Kapitel 40

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*Emilia *

Ein grelles Licht strahlte in meine Augen und leicht benommen öffnete ich diese. Ich lag in einem Bett mit pissgelber Bettwäsche und weißen Wänden. Neben meinem Bett stand ein rollbarer Nachttisch mit einer Flasche Wasser und einem noch unbenutzten Glas. Langsam bewegte ich meinen Kopf und sah mich mehr in den Raum um, an einem Tisch auf einem einzelnen Stuhl saß Kyri. Er hatte seine Hände zusammengefaltet und schaute auf den Boden.

"K..Kyri?" Sprach ich und Kyri blickte sofort zu mir hoch. Er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Emilia! Wie geht es dir?" "Ich weiß es nicht,  wo ist mein Kind? Wo ist Volkan?" Nach meiner Frage biss sich Kyri auf die Unterlippen, es schien ihm sichtlich schwer zu fallen, auf meine Frage zu antworten: "Volkan ist auf der Intensivstation…." Kyri konnte seinen Satz nicht beenden. Geschockt riss ich meine Augen auf: "Was ist mit ihm?!" Mit einem leichten Lächeln kam Kyri auf mich zu , setzte sich an meine Bettkante und griff nach meiner Hand. Zärtlich streichelte er über diese und versuchte mich zu beruhigen.  Aber es war unmöglich,  was war mit Volkan,  wieso ist er auf der Intensivstation. "Emilia," begann Kyri und sprach ruhig weiter," Volkan geht es gut, nur eurem Kind nicht. Er wird künstlich beatmet und der Herzschlag ist nicht wirklich stark. Volkan ist bei ihm, erhole du dich erst mal von der Narkose. " Tränen sammelten sich in meinen Augen, die Angst um mein Kind war groß, ich wollte zu ihm in meine Arme nehmen. Aber ich hatte kaum Kraft, mich vom Bett zu erheben.

Kyri hielt noch immer meine Hand und sah mich besorgt an. Ich genoss die Nähe von ihm und war froh, hier nicht allein zu sein und auch froh, dass Volkan bei unserem Kind ist und dieser auch nicht allein ist. Ich schloss meine Augen und spürte meine Tränen, die über meine Wange liefen, was habe ich getan, dass unser Kind in Lebensgefahr schwebt? Ich wollte doch nur eine glückliche Familie haben, glücklich mit meinem Freund sein.
Leise ging die Tür zu meinem Zimmer auf und wurde auch genauso leise wieder geschlossen.  Die Hände von Kyri entfernten sich von mir und weiche Lippen berührten meine Stirn. Haare kitzelten meine Wange und ich öffnete meine Augen. Volkan stand neben meinem Bett und in seinen Augen war Schmerz zu lesen. Ich reckte meine Hand nach seinem Gesicht und Volkan kam zu mir runter , so dass ich seine Wange streicheln konnte. Seine unrasierten Bartstoppel kratzen leicht meine Handinnenflächen, aber es störte mich nicht. Volkan schloss seine Augen und genoss sichtlich meine Berührung.
"Babe, wir schaffen das zusammen." flüsterte Volkan und küsste meine Hand.  Noch nie habe ich so viel Schmerz in seinen braunen Augen gesehen. "Bevor du fragst,  seine Vitalwerte sind etwas stabiler, aber noch immer nicht aus dem kritischen Bereich."

Wieder spürte ich Tränen die über meine Wange laufen und Volkan strich mit seinem Daumen diese von meinem Gesicht.  "Wenn es dir besser geht, gehen wir zusammen zu ihm." Sagte er und küsste meine Stirn. Ich schloss meine Augen und war froh über seine Nähe. Seine Hände streiften leicht über meine Arme und die Müdigkeit von der Narkose ließ mich in Schlaf fallen

*Apache *

Zärtlich fuhr ich mit meinen Fingern über den Arm von Emilia. Sie schloss ihre Augen und schien eingeschlafen zu sein. Nochmals küsste ich ihre Stirn und strich mit meinen Handrücken über ihre Wange. Ich seufzte und setzte mich auf den freien Stuhl neben dem von Kyri. "Wie geht es eurem Kind wirklich? " fragte mich Kyri, sein Blick war voller Trauer. Ich seufzte hörbar und umgriff mit meinen Händen meine Knie: "Gar nicht gut, Yagiz ist zwar ein starker Kämpfer, aber die Ärzte meinten. Ohne die Maschinen die sein Herz weiterschlagen lassen, wäre er Tot." Meine Stimme zitterte und es war für mich nahezu unmöglich, meine Trauer zu unterdrücken. Yagiz wäre mein erster Sohn mit Emilia gewesen und jetzt hängt sein Leben an Maschinen. 

Kyri blickte zu mir und legte seine Hand auf meine Schulter: "Volkan, ich kann verstehen,  dass es gerade nicht leicht ist. Ich werde auf jeden Fall hinter dir stehen. Am besten wäre es auch, wir würden die Dreharbeiten in der Toskana verschieben." "Nein! Ich denke, sollte es  Emilia erfahren,  dass wir alles verschoben haben, wäre sie mir sauer." Sagte ich und strich mit meiner Hand durch meine Haare und legte diese auf die Schulter.  . "Ja klar Volkan, aber willst du nicht hier bei deiner Freundin und deinem Sohn bleiben?" Fragte mich Kyri, der mich mitfühlend ansah. Ich schüttelte mit dem Kopf: "Doch schon, allein von diesem Dreh hängt alles ab." Kyri nickte nur: "Es ist deine Entscheidung. Aber denk dran, du hast schon mal alles verloren." "Ja, ich weiß." Brachte ich nur hervor, um dann mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben.

Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt