit Benzinkanistern um. Lorenzo winke ich noch hinterher, bevor Matteo auf das Gaspedal drückt und losfährt.