Kapitel 6

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*Apache * 

Es war Sonntag der Tag der Abreise, ich packte meine Kleider wieder in meinen Koffer. Immer wieder kam mir Emilia in den Kopf, ihre blauen Augen, die einem in die Seele blickten. Ich blickte aus dem Fenster und sah wie der schwarze Bus auf dem Hof parkte und die 20 Gewinner dort wieder einstiegen  um nach Hause zu kommen. Dann sah ich sie, ihre braunen Haare zu einem lockeren Zopf gebunden, sie stand etwas abseits von den anderen. Emilia blickte zum Hauptgebäude zurück und sah nach oben und kurz trafen sich unsere Blicke.  

Ohne nachzudenken, hob ich meine Hand in stiller Hoffnung, sie würde mich sehen, aber das tat sie nicht,  sie stieg in den Bus ein und hinter ihr schloss sich die Tür. 

*Emilia* 

Ich erwachte aus einem komischen Traum, in diesem kam immer wieder Apache vor. Noch nie habe ich so intensiv von einem Mann geträumt.  Lag es an dem kurzen Gespräch mit ihm von letzter Nacht?  Immer wieder dachte ich daran, wie er vor mir stand, wie er mit mir gesprochen hat. 

Ich packte mein letztes Kleidungsstück in den Koffer und schloss diesen. Leider war heute der Tag der Abreise und ich wusste, dies werde ich nicht noch einmal erleben. Ein letztes Mal blickte ich aus dem Fenster zum Parkplatz und sah den weißen Mercedes-Benz von Apache mit den goldenen Felgen. 

"Dann lass uns kennenlernen.  Mein Name ist Volkan." Seine Stimme hallte aus meinen Erinnerungen in meinem Kopf. "Volkan." Flüsterte ich leise vor mich hin, als müsste ich mir diesen Namen einspeichern. 

Ich ging aus meinem Zimmer, gab den Schlüssel ab und sah auf dem Hof schon den Bus stehen. Hakan öffnete den Kofferraum, damit wir unsere Koffer rein packen konnten.  Ein letztes Mal blickte ich zu der Herberge und sah aus einem Fenster blickend, den jungen langhaarigen Türken. Volkan sah direkt zu mir und er hob zum Abschied seine Hand.  Ich wusste, dieser Gruß war nur für mich gedacht.  Aber ich konnte ihn nicht länger ansehen,  ich wusste, wir werden uns nie wieder so nah sehen. Ich drehte mich weg und spürte heiße Tränen über meine Wange laufen, während ich in den Bus einstieg.  

*Apache* 

Ich machte mich, nachdem der Bus den Hof verließ,  auf den Weg zu meinem Auto. Mit einem Knopfdruck auf dem Autoschlüssel öffnete sich der Kofferraum und ohne große Mühe verschwand mein Koffer darin. 

Hinter mir hörte ich eine Stimme, die zu Musti gehörte: " Hey Volkan, kann ich bei dir mitfahren? Tuna fährt noch nach Berlin und ich wollte zurück zu meinem Kater." Ich drehte mich zu meinen Freund um, seine schwarzen kurzen Haare lagen ihm auf der Stirn und mit seinen braunen Augen sah er aus wie ein kleiner Hundewelpe. "Jo klar, ein Platz ist noch frei. Würde aber gern vorher bei Ricarda halten. Wenn dich das nicht stört." Musti schüttelte mit dem Kopf und stieg auf der Beifahrerseite ein. 

Die Fahrt in Richtungen Heimat war entspannend, Musti ist einer der Beifahrer die auf der halben Strecke einschlafen und die andere Hälfte nur verträumt aus dem Fenster sehen. 

Als wir Mannheim erreichten, erwachte Mustafa aus seinem Schlaf, er rieb sich die Augen und streckte sich. "Hab ich gut geschlafen. Was genau willst du bei Ricarda, Bro? " fragte er mich. " Ich will sie fragen, warum sie sich seit Wochen nicht mehr gemeldet hat, nach meinem Gespräch." Antwortete ich ihm und hielt an einer roten Ampel. Mustafa legte nachdenklich den Kopf auf die Seite und fragte weiter: "Um was ging es?" "Um nichts Schlimmes, lediglich darum, dass ich es leid bin, ihr Sugar Daddy zu sein." Mustafa nickte verständlich und wir fuhren auf den Parkplatz, wo Ricarda wohnt.

 Ich schaltete den Motor, klopfte meinem Kumpel auf die Schulter und sagte, dass ich mich beeilen werde. Kurz bevor ich vor der Eingangstür des Treppenhauses war, wurde diese ruckartig geöffnet. Ein junger Mann mit braunen kurzen Haare und einem, ich würde sogar sagen 5 Tage Bart, rannte in meine Arme. " Tut mir Leid," sagte der junge Mann und sah zu mir,  seine Augen wurden größer und sein Mund war leicht geöffnet. " Apache?" stotterte er. Ich nickte nur und war leicht genervt, ich hatte gerade gar keine Zeit mich mit Fans auseinanderzusetzen. 

Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt