Kapitel 35

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Kapitel 35

*Sasan*

Noch immer lag ich im Bett und starrte die Decke an. Ich wollte einfach nur noch allein sein, ich wollte meine Ruhe. Volkan hat alles in seinem Leben erreicht, er hat Ruhm, er hat Erfolg und Emilia. Versteht mich nicht falsch,  ich gönne es ihm von ganzem Herzen. Aber tief im Inneren wollte ich auch nach oben. So wenige Menschen kennen meine Musik, aus diesem Grund ließ meine Motivation nach. Hier und da gab es Fans, die mir mit Worten oder auch Taten ein kleines Lächeln zauberten, aber es waren Ausnahmen. 

Mein Handy vibrierte und genervt schaute ich auf das Display,  es war Tuna, der mich anrief. Ich nahm den Anruf entgegen: "Was geht, Bro?" "Nicht viel, aber ich wollte mit dir reden." Hörte ich Tuna auf der anderen Seite. Er klang leicht besorgt, ich seufzte und setzte mich aufrecht im Bett hin. "Lass hören." Sagte ich und lauschte den Worten von Tuna: " Gibt es einen Grund, wieso du nicht bei den Dreharbeiten von Breaking your heart und Neunzig mitmachen willst? Seit Ende der Tour habe ich nichts mehr von dir gesehen oder gehört. Ist wirklich alles gut?" "Ja klar, bro. Ich will nur etwas für mich sein." Sagte ich und erhob mich aus meinem Bett.

Ich ging in mein Wohnzimmer und zwischen schmutzigen Tellern lagen meine Zigaretten. Ich klemmte mein Handy zwischen Ohr und Schulter und während Tuna weiter redete, zündete ich mir eine Zigarette an: "Etwas für dich sein? Bro, ich kenne dich schon seit Kindergarten und du warst immer dabei. Was liegt dir auf dem Herzen?" Ich seufzte und zog an der Zigarette und während der Qualm aus meinem Mund stieg, antwortete ich Tuna: " Ich mach mir Gedanken, sind wir nicht nur die Hampelmänner von Apache? Ich wollte so gern selbst mit meiner Musik bekannt werden und was ist? Genau nichts. Diggah, ich habe die Schnauze voll. Dann hat Volkan das Glück, so ein schönes Mädchen zu haben." Tuna seufzte: " Sasan, bro, lass dich doch nicht so hängen.  Nur weil kaum einer auf dich aufmerksam wird. Wenn du dich in deiner Bude vergräbst, wird es auch nichts, nicht mal mit nem Girl. Hör zu, ich wollte später mlt Musti in die Shishabar, komm doch mit. "

Ich schüttelte mit dem Kopf und schnippte die Asche in den Aschenbecher: "Ich weiß nicht." "Nicht ich weiß nicht. 18 Uhr Shisha-Bar in Mannheim. Wir sehen uns." Und mit diesen Worten legte Tuna auf. Ich schnaubte genervt und schmiss mein Handy auf die Couch. Meine Lust rauszugehen war gleich null, aber wenn ich nicht komme, war ich der Idiot also hieß Arsch zusammenkneifen und mit hin fahren. Ein letztes Mal zog ich an der Zigarette und drückte sie im Aschenbecher aus.

Der Abend rückte näher und ich schnappte mir meine Klamotten, ich entschied mich für meinen weißen Pullover und eine schwarze Jogginghose, auch eine frische Boxershort musste her. Mit all den Sachen ging ich zur Dusche. Das warme Wasser tropfte auf meinen Körper, ich schloss meine Augen und genoss es. Es fühlte sich an, als würde nicht nur der Schmutz von den letzten Tagen von mir fließen, es steigerte meine Lust. Das Wasser tropfte von meinem Körper und ich nahm ein Handtuch und wickelte es um meine Hüfte. Mit dem Föhn trocknete ich meine Haare, um sie zurück zu geelen. Erst als jede Strähne so saß, wie ich es mir wünschte, schlüpfte ich in meine Kleider und sprühte etwas Parfüm auf.

Ein letzter Check im Spiegel und ich ging aus meiner Wohnung zu meinem Smart. Ich griff nach meinem Autoschlüssel und öffnete den Wagen. "Entschuldigung." Hörte ich hinter mir eine weibliche Stimme sagen. Ich drehte mich um und sah eine junge Frau mit blonden, leicht welligen Haaren. Sie hatte einen schwarzen Mantel an und trug einen roten Schal. Dafür,  dass wir fast Frühling hatten, war es noch immer sehr kalt. Ich lächelte die junge Frau an und zeigte ihr so, dass ich bereit war für ihre Frage. "Ich bin erst vor kurzem hier in Ludwigshafen gezogen und wollte fragen, ob es einige interessante Orte gibt, die man gesehen haben muss." fragte sie mich und ich lachte leise: "Ludwigshafen ist kein Ort zum Erkunden, die meisten fahren nach Mannheim." "Echt Freunde von mir sagen,  die Abteistraße sollte interessant sein." Sagte die junge Frau und sah mich an. "Nicht wirklich,  außer du bist Apache Fan. Er hat dort früher gewohnt. " sagte ich lachend. Mein Gegenüber lachte mit und sie hatte so süße Grübchen, wenn sie lachte: "Apache, sagt mir nicht viel. Ich habe mich  so gut wie nie mit dem befasst. Ich muss auch sagen, es ist nicht meine Musik" wieder lachte sie und ich nickte: "Ja, man muss ja nicht alles an Musik mögen." "Ja, das stimmt, ich heiße übrigens Nathalie und du?" Sie reichte mir die Hand und während ich nach ihr griff, sagte ich: "Mein Name ist Sasan." Nathalie lächelte mich noch immer an, ihre grünen Augen glänzen wie Saphire.

Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt