Kapitel 20

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*Emilia *

Wir erreichten nach einem langen Flug Frankfurt,  auf dem ganzen Flug fühlte ich mich elendig. Ich dachte daran zurück, wie verletzt er vor mir stand,  die Tränen in seinen Augen und seine doch sehr gebrochene Stimme. Aber ich wollte ihn nicht mehr, er sollte lieber sein freies Leben führen, alles vögeln, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Nur war ich nicht besser als er und nicht besser als seine Ex. Ich ließ mich auf Bausa ein, ließ mich von ihm verführen.  Ja, ich bereute es, aber Rückgängig konnte man es auch nicht machen.

Hakan nahm mich mit Nesrin und Karim in seinem Auto mit und wollte uns nach Hause fahren. Apache hingegen nahm den Rest der Truppe.  Ich wollte gerade in den Wagen steigen, da spürte ich einen festen Griff an meiner Hand.  "Emilia,  bitte. Ich liebe dich von ganzem Herzen.  Bitte denke über alles nach, aber lass doch nicht alles fallen.  Bitte, ich bitte dich nur darum." Ich spürte ein Stich in meinem Herzen,  Apache klang so ernst und traurig zugleich. Ich drehte mich nicht zu ihm, wollte ihm nicht zeigen, dass ich fast anfing zu weinen. In einem sehr monotonen Ton sagte ich:  "Ich weiß es nicht, Apache." , dabei löste ich mich aus seinem Griff.  Ich schloss die Autotür und Hakan fuhr los.  Im Rückspiegel konnte ich ihn noch sehen. Er stand noch immer an derselben Stelle und blickte sehr verletzt hinterher.  Auch wenn er die Sonnenbrille trug, wusste ich, dass er versuchte, seine Tränen zu verdrücken. 

Ich  blickte aus dem Fenster, es war mittlerweile dunkel geworden und ich konnte im Fenster mein eigenes Spiegelbild sehen.  Dort sah ich ein Mädchen,  was stark  verletzt war, die Augen rot vom Weinen und das Herz gebrochen.  Dieser Urlaub nach Miami zeigte mir Apaches wahres Gesicht.  Aber ich war nicht besser, ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen und spürte, wie heiße Tränen den Weg aus meinen Augen bahnen.  Ich habe keinen Mann verdient,  er hat keine Frau verdient.  Ich will diesen Menschen nie wieder sehen. Ich hörte Hakans Stimme: "Emilia,  ich weiß du wirst und willst es mir nicht glauben,  aber Volkan liebt dich wirklich. Denke bitte nochmal über alles nach." "Was weißt du schon! Du hast nicht gesehen, wie er sich von den Bitches  verwöhnen ließ." Brüllte ich weinend.  Hakan weiß nichts, er sieht seinen Bruder als guten Menschen, aber er ist untreu, genauso wie ich.

Die restliche Fahrt verlief still, keiner sagte ein Ton Nesrin hatte sich nie mit eingemischt,  Karim schlief schon seit den ersten Minuten im Auto. Wir erreichten den Parkplatz zu meiner Wohnung, Hakan stieg ebenfalls aus und holte aus dem Kofferraum meinen Koffer. Die Stimmung war gedrückt,  es war ein sehr unangenehmes Schweigen.  Ich seufzte kurz und sprach: "Hakan, das Angebot mit dem Job." "Du bist noch immer eingestellt. " Unterbrach mich Hakan und ging auf mich zu. Er legte seine Arme um mich und zog mich an sich.  Ich erwiderte die Umarmung. "Emilia, denk bitte nochmal darüber nach." Ich presste mein Gesicht gegen seine Brust und wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich musste irgendwem die Wahrheit erzählen.  Ich musste es ihm erzählen, was passiert ist. Wir lösten uns von der Umarmung und ich fing an zu sprechen: "Hakan,  an dem Abend, als ich wegrannte, hat mich Bausa ja gefunden.  Ich ließ mich auf ihn ein und ich ging Volkan fremd. Ich habe seinen, nein euren Label-Manager gefickt. Ich bin genauso wie Ricarda,  er hat keine Ricarda verdient, nicht nochmal. " Hakan sah mich nachdenklich an, atmete hörbar ein und aus: "Emilia,  du bist mehr Wert als Ricarda, soll ich auch sagen, wieso? Du weißt, du hast Mist gebaut.  Bitte spreche mit Volkan, sag ihm die Wahrheit. " "Nichts mehr werde ich ihm sagen, ich will ihm nie wieder unter die Augen treten." Mit diesen Worten ließ ich Hakan stehen und ging in meine Wohnung mit meinem Koffer .

*Apache *

Es sind einige Tage vergangen nach dem Urlaub  von Miami. Ich hatte mich äußerlich damit abgefunden, dass Emilia den Kontakt zu mir abgebrochen hatte. Aber innerlich war ich ein Wrack, einfach leer und zerstört.  Im Büro machte ich immer eine gute Mine zum bösen Spiel, wie man das so sagt. Ich gaukelte jedem eine gute Laune vor. Klar mein Bruder merkte, dass etwas nicht stimmte, aber er sprach mich nicht an.

Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt