Ventuno

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Etienne wusste genau, wohin sie das führen würde

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Etienne wusste genau, wohin sie das führen würde. In eine Situation, in der er was tat, was er nicht wollte, um dem Jungen, den er liebte, nicht vor den Kopf zu stoßen.

Er wollte nicht verstehen, wie es für alle normal war, dass Dante sich mit seinem Mädchen vergnügte, während sie sich nur in einer abgelegen Hütte nah sein konnten.

Er war nicht wütend auf Dante oder die anderen Jugendlichen im Camp. Er war wütend auf die Welt, weil sie Angst vor etwas hatte, was sie nicht verstand. Doch er wusste, dass diese Wut auch daher rührte, weil er Angst hatte, alleine mit Milo zu sein.

Die ganze Nacht hatte er darüber nachgedacht und für sich beschlossen, dass er Milo nicht vor den Kopf stoßen konnte. Aber er wollte auch nicht etwas tun, hinter dem er nicht stand. Er wollte nicht mit Milo in die Hütte zurückkehren.

„Ich komme heute mit ins Wasser", sagte er, als die vier Jungen beim Frühstück zusammen saßen. „Du meinst, du kommst mit surfen?", fragte Milo und konnte seine Freude nicht verbergen.

Zwar war Etienne unwohl bei dem Gedanken, sich in die gefährliche Brandung zu begeben, aber weitaus gefährlicher wäre es heute für ihn in der Hütte.

Keine Stunde später machten sich die Jungs auf den Weg ins Wasser. Milo hatte das Brett mit einer Schnur an Etiennes Knöchel befestigt und nutzte die Chance, nochmal kurz mit ihm zu reden.

„Machst du das nur für mich?" „Jein, ich meine, du hast mit mir Klavier gespielt und da dachte ich, mache ich auch mal etwas wofür dein Herz schlägt." „Du weißt doch, wofür mein Herz schlägt. Jetzt komm."

Dann lief Milo mit seinem Board unter dem Arm auch schon ins Wasser. Milo und die Anderen nahmen ein paar Wellen und zeigten Etienne, wie er sich auf das Brett stellen sollte. Bei den Jungs sah es gar nicht so schwer aus.

„Die nächste Welle ist deine", schrie Milo und Etienne paddelte in die Welle hinein, aber er erwischte nicht die richtige Stelle und als er sich gerade auf das Brett stellen wollte, brach die Welle über ihm zusammen und drückte ihn unter Wasser.

Etienne wollte auftauchen, doch sein Board traf ihm am Kopf und er verlor die Orientierung. Er wusste nicht mehr, wo oben und unten war und schrappte dann mit dem Oberkörper über den Sand. Etienne war sich sicher, dass er sterben würde.

Doch plötzlich wurde er an den Schultern gepackt und aus dem Wasser gezogen. „Etienne, oh mein Gott. Ist er tot?", hörte er ein Stimmenwirrwarr um sich rum. „Was habt ihr euch nur dabei gedacht?" Ein Schatten legte sich über sein Gesicht und Etienne blinzelte in Gabriels Gesicht.

„Etienne, alles okay?" „Ja, alles. Autsch." Er wollte aufstehen, doch sein Kopf tat ziemlich weh und seine ganze Haut brannte, von Schürfwunden übersäht.

„Du solltest dich ausruhen. Milo, bring ihn aufs Zimmer und bleib bei ihm." Zeit alleine mit Milo im Bungalow. Das, was Etienne wollte, aber auf die Nahtoderfahrung hätte er gerne verzichtet.

Die Melodie des SommersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt