Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)

Kapitel 23

*Emilia*

Mein Wecker klingelte, es war 7 Uhr morgens an einem Samstag. Müde drückte ich den Wecker aus und zog mich um, erst nahm ich mein schwarzes Bauchfreies Shirt und meine schwarze echte Lederhose, die ich von Volkan zu Weihnachten geschenkt bekommen habe. Darüber kamen dicke, kuschelige Wintersachen. Ich hatte vor, so früh wie möglich vor der Halle in Mannheim zu warten, erste Reihe muss sein bei einem Apache Konzert.  Volkan hat mir oft das Angebot gemacht, über den Backstage Eingang die erste Reihe zu bekommen, aber das wollte ich nicht. Ich wollte an diesem Tag wie ein Fan sein. 

Die Tage vor dem Konzert waren teils entspannt, teilweise stressig.  Volkan war viel bei Mehmet in der Probehalle und probte für die Tour, ich hatte auch meine ersten richtigen Tage als Merchandising Management. Hakan erklärte mir viel auf was ich zu achten habe, wie ich dann die Verkäufe in ihrem Programm einpflege. Ich freute mich und mein erster Einsatz war in München,  Mannheim war mein freier Tag. 

Silvester verbrachten Volkan und ich zusammen in Mannheim, es war recht ruhig,  er wollte , was mich verwundert, nicht mit den Jungs feiern gehen, er wollte einen schönen Abend mit mir verbringen.  "Ich bin gern die letzten Minuten des Jahres bei den Menschen, die ich liebe." Sagte er, als ich ihn mal fragte, wieso er nicht mit den Jungs feiern geht. Wir standen Arm in Arm mit einem Glas Sekt auf dem Balkon , Volkan machte eine kleine Instastory und fing an zu lächeln. "Schau mal Schatz,  die zwei älteren Leute da drüben. Sind die nicht niedlich,  irgendwann sind wir das." Volkan zeigte mit dem Finger auf das gegenüberliegende Haus, wo eine alte Frau mit ihrem Mann Sekt im Wohnzimmer trank. Ich kicherte und stupste ihn an die Seite: "Sieht es nicht bei uns schon so aus?" "Mein Haar ist noch nicht so grau." Sagte Volkan etwas beleidigt und nahm eine kleine Haarsträhne in die Hand.  

Ich machte mich, nachdem ich mich dick genug anzog, auf den Weg zur Halle und es war sehr kalt. Etwas bereute ich es,  dass ich mich dafür entschieden habe, draußen zu warten. Aber ich war nicht die einzige verrückte, ein kleiner Trupp von Fans wartete auch. Abseits von den anderen stellte ich mich an den Eingang und tippte an Volkan eine Nachricht: " Bin da, es ist Arsch kalt hier draußen." Ich beobachtete die anderen und freute mich, bald meinen Freund auf der Bühne zu sehen.  Ja, ich war zwar bei den Proben dabei,  aber live ist es eine andere Hausnummer. Zwei Mädels erkannte ich in der Menge wieder, es waren die, die mich damals am Parkplatz belästigten.  Wie hieß die rothaarige nochmal?  Chantal und ihre Freundin hieß Elena. Chantal blickte zu mir, stieß ihre Freundin an und sagte ihr etwas. Ihre Freundin schüttelte nur mit dem Kopf. 

Mein Handy vibrierte und ich erhielt ein Bild, so wie eine Nachricht von Volkan.  Auf dem Bild konnte ich sehen, wie er im Bett lag, er schrieb: " Ich noch nicht, im Bett ist es im Übrigen sehr warm." "Arschloch." Ich musste trotzdem lachen beim Tippen der Antwort.  Als Reaktion erhielt ich nur einen Kuss Smiley.  

Der Abend rückte näher und immer mehr Fans kamen,  Chantal und Elena waren in den Massen verschwunden.  "Sag mal, bist du nicht die, die wir letztens auf dem Rewe Parkplatz gesehen haben?" Ich drehte mich zu der männlichen Stimme um und es war der Türke mit dem Adidas Hoodie, daneben war sein Kumpel.  Ich nickte nur. "Krass, mein Name ist Erkan und das ist Mika." Erkan reichte mir die Hand und ich ergriff diese: " Emilia." "Wie kamst du an den Wagen von Apache?" Fragte mich Mika, flüsterte aber, er wollte kein Aufsehen erregen. Mika kam etwas näher zu mir: "Ich schwör, ich sage es keinem." Ich lächelte und sagte: "Belassen wir's dabei,  dass ich Apache privat kenne?" "Sag bloß und du stehst hier wie ein normaler Fan und wartest auf Einlass? Du lügst doch." Sagte Erkan auch sehr leise. "Warum sollte ich lügen? Ich bin ein Fan und ich will keine Extras von Apache haben. Punkt." Ich drehte mich zum Eingang und der Moment der Erlösung kam. Die Tür öffnete sich Tickets, Taschen und Körper wurden kontrolliert und in schnellen Schritten ging es in Richtung Bühne.