Kapitel 41

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*Sasan*

Ich schaffte es ohne Navi zum Stall von Nathalie. Noch immer dachte ich an das Gespräch mit Emilia, ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich bin nein, ich wäre ein großer Idiot mich meinen Gefühlen zu Emilia hinzugeben. Wie selbstverständlich parkte ich meinen Wagen auf dem Hof, die Blicke der anderen Reitermädchen schaltete ich diesmal aus. Waren bestimmt neidisch, dass ich mehr PS unter dem Hintern hatte als die.

Ich schloss den Wagen und ging zur Box von dem Pferd von Nathalie, aber sie war leer. "Fuck." flüsterte ich leise und ich suchte sie. "Ich hab ihr doch gesagt, ich komm gleich. Verdammte Scheiße man. Wo ist sie!" Redete ich mit mir selbst und wollte gerade auf den Hof zurück, aber stieß mit jemandem zusammen. Es war ein kleines Reitermädchen, blonde Haare mit einer schwarzen Reitkappe und einer sehr enganliegenden schwarzen Hose , darüber ein blaues Poloshirt. "Tschuldigung." Stottert das Mädchen und blickt zu Boden. Ich lächelte und legte meine Hand auf ihre kleine Schultern: "Alles gut, hat sich ja keiner verletzt." Das Mädchen sah zu mir hoch und lächelte mich zurück an: "Ja, das stimmt, du bist neu hier? Wusste gar nicht dass Jungs wie du reiten." Ich lachte und schüttelte mit dem Kopf: "Ich hab kein Pferd, ich besuche nur jemanden, besser gesagt ich suche eine Person." "Wen den?" Ich lächelte und sah dabei zu der kleinen Reiterin: "Nathalie, blonde Haare, grüne Augen wunderschön voll Lippen, ein Körper wie ....." "Stopp! Ich will nicht deine Liebeserklärung hören." Sagte das Mädchen und sah zu mir Vorwurfsvoll hoch. Ich kratze mir verlegen am Hals und lächelte entschuldigend. "Aber Nathalie ist mit Scotty auf dem Longierzirkel, komm, ich bring dich hin." Sie winkte mir mit ihrer Hand und symbolisierte mir so, ihr zu folgen.

Artig und mit starken Herzrasen folgte ich dem kleinen Mädchen. Ich war nervös, wollte sie wieder sehen, wollte mehr von Nathalie. "Schau da vorne ist sie." Sagte das Mädchen und zeigte mit dem Finger auf einen eingezäunten Bereich. Da stand sie ihre Haare wieder zum Zopf gebunden und in einem hohen Tempo lief ihr Pferd um sie im Kreis herum. Nur ein Strick verband die beiden. Nur auf Nathalie schauend, ging ich zum Holzzaun und stützte meine Arme ab. "Scotty! Los! Galopp!" Rief Nathalie und schwang das Ende des Stricks in die Luft. Ihr Pferd verstand es und sein Tempo wurde schneller. Das Beben der Hufe gleichte dem Schlagen meines Herzes. "Komm! Wir gehen rein." Sagte das Mädchen und zupfte an meinem T- Shirt. Ich erschrak leicht, hatte vergessen, dass noch wer dabei war. Das Mädchen ging durch ein Tor auf den Platz. "Wie soll ich da rein, während das Pferd um sein Leben rennt?" Fragte ich skeptisch. Dieser Strick sah nicht besonders sicher aus. Zu groß war mein Respekt vor diesen Tieren. "Komm du Angsthase." Verspottete mich das Mädchen und ging noch näher an das rennende Pferd. Ich atmete tief ein, gut, wenn das Mädchen da hin geht, dann schaffe ich es auch. Ich ging auf den Platz, blieb aber weit weg vom Geschehen. "Nathalie! Der lustige Mann sucht dich. Kennst du den?" fragte das Mädchen Nathalie. Lustiger Mann, was soll das denn? Nathalie sah erst zu dem Mädchen und dann zu mir. Unsere Blicke trafen sich und in diesem Moment fing mein Herz wieder an, schneller zu schlagen. Kann ein Mensch zwei Menschen gleichwertig lieben?

Das Pferd bemerkte die Unachtsamkeit von Nathalie und unterbrach von selbst sein Training. "Sasan?" Kam es von ihren Lippen. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, was aber schnell wieder verschwand und sie sich an das Mädchen wandte, was mich zu ihr führte: "Mia, tust du mir einen Gefallen und longierst Scotty?" Mia nickte und nahm das Seil entgegen. Nathalie blickte wieder zu mir und ging auf mich, als sie den Zirkel verlassen hatte, startete das Pferd wieder und drehte seine Runden.

"Sasan, ich hab doch gesagt ich kann jetzt nicht." Sagte Nathalie und stand direkt vor mir. Ihre grünen Augen blickten direkt zu meinen. Ich nickte: "Ja, aber ich wollte nein, ich musste dich sehen. Ich will dich kennenlernen und zu einem Date in Mannheim einladen." "Date? Mannheim?" "Ja, ich will dich gerne ausführen." Sagte ich und lächelte sie an. Nathalie zeigte auf ihre Kleidung und sprach: "Ich kann aber so nicht gehen. Ich rieche nach Pferd, so kann ich doch nicht mit dir in die Stadt." "Dann zieh dich um. Ich hole dich in 2 Stunden von dir daheim ab." Nathalie schüttelte mit dem Kopf:" Nein! Das wäre nicht gut." Leicht verwirrt schaute ich sie an, hab ich was falsch gemacht? Sie kam einen Schritt näher auf mich zu und sie legte ihre zärtlich weiche Hand auf meinen Arm: "Sasan, du weißt, mein Bruder kann dich nicht riechen. Sollte er dich bei mir sehen, ich könnte mir nicht ausmalen, was er mit dir macht. Ich nehme deine Einladung an, aber hol mich doch am Bahnhof ab. Wäre das auch okay?" "Ja, das geht auch. Ich freue mich." Sagte ich nickend und griff nach ihrer Schulter und zog ihren zierlichen Körper an mich. Nathalie lag in meinen Armen und ich spürte ihren Kopf auf meine Schultern. "Danke." Flüsterte ich leise und ein leises Lachen ertönte in meinen Ohren.

Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt