Otto

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Etiennes Schluchzen war so laut, dass er erst nicht hörte, wie Milo den Bungalow betreten hatte

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Etiennes Schluchzen war so laut, dass er erst nicht hörte, wie Milo den Bungalow betreten hatte. Nun erschrak er, als dieser plötzlich neben ihm am Bett stand. „Tut mir leid, Etienne. Das war eine doofe Aktion."

„Das war es allerdings. Wie soll ich das meinen Eltern erklären?", jammerte Etienne, aber noch mehr fragte er sich, wie er die noch kommenden drei Wochen ohne seine Musik überleben sollte.

„Ist er denn wirklich hinüber?" Etienne zog das Kabel der Kopfhörer ab und reichte den Walkman rüber zu Milo. Auch dieser drückte nacheinander alle Tasten, aber der Walkman blieb tot.

Milo ging zu seiner Tasche, kramte darin und kam dann mit seinem Walkman in der Hand zurück. „Nimm meinen. Ich sag meinen Eltern, ich habe ihn verloren. Das ist kein Problem. Sie kaufen mir einfach einen neuen."

Stumm nahm Etienne den Walkman entgegen und warf einen Blick auf die orangenen Kopfhörer, die Milo noch in der Hand hielt. Es waren die neusten Sonykopfhörer, die auch Etienne so gerne besessen hätte. Aber er hatte es erst gar nicht gewagt seine Eltern zu fragen.

Bei Milo spielte Geld anscheinend keine Rolle und so hatte er auch kein schlechtes Gewissen, dessen Walkman zu nehmen. Nun erschienen auch Dante und Angelo im Bungalow. „Los Jungs, entschuldigt euch", forderte Milo die beiden auf.

„Wir wollten dich nur abkühlen. Sorry", sagte Dante und Angelo nuschelte irgendetwas Unverständliches, was Etienne schließlich als Entschuldigung wertete.

Abends beim Lagerfeuer schien wieder alles beim Alten und auch Etienne wollte die Sache auf sich beruhen lassen. Dante hatte den Arm um ein blondes Mädchen gelegt und Angelo flirtete mit deren Freundin.

Etienne saß etwas abseits und nun gesellte sich Milo zu ihm. „Funktioniert mein Walkman?", fragte er. „Ja, danke. Ich werde meinen morgen in die Sonne legen, vielleicht ist er ja noch zu retten."

„Guter Plan...Ich habe dich noch nie mit deinem Mädchen gesehen." „Meinem Mädchen?", fragte Etienne irritiert. „Diese Elise." Ein sanftes Lächeln legte sich auf Etiennes Gesicht.

„Du denkst gerade an sie, oder?", fragte Milo.
Ja, er dachte gerade an diese wunderbare Schöpfung von Beethoven.

„Und du? Warum sitzt du hier bei mir und nicht bei einen der Mädchen, die dich den ganzen Tag anhimmeln?"

„Ach, ich will mich noch nicht festlegen." Das fand Etienne einfach typisch für Milo, denn auch bei den Sportkursen jonglierte er hin und her, um alle unter einen Hut zu bekommen.

Etienne vermutete, dass Milo dachte, er würde was verpassen, wenn er nicht alles mitnahm. Etienne hingegen wusste wofür sein Herz schlug und das war einzig und allein die Musik und er war sich sicher, dass nichts in der Welt dies jemals ändern könnte.

Die Melodie des SommersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt