Baby gib mir 2 Minuten (-Apache207)

Kapitel 27

*Emilia *

Ich lag weinend in den Armen von Sasan, er darf es Volkan nicht sagen. Ich will ihn nicht verlieren.  "Fuck." Hörte ich Sasan sagen und dann schob er mich beiseite. Er ging schnell aus dem Raum raus, ich ging ein Stück nach und konnte Volkan sehen. Er sagte zu Sasan irgendetwas und ging weiter in Richtung Tourbus. Nein! Das darf nicht wahr sein. Ich ging wieder in die Umkleide zurück und sah Volkans dicke Winterjacke, er wollte sie wohl holen und dann sah er uns. Wer weiß wie es für ihn aussah. Ich griff nach der Jacke und nahm diese in meinen Arm, sein Duft hing noch dran.

"Emilia, großartige Leistungen!" Brüllte mich Sasan an, der zu mir zurückkehrte. Ich sah zu ihm, er sah so verletzt aus. Wild gestikulierend sprach er weiter: "Ich hab es dir von Anfang an gesagt,  sag es ihm gleich. Aber Nein! Madam denkt,  wenn sie es für sich behält, ist alles gut. Schau, was passiert ist! Du hast keinen Freund mehr und ich bin meinen besten Freund los. Ich hoffe, du bist stolz auf dich." Sasan ging von mir weg und ließ mich allein. Ich sackte mit der Jacke im Arm auf den Boden. Niemand war mehr bei mir. Mit dem Gesicht in die Jacke gepresst weinte ich. Alles habe ich verbockt.  Alles!

"Emilia?" Jemand näherte sich mir und ich spürte eine warme Hand auf dem Rücken. Ich blickte auf und sah in das Gesicht von Hakan. "Ich denke, wir haben da einiges zu klären.  Komm aber erst mal mit,  wir müssen langsam in den Bus." Hakan reichte mir die Hand und half mir auf, mit der Jacke im Arm folgte ich ihm.  Ich will alles wieder gut machen.

Kurz vor dem Eingang des Busses blieb Hakan stehen und ohne sich umzudrehen, sagte er: "Lass bitte für heute meinen Bruder in Ruhe, aber ich will von euch beiden wissen, was passiert ist." Ich nickte wortlos, ich wusste, dass es Hakan nicht sehen würde, aber ich wollte nicht reden. Mich plagten solche Schuldgefühle.

Mit dem Gesicht in der Jacke von Volkan folgte ich Hakan und dieser führte mich zu einem freien Platz mit einem Tisch.  Oben konnte man die anderen Jungs feiern hören, ob Volkan dabei ist? Wahrscheinlich nicht.  An dem Tisch saß bereits Sasan und würdigte mir keines Blickes. Die Tür des Busses ging zu und die Fahrt ging los, in Richtung Heimat.

Hakan setze sich mir gegenüber,  direkt neben Sasan, und sah zu uns beiden abwechselnd: "Ich kenne die Version von Volkan schon, aber ich würde gerne von euch wissen, was passiert ist." "Am besten sagt es Madame,  ich habe aktuell kein Interesse." Sagte Sasan abwertend und drehte seinen Kopf zum Fenster. Hakan sah mich direkt an, jetzt gab es kein zurück, wenn ich es Hakan erzähle, muss ich es früher auch Volkan sagen.

Ich seufzte hörbar und drückte Volkans Jacke näher an mich,  was zur Folge hatte, dass sein Bruder mich an lächelte.  Mit dem Blick zu ihm fing ich an: "Ich habe Sasan  von meiner Schwangerschaft erzählt, aber nicht nur das.Ich habe ein großes familiäres Problem. " Hakan legte den Kopf leicht schief: "familiär? Wieso redest du da mit Sasan darüber und nicht wie jede doch so normale Beziehung mit dem Partner.  Sorry , dass ich dich da unterbreche, rede weiter." Ich nickte:" Das Problem Hakan,  es geht hierbei um Volkan.  Mein Vater hasst alles, was nicht deutsch ist.  Ich war vor kurzem bei meinen Eltern und allein bei der Erwähnung seines Namens brüllte er rum. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert,  wenn er von dem Kind weiß. " Wieder unterbrach mich Hakan: "Ich sehe gar kein Problem, Emilia. Ja, es ist Scheiße dass dein Vater so ist, aber ist er oder du mit meinem Bruder zusammen?  Ich denke mal du. "

"Hakan, ich habe Angst,  dass mich Volkan verlässt,  wenn er meinen Vater kennenlernt!" rief ich dazwischen und presste weinend mein Gesicht in die Jacke. "Hakan, ich habe es Emilia oft genug gesagt,  die soll es Volkan sagen, aber sie tat es nicht und heute sagte ich ihr, wenn sie es ihm nicht sagt, dann sag ich es ihm. Daraufhin fing sie das Weinen an. Ich nahm sie tröstend in den Arm und dann kam im falschen Moment Volkan." sagte Sasan in einem ruhigen Ton.