4.

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Zu Mittag gab es Kartoffelpüree mit Spinat und Fischstäbchen. Ich hatte total Schmacht, weil Dylan mich vom Frühstück abgehielten hatte. Ich nahm mir einen großen Teller und setzte mich an einen der leeren Tische. Es schien keinen zu stören.
„Wieso sitzt du hier denn so allein?", fragte mich jemand und ich blickte auf, in die Augen Dylan's. „Ich kenn hier fast keinen..vorallem ist es mir etwas unangenehm"
Er setzte sich zu mir. „Wenigstens kennst du mich"
„Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht sein soll", sagte ich misstrauisch.
Er sah zu mir und seufzte.
„Entschuldige wegen vorhin. Das war echt dreckig von mir. Natürlich sind Frauen auch stark, aber hier gibt es einfach keine. Das hat den Grund, dass-"
„Sie euch Jungs nur den Kopf verdrehen würden", fiel ich ihn ins Wort.
„Stimmt doch garnicht", stritt er lachend ab.
„Ja wohl. Das waren seine Worte"
„Seine?", fragte Dylan.
Ich zeigte auf meinen Entführer, der gerade mit den anderen Jungs sich unterhielt.
„Oh Tommy", bemerkte er.
Ich nickte.
„Muss er gerade sagen", witzelte Dylan.
Ich sah ihn fragend an, aber er ignorierte mich und fing an zu essen.
„Vielleicht können wir ja nochmal von vorn anfangen", sagte er mit vollem Mund.
„Gern. Aber erst wenn du deinen Mund leer hast", kicherte ich.
Er hob einen Finger, der mir zeigen sollte, dass er gleich so weit wäre. „Gern", er reichte mir die Hand.
„Ab jetzt werd ich dir nicht mehr an den Haaren ziehen, oder irgendetwas schlimmeres machen"
Ich nahm seine Hand nickend entgegen.
„Und ich werde dir keinen Saft ins Gesicht schütten", sagte ich und musste mir dabei ein Lachen verkneifen.
„Hört sich gut an"

„Wie geht es deinen Haaren eigentlich? Muss doch weh getan haben", fragte Dylan und betrachtete meinen Kopf.
„Besser..und ja es hat echt weh getan, aber ehrlich die waffe auf dem Kopf war schlimmer"
Dylan zog kurz scharf die Luft ein, als hätte man ihm auch eine Waffe auf den Kopf gehauen. „Kann ich verstehen"
„Sag mal..was genau machst du so?"
Er sah mich kurz verwirrt an und fing dann an zu lachen, „Was?"
„Naja..was ist deine Aufgabe hier?"
„Wir haben alle meistens die selben Missionen"
„Erzähl mir mehr davon", drängte ich und schob mein Tablett zur seite.
Er nickte und setzte sich neben mich, damit er einen besseren Blick auf die anderen hatte.
„Den da kennst du ja schon", er deutete auf Tommy. „Das ist unser Boss. Eigentlich nicht so ein lieber, aber manchmal kann er echt nett sein wenn er will"
Ich betrachtete den blond haarigen. Er war echt sehr lieb. Nichts vor dem man sich fürchten müsste..
„und das ist Ki", er deutete auf den Jungen neben Tommy. „Er ist ein Sani und kann richtig gut mit den Überwachungskameras umgehen" Ich realisierte, das das der junge mit den asiatischen Zügen war, der mir das Essen in die Zelle gebracht hatte.
„Der direkt daneben ist Will. Ein harter Brocken wenn du mich fragst und die linke Hand des Chefs"
Er sah nicht gerade lieb aus.
Dylan stellte mir noch viele andere vor und von jetzt auf gleich, fühlte ich mich nicht mehr so Unbehagen. Immerhin wusste ich nun alle Namen, was sie machten und dann Dylan noch ein paar Sachen mehr.
Ki zum Beispiel war verheiratet.

„Ihr vertickt also Drogen und Waffen"
„Liebes..das macht jeder", er verdrehte die Augen und lehnte sich gegen die Wand die hinter unserer Bank bereits war.
„Auch mein Vater?", fragte ich.
Er sah mich verwirrt an und lachte kurz, aber als er realisierte, dass es kein Scherz gewesen war, hörte er auf.
„Wie? Du weißt nicht was dein Vater macht?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich weiß das er ein Mafiaboss ist, aber nicht das er mit Drogen handelt, oder Waffen. Wobei, das hätte man ahnen können"
Dylan nickte.
„Dein Vater ist sehr gefährlich..für uns zumindest und jede andere Mafia"
„Er hat schon viele Banden ausgeschaltet und auseinandergenommen, aber uns..bis jetzt hat er uns nicht bekommen und darüber kannst du eigentlich froh sein."
„Wieso?", fragte ich.
„Naja immerhin haben wir gerade einen Neuanfang gehabt oder?", er schubste mich mit dem Ellenbogen an.
Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen.
„Da haben sich zwei aber vertragen", hörte ich jemanden vor uns sagen.
Es war der Boss höchst persönlich.
„Dylan hat sich entschuldigt", sagte ich lächelnd.
Dylan sah kurz zu mir rüber. Angst und Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Dylan sah zu Tommy, der wiederum zu ihm.
„J-ja..das hab ich"
Tommy nickte.

ᕼE ᔕEEᔕ YOᑌWo Geschichten leben. Entdecke jetzt